Sonntag, 25. Mai 2014

Episode 23

=Unsere alte stube wird bald im neuen glanz erstrahlen=, verkuendet Metalkumpel geheimnisvoll und grinst dabei schelmisch. =Sag blosz, du hast vor dich endlich mal nuetzlich zu machen und die waende auszumalen=, fraegt Punkmieze unglaeubig nach. Er will der alten kammer wohl einen trendigen bieranstrich verpassen=, spottet Rockgoere. =Laszt ihn doch=, bittet Blumenkind mitleidsvoll, =vielleicht hat er wirklich etwas positives anzubieten=. =Sag blosz du willst verreisen=, hebt Schlaumeier fragrend eine augenbraune. =Autsch=, kommt es von Metalkumpel retour, =es tut richtig weh zu erfahren, wie wenig meine unglaublich kreative mitarbeit sowie meine ideen hier eigentlich geschaetzt werden=. =Mann=, klopft ihm Alternativheini auf die schulter, =die ziehen dich doch blosz auf, ohne dein zutun waere es doch hier nur halb so lustig. Mit deiner unfreiwillig komischen art, hast du die lacher immer auf deiner seite=, schmunzelt er diabolisch. =Nein, vergisz es=, beruhigt Schlaumeier, =was taeten wir ohne dich, du bist doch ein teil des ganzen chaos hier=, haelt er die daumen hoch, greift anschlieszend nach einen six-pack bier und verteilt die dosen an die runde, waehrend Blumenkind ihre rauchware durchgehen laeszt.
=Okay, leute=, sagt Metalkumpel, nachdem er einen ordentlichen schluck geschluerft hat, =neulich habe ich meinen alten kumpel Klettermaxe getroffen und der erzaehlte mir, dasz er bei einem onkel im abstellraum eine alte jukebox gefunden hat. Ihr wiszt schon, eine die noch diese legendaeren 7-inch singles spielt, also nicht dieser digitale scheisz. Die wuerde gerade von einem typen, den er mal auf einer laengeren reise kennengelernt hat, generalueberholt und waere dann billig zu haben. Ist angeblich ein notverkauf. Stellt euch das mal vor, der ultimative hit fuer diese verwanzte bude hier=, versucht er den anderen mit beiden haenden zu verdeutlichen.
=Die ist garantiert geklaut=, stellt Punkmieze klar, =dasz gibt blosz aerger=. =Sein onkel ist froh wenn sie weg ist, die steht doch nur unnuetz herum, dies sperrige ding=, kann Metalkumpel die skepsis nicht nachvollziehen. =So viel platz haben wir hier nun auch wieder nicht=, gibt Blumenkind zu bedenken. =Hallo? Erde bitte melden=, spricht Metalkumpel in die halbleere bierdose. =Stell dir vor, unsere eigene musikbox, mit all den liedern, die wir hoeren wollen. Dies bedeutet party non-stop=, gibt er zu verstehen. =Aber fuer die stimmung sorgen doch ohnehin wir beide=, zeigt Rockgoere auf sich und Punkmieze, worauf letztere ="well my baby and me......"= anstimmt und erstere sich verbissen am imaginaeren kontrabass zu schaffen macht.
=Gut, ueberzeugt=, meldet sich Metalkumpel zurueck, =aber so nebenbei, als hintergrundmusik oder zum allgemeinen chillen, wuerde zusaetzlich noch toll aussehen, mit all den lichtern und so. Jeder wie jede zahlt einen anteil davon und wir sind im geschaeft. Eventuell kann ich auch eine ratenzahlung vereinbaren, kostet dann aber etwas mehr=, verkuendet er. =Okay, okay, aber wenn es nach mir geht=, erklaert Blumenkind mit einem tiefen seufzer, =mueszte auf jeden fall "going up the country" von Canned Heat, "house of the rising sun" von The Animals sowie "do it again" von den Beach Boys in der selektion vorhanden sein=, laeszt sie wissen. =Gut & schoen=, raeumt Rockgoere ein, =doch dazu braeuchten wir noch "wild thing" von The Troggs, Asia mit "heat of the moment" oder "love hurts" in der version von Nazareth. Ohne diese songs geht es nicht=, macht sie klar.
=Canned Heat=, faehrt Schlaumeier dazwischen, =U.S. rock-, blues- wie boogie-fuenfer, der einst via dem sagenumwobenen Monterey Pop Festival im jahre `67, erstmals auf dem musikradar auftauchte. Alan Price gruendete einst eine combo, zu der infolge bluesroehre Eric Burdon stiesz. Die Band hiesz dann bald The Animals oder sogar Eric Burdon & The Animals - da war Price aber bereits raus. Wogegen die Beach Boys ihren aufstieg zum groszteil dem genie & wahnsinn des Brian Wilson, aber auch ihren unvergleichlichen harmonien, verdanken. The Troggs wiederum waren ein englisches quartett, welches vom amerikanischen garage- wie psychedelic-rock beeinfluszt war und mit seinen mitunter ruppigen liedern, zu den wegbereitern des hard rock zaehlt. Doch sie konnten auch anders. Weiters noch .......=. ="I feel it in my........"=, traellert Punkmieze, waehrend sie von Rockgoere mit entspannten luftakkorden begleitet wird.
=Gutes beispiel, danke=, macht Schlaumeier gute miene zum, seiner meinung nach, boesem spiel. =Asia=, faehrt er fort, =in London gegruendete supergroup aus Yes-, ELP- wie Uriah Heep - leuten, die mit dem ersten album sowie der erwaehnten auskopplung, gleich voll durchstarteten. Plus Nazareth, bodenstaendige, schottische hard rockers um rauhkehle Dan McCafferty, die in den 70ern in jedem biker-vereinshaus am plattenteller lagen=, fuehrt er aus. ="Walk me out in the......."=, kraechzt Punkmieze trocken, waehrend Rockgoere an der luftgitarre herumjammt und Schlaumeier dauernd =cover-version, cover-version= ruft.
=Seht ihr, genau dafuer brauchen wir eine jukebox, damit wir etwas ablenkung haben, wenn unser klugscheiszer die redezeit ums dreifache ueberschreitet=, ist Metalkumpel entzuernt, weil er seine favoriten noch nicht nennen konnte. =Jetzt kommt aber der pfeffer fuer die truhe=, faehrt er fort, =und zwar "here i go again" von Whitesnake, so etwas wie meine kennmelodie=, und dabei grinst er ueber das ganze gesicht. =Cult mit "love removal machine" wie auch "born to be wild" von Steppenwolf - hat gleichfalls etwas persoenliches=, meint er und prostet den anderen laechelnd zu, worauf Rockgoere bedaechtig, trippig, schleppend eine gar nicht vorhandene gitarre bedient und Punkmieze dazu ="you know i smoked a lot......."= intoniert, worauf Blumenkind im hintergrund hoerbar tief inhaliert.
=Whitesnake=, nuetzt Schlaumeier die allgemeine, geistige abwesenheit, =Deep Purple -splittergruppe um mk. III saenger David Coverdale. Cult begannen eigentlich als goths, packten infolge jedoch die keule aus und Steppenwolf, benannt nach dem gleichnamigen roman von Hermann Hesse, werden fuer die worte "heavy metal thunder" von der metallarbeiter-gewerkschaft als pioniere gefeiert. Dann gab es noch......=. =Warum sagst du uns nicht einfach, was du persoenlich gerne in der auswahl haettest=, empfiehlt Blumenkind sanft aber bestimmt.
=Genau=, pflichtet ihr Metalkumpel bei, =aber kurz & buendig=, und dabei wackelt er mit der bierdose herum bis sie ueberschaeumt und er deswegen heftig flucht, worauf sich Punkmieze die ohren zuhaelt. =Bitte, wie es gewuenscht wird=, fuegt sich Schlaumeier weniger begeistert. =Otis Redding, prototyp des klassischen soulsaengers, haette ich dabei und zwar mit "i´ve been loving you too long" oder "yellow", von den brit-rock-romantikern Coldplay sowie "you don´t have to say you love me" von Dusty Springfield. Sie scheute einst die vergleiche mit Aretha Franklin, nun wird aber Adele immer wieder mit ihr, also Dusty, verglichen=, teilt er mit. =Du bist ja ein richtiger romantiker=, ist Blumenkind ueberrascht, waehrend Rockgoere charmant pfeift und Punkmieze ihm zuzwinkert. =Elender softie=, zischt Metalkumpel und oeffnet das naechste bier.
=Also ich wuerde zum mitstampfen "if the kids are united" von Sham 69 reinpacken=, erwaehnt Punkmieze. =Weiters die Heartbreakers mit "chinese rocks" wie auch die Stranglers mit "peaches"=. =Koennte mir vorstellen=, beginnt Alternativheini, ="say hello, wave goodbye" von Soft Cell, "radio radio" von Elvis Costello & The Attractions, "selling the drama" von Live=, klopft er abschlieszend dreimal auf den tisch, um die auswahl zu fixieren, waehrend sich Rockgoere mit der imaginaeren akustik-gitarre auf einen hocker setzt, zu spielen beginnt und Punkmieze dazu gefuehlvoll ="lightning crashes......."= anstimmt.
Diesem trauten bild setzt Schlaumeier mit einem lauten =ooops= umgehend ein ende. =Hier ging leider etwas schief=, erklaert er der verdutzten community. =Dein pottpouri ist ja recht nett, doch der erwaehnte titel, der grunge-light rockers Live, vom `94er album "throwing copper", erschien nur auf cd-single und kann somit von dieser musikkiste, die wohl ohnehin nie hier stehen wird, nicht abgespielt werden=, verkuendet er. =Wenn dieses geraet angeblich nie kommt, dann ist doch ohnehin nebensaechlich, auf welchem format der song erschienen ist=, aergert sich Metalkumpel. =Egal, dann eben=, dabei ueberlegt Alternativheini kurz um ="hazy shade of winter" von den Bangles=, aus dem hut zu zaubern. =Depeche Mode mit "stripped" lege ich noch drauf, hoffe das paszt=, fuegt er gereizt hinzu.
=Will ja nur moeglichen enttaeuschungen vorbeugen=, klaert Schlaumeier auf. =War ja generell eine gute auswahl, "hazy shade of winter" war bekanntlich im original von Simon & Garfunkel und dann hatten wir noch......=. ="Radar love" von Golden Earring und "the lost art of keeping a secret" von Queens Of The Stone Age, bevor du uns noch komplett zulaberst=, verkuendet Metalkumpel zornig. Worauf Rockgoere mit ="are you gonna go my way" - Lenny Kravitz sowie "down down" - Status Quo= antwortet. =Mungo Jerry mit "lady rose" musz unbedingt dabei sein=, ruft Blumenkind, =und Nancy Sinatra & Lee Hazelwood mit "lady bird" plus "the nickel song" von Melanie ebenso=. =Oder "butcher baby" von den Plasmatics sowie "love missile f1-11" von Sigue Sigue Sputnik=, huepft Punkmieze wild am sofa herum. ="Town called malice - The Jam, "ghost town" - The Specials=, toent es aus Alternativheini´s ecke, weshalb Schlaumeier, damit er nicht zu kurz kommt, noch ="rapper´s delight" von der Sugarhill Gang sowie "west end girls" von den Pet Shop Boys= einbringt.
Es geht noch stundenlang weiter, uebliches szenario, obwohl diese jukebox wohl nie in der stube stehen wird, aber niemand kann sich der sogwirkung des themas entziehen und sie werfen sich somit pausenlos songtitel wie "stoned love", "stand and deliver", "do anything you wanna do", "don´t fear the reaper", "lenny", "she´s a lady", "gypsy road", "blockbuster", "what´s a matter baby", "raw-hide", "such a night", "rock `n´ roll gypsy" u.s.w. zu. Manche dinge aendern sich eben nie.

Montag, 19. Mai 2014

Episode 22

=Filme ohne soundtrack=, erklaert Blumenkind mit gewohnt freundlicher miene, =das waere wie rock ohne roll=. =Oder durst ohne bier=, wirft Metalkumpel grinsend ein. =Und bier ohne durst, was waere das=, hakt Punkmieze nach. =Kein problem, waere das=, kommt es umgehend retour. =Was ich sagen wollte=, meldet sich Blumenkind abermals zu wort, =eine passende musikalische untermalung ist genauso wichtig, wie die richtige besetzung oder location eines films. Schluszendlich koennen beide seiten voneinander profitieren. Schon zu stummfilmzeiten hatten die bilder musikbegleitung=, fuehrt sie aus.
=Genau schwester=, gibt ihr Rockgoere recht, =und um dies zu unterstreichen, moechte ich Prince, mit der musik zu seinem autobiographischem filmwerk "purple rain" einbringen. Da war beides getrennt ein erfolg und zusammen ein hit. Auch wenn der streifen nicht mehr ganz frisch rueberkommt, die songs sind unsterblich=, stellt sie klar. =Zum thema generell=, ist Alternativheini nun auch dabei, =faellt mir sofort "trainspotting" ein. Dazu gab es diesen klasse party-soundtrack und wenn man gewisse songs davon heute hoert, dann musz man, obwohl es diese auch davor schon gab, automatisch an den film denken=, wirft er auf. =Der streifen ist uebrigens von Danny Boyle=, will Blumenkind verstanden haben, waehrend Metalkumpel im hintergrund nach ="lager, lager, lager, lager......"= ruft und sich infolge vor lachen den bauch haelt.
=Wenn ein score=, zieht Schlaumeier die aufmerksamkeit auf sich, =also die rein instrumentale musikuntermalung, das kinogefuehl auch getrennt davon vermitteln kann, dann ist alles richtig gelaufen. So wie bei den kompositionen zu "one flew over the cuckoo´s nest". Die atmosph.......=. =Von Milos Forman wunderbar in szene gesetzt und mit dem groszartigen Jack Nicholson, als speerspitze eines tollen ensembles, bestens besetzt=, kann Blumenkind ihre begeisterung nicht verbergen. =Danke=, laechelt Schlaumeier milde, um gleich mit den ausfuehrungen fortzufahren; =Die atmosphaere des spektakels wird auch durch die melodien zu "das boot" bestens transportiert. Es wird einfach dramaturgie vermittelt, so wie bei "rollerball". Dazu fallen mir dann auch noch The Dust Brothers, mit ihrer arbeit zu "fight club" sowie Giorgio Moroder, den produzenten von disco-queen Donna Summer, ein. Der lieferte die gelungene musikuntermalung fuer "midnight express" ab=, zieht er alle register. =Regie von Alan Parker und den davor erwaehnten machte David Fincher=, streut Blumenkind ein.
=Warum redest du dich immer in den roten bereich=, wendet sich Metalkumpel an Schlaumeier, =endlose ausfuehrungen, dasz einem die fuesze einschlafen=. =Er hat eben so viel wissen. welches er gerne weitergibt=, verteidigt Blumenkind den getadelten. =Wir sind auch mit der haelfte davon gut bedient=, kommt es retour. =Auch andere haetten etwas beizutragen=, spricht er und rutscht ein stueck nach vorne, um praesenz zu zeigen. =Zum beweis praesentiere ich euch=, und dabei guckt Metalkumpel vorerst mal in die runde, um anschlieszend mit ="wayne´s world"= herauszuruecken. =Musz man gesehen wie gehoert haben. Eigentlich nur gehoert, sollte man "last action hero" haben=, teilt er aus. =Ein film aus jener zeit=, kommentiert Blumenkind, =als Schwarzenegger mit aller gewalt filme fuer jugendliche machen wollte=. =Vom action-star zum babysitter - hasta la vista, baby=, knoedelt Metalkumpel schwer verstaendlich.
="Rock `n roll high school"=, mischt nun auch Punkmieze mit. Hierzu haben die Ramones ein paar songs beigesteuert und spielen auch selbst mit. Sie sind gleichfalls am soundtrack zu "times square" vertreten. Da paszt dann auch noch irgendwie "pump up the volume" dazu=, gibt sie zu verstehen. =In bezug auf "high school"=, zeigt Alternativheini auf Punkmieze, =haette ich "dazed and confused" anzubieten. Weiters liegt mir "watchmen" am herzen, den gibt es gar in verschiedenen fassungen. Am intensivsten waere der "ultimate cut", mit 215 minuten. So oder so, spitzen musikauswahl. Gleiches gilt fuer "empire records", ueber einen plattenladen. Solch eine lokalitaet, wenn auch kleiner, diente gleichfalls "high fidelity" als kulisse=, laeszt er wissen.
=Fuer gewoehnlich=, ist Schlaumeier wieder am ball, =haben vietnam-kriegsfilme eine ordentliche musik-zusammenstellung. Siehe "full metal jacket", "good morning, vietnam", "platoon" oder, teilweise diesem genre zugehoerig, "forrest gump". Letztere compilation ist, der handlung entsprechend, ein trip durch verschiedene musikepochen. Aehnlich wie bei der mafia-saga "good fellas". Apropos, wie waere es mit "the godfather"=, fraegt er unschuldig.
="The blues brothers"=, bietet Rockgpoere der clique an und setzt sich zur bestaetigung dunkle sonnenbrillen auf, =einfach kult in jeder hinsicht. Da waeren wir dann auch schon bei "the rocky horror picture show", gleichzeitig Richard O´ Brien´s pensionsversicherung. Hat den absoluten mitsing-faktor - wie "grease"=. Kaum gesagt, springt sie auf um mit Punkmieze ="we go together......." anzustimmen und, wie nach einer choreographie, wild herumzutanzen. Dermaszen mitreiszend, dasz sogar Metalkumpel miteinsteigt. Im wahrsten sinne des wortes, denn mit seinen unkoordinierten bewegungen, steigt er den beiden permanent auf die zehen. Daher setzen sich alle schleunigst wieder hin.
Mit ="superfly" von Curtis Mayfield sowie "shaft" von Isaac Hayes=, versucht Blumenkind die stimmung zu halten. =Blaxploitation-cinema=, uebernimmt Schlaumeier umgehend, =kam ende der 6oer auf, als es die afro-amerikaner wie -innen satt hatten, in den Hollywood-produktionen dauernd die statisten zu geben, welche als erste ins gras bissen. Somit drehten sie ihre eigenen streifen, wobei oft die musik besser war als die drehbuecher. Hoerbeispiele waeren "coffy", "black caesar", "trouble man" oder von auszerhalb - "the harder they come"=, zaehlt er auf.
=Wer glaubt=, hebt Metalkumpel warnend die bierdose, =jede menge AC/DC gaebe es nur bei , "iron man", der oder die=, und dabei grueszt er mit einem kopfnicken die damen, =liegt falsch, denn schon mitte der 80er gab es "who made who" als soundtrack zu "maximum overdrive"=. =Stephen King - wunderbar schaurig=, tut Blumenkind als wuerde sie froesteln. ="The rose"=, heizt ihr Rockgoere ein, =an Janis Joplin angelehnt. Klasse musik, dargeboten von hauptdarstellerin Bette Midler - und wenn wir schon beim rock sind, lege ich noch "easy rider" als auch "almost famous" drauf=, rasselt sie zusaetzlich noch mit ihren unzaehligen armreifen.
=Andererseits gab es eine zeit=, zieht Schlaumeier das thema wieder an sich, =da war jazz als musikuntermalung das coolste ueberhaupt. Beispiele dafuer waeren "ascenseur pour l´échafaud", "anatomy of a murder", "the man with the golden arm", "les stances à sophie" wie auch "get carter"=, erwaehnt er. =Mindestens ebenso unvergessen, die filmmusik zu "the graduate"=, bringt sich Blumenkind mit ein. =Gilt auch fuer "saturday night fever", mit dem damals wegweisenden disco-mix, als praktisch gleichwertiger teil, bei dem vor allem die Bee Gees herausstachen=, teilt sie mit. =Na vielleicht auch noch "dirty dancing"=, aetzt Metalkumpel und wackelt dazu mit dem oberkoerper, als waere dies schon "dirty" genug. Waehrend hinter ihm, Punkmieze in die arme von Rockgoere springt.
=Es gab selbstverstaendlich ein "black-cinema" nach Blaxploitation=, nuetzt Schlaumeier das treiben. =Zumeist mit an die zeit angepaszte beats, wie bei "wild style", "beat street", "juice" oder, mit abstrichen, "8 mile".
=Moechte jetzt mal unbedingt ein paar wunderbare komponisten hervorheben, die unzaehlige kino-, dvd- oder sonstwas-minuten versueszt haben=, verschafft sich Blumenkind gehoer. =Also; Elmer Bernstein, John Barry, Henry Mancini, Lalo Schifrin, Jerry Goldsmith, John Williams oder Hans Zimmer - um nur ein paar zu nennen=. ="The virgin suicides", "(500) days of summer" sowie "juno"=, hat Alternativheini vorzuweisen. ="Repo man", "slc punk" als auch "up the academy"=, haelt Punkmieze dagegen. ="A hard day´s night", "pulp fiction" und "fm"=, toent es aus Rockgoere´s ecke. ="Zorba the greek", "the long riders", "blade runner", "once upon a time in the west"=, hat Schlaumeier noch auf lager. =Oder c´era una volta il west", wie es eigentlich hiesz, von Sergio Leone - herrlich=, ist Blumenkind voll der freude und bringt noch ="blow-up", "vanishing point" wie auch "one from the heart"= zusaetzlich mit ein. Da will Metalkumpel nicht hinten anstehen und nennt; ="Heavy metal", "singles" plus "lost highway"=. ="Rammstein, ein mensch brennt......."=, rrrollen die worte foermlich aus Punkmieze´s mund, waehrend Rockgoere saegende luftakkorde zum besten gibt und Metalkumpel mit einem feuerzeug versucht, einen seiner beruechtigten fuerze zu entflammen. Was ihm aber trotz mehrmaligen, verbissenen versuchen nicht gelingt. Die atemberaubende wirkung stellt sich jedoch trotzdem ein.
Es ist wohl nicht mehr notwendig zu erwaehnen, dasz dies noch lange nicht das ende der debatte bedeutet. Im gegenteil, jetzt geht es erst richtig los, aehnlich einem bieterduell, wo der oder die verloren hat, den bzw. der zuerst die luft ausgeht. Titel wie "boogie nights", "o brother, where art thou?", "harold and maude", "more", "house of wax", "hair", "the royal tenenbaums", "fire walk with me" etc., fuellen den raum. Der siedepunkt ist erreicht.

Montag, 12. Mai 2014

Episode 21

=Schon waehrend der letzten jahre hatte ich das gefuehl=, erzaehlt Alternativheini, =dasz immer mehr live-mitschnitte auf tontraeger erscheinen. Alte aufnahmen, die zuvor noch nie veroeffentlicht wurden, neuauflagen, von einst bereits verfuegbarem material sowie aktuelle mitschnitte. Live-alben sind scheinbar wieder gefragt. Auch am kuerzlich abgehaltenem Record Store Day ist einiges erschienen. So zum beispiel drei verschiedene live-dolps der experimental / industrial rock-band Psychic TV, eine der nachfolge-formationen von Throbbing Gristle und...=. =Worum geht es jetzt konkret, bitte=, wird Metalkumpel bereits leicht ungeduldig. =Um die renaissance des live-albums=, erklaert ersterer amuesiert. =Natuerlich kamen immer wieder welche auf den markt. Besonders erwaehnenswerte exemplare in diesem jahrtausend waeren "i might be wrong" von Radiohead, Portishead mit "roseland nyc live" oder "minimum - maximum" von Kraftwerk=, zaehlt er auf.
=Jetzt ziehe mal die reiszleine, kollege=, aergert sich Metalkumpel. =Du praesentierst uns hier knoepfchendreher, die ihre komputer im hotelzimmer oder sonstwo programmieren, um dann auf der buehne alibimaeszig irgendwelche tasten zu druecken. Das hat mit dem herkoemmlichen live-erlebnis ungefaehr so viel zu tun, wie wenn ein dj bei seinem set eine mp3-file nach der anderen runterklickt. Wenn das publikum mehr schwitzt als die auf der buehne, dann laeuft etwas schief=, zeigt er mit dem finger aufgebracht in die runde.
="Hey mr. dj, put a record on......"=, ruft Punkmieze, um anschlieszend mit Rockgoere wild herumzutanzen, waehrend Alternativheini noch den imaginaeren laptop hochfaehrt und Metalkumpel vor freude quietscht. =Wirklich gut, in diesem jahrtausend=, faehrt letzterer fort, =war "9.0: live" von Slipknot oder Metallica mit "through the never"=, und formt dazu mit den fingern beider haende die teufelshoerner.
=Dasz aber solche live-mitschnitte im studio nachbehandelt oder poliert werden=, schlaegt Alternativheini nun verbal zurueck, =weiszt du schon, oder=. =Laecherlich=, kommt es retour. =Wer etwas pures, ungeschliffenes moechte=, mischt sich Schlaumeier ein, =musz ein bootleg kaufen. Nichtsdestotrotz sollte das feeling gut rueberkommen, wie bei regulaerer ware von Bob Marley And The Wailers - "live", B.B. King - "live at the regal" oder Simon & Garfunkel mit "the concert in central park"=, fuehrt er aus. ="Are you going to...."=, intoniert Punkmieze glasklar, waehrend Rockgoere, auf der sofalehne sitzend, an der gedachten akustik-gitarre herumzupft.
Bei diesem anblick ruft Schlaumeier ploetzlich =unplugged - ein projekt des senders MTV, gestartet ende der 80er. Alles was rang & namen vorweisen konnte, spielte eine session beziehungsweise ein album ein. Mariah Carey, Korn, Eric Clapton, Rod Stewart und viele mehr. Das beruehmteste von allen ist wohl jenes von Nirvana=, teilt er mit.
=Mir faellt, zum thema generell, "live at leeds" von The Who ein=, ergreift nun Rockgoere das wort. =Musz man gehoert haben, die wilde, ruppige spielfreude des vierers macht diesen klassiker unsterblich=. =Gleichfalls legendaer=, ist nun auch Blumenkind dabei, ="live 1966 the royal albert hall concert" von Bob Dylan. Erste haelfte, wie damals gewohnt, akustisch, in der singer/songwriter-tradition und danach mit begleit-band, elektrisch verstaerkt. Was damals nicht allen recht war=, laeszt wie wissen.
="Once upon a time you......."=, naeselt Punkmieze, irgendwie abgehackt, undeutlich, als waere sie richtig sauer, waehrend Rockgoere mit vollem einsatz die luftgitarre bearbeitet und ihren imaginaeren verstaerker auf "11" gedreht hat. Worauf von den anderen erste judas-rufe zu hoeren sind. =Dieses konzert fand eigentlich in der Free Trade Hall von Manchester statt=, nuetzt Schlaumeier die bestuerzung, =die verwechslung hat sich jedoch mittlerweile eingebuergert. Allgemein sei gesagt=, schlieszt er an, =die erfolgreichste dekade der in-concert-tontraeger waren die 70er. Wer auf sich zaehlte, hatten einen am markt und zwar nicht blosz um zeit zu schinden, fuer den naechsten studio-release, somndern als prestigeobjekt. Wogegen er heutzutage oft als schnelles geld wie auch tour-souvenir verwendet wird. Doch damals war doppel-vinyl wie "live and dangerous" der irish-rockers Thin Lizzy, "the köln concert" von Keith Jarrett oder "live rust" von Neil Young & Crazy Horse das grosze ding. Letztgenannte hatten mit "rust never sleeps", ein paar monate davor, bereits eine einzel-lp dieser tour veroeffentlicht=, laeszt er die anderen wissen. ="Once i thought i saw you....."=, gibt Punkmieze zum besten, waehrend Rockgoere versucht die imaginaere gitarre zu baendigen. =Von dieser tournee gab es auch einen sehenswerten konzert-film=, fuegt Blumenkind hinzu, wahrend Punkmieze noch ="jailbreak"= von Thin Lizzy anstimmt und sich mit Rockgoere ein verbissenes luftgitarren-duell liefert.
Metalkumpel sieht begeistert zu und dabei faellt ihm ="strangers in the night" von UFO= ein. =Die britischen hard-rockers mit dem deutschen gastarbeiter Michael Schenker, auf tour in den U.S.A.=, gibt er pointiert zu verstehen. ="Amerika-tournee", dies war auch der fall bei "get yer ya-ya´s out" von den Rolling Stones=, weisz Rockgoere. =Erstmals mit Mick Taylor, der Brian Jones ersetzte=. =Zu ihm gibt es auch dieses bio-pic namens "stoned"=, ergaenzt Blumenkind eifrig.
=Wenn es gelang den geist der darbietung einzufangen=, holt Schlaumeier aus, =und die künstler wie -innen dabei ihre faehigkeiten ausspielen konnten, dann mochte solch ein longplayer mitunter die jeweilige karriere auf kurs bringen. Siehe "alive!" von Kiss, "at budokan" von Cheap Trick oder Peter Frampton, dessen "comes alive!" gar sein groeszter erfolg war. Beziehungsweise die MC5, welche ihre laufbahn mit "kick out the jams" sogar "live" begannen=, stellt er klar. ="The name of this band is" - Talking Heads=, streut Alternativheini ein. =Die hatten spaeter einen konzertfilm namens "stop making sense", der sie am hoehepunkt ihrer karriere zeigte, gedreht von Jonathan Demme=, erklaert Blumenkind.
=Live-werke von punkbands sind ja weniger populaer=, raeumt Punkmieze ein, =doch ein dokument steht ueber allen - "it´s alive" von den Ramones=. =Dagegen haben die psychedelic-rockers, heute sagt man ja eher jam-rockers, Grateful Dead unzaehlige in-concert longplayer auf den markt geworfen und ein ende ist nicht abzusehen=, teilt Blumenkind mit, =doch unverwuestbar ist ihr erstes - "live/dead"=. =Apropos "jam-rock"=, legt Schlaumeier nach, =da waeren wir somit bei der Allman Brothers Band angelangt, die mit ihrer dolp "at filmore east", dem legendaeren auftrittsort des konzert-zampanos Bill Graham sowie sich selbst ein denkmal setzten=. =In dieser New Yorker lokalitaet=, uebernimmt Blumenkind, =entstand weiters auch "rockin´the filmore" von Humble Pie sowie "band of gypsys" von Hendrix´ gleichnamigen, neuen trio=, teilt sie voll freude mit. =Aretha Franklin hingegen hat ein live-album vom anderen ende der staaten vorzuweisen=, laeszt Schlaumeier nicht locker.
=Was die klassiker betrifft=, klickt sich Metalkumpel wieder ein, nachdem er sich den durst gestillt hat, ="live after death" von Iron Maiden, Judas Priest mit "unleashed in the east" und wenn wir schon im fernen osten sind=, darueber kichert er herzlich, ="made in japan" von Deep Purple - ueber dieses kulturgut ist jedoch bereits alles gesagt worden=, hebt er die haende wie zur abwehr, um sich danach die naechste erfrischung zu greifen. =Mann, bist du heute witzig=, aetzt Punkmieze, waehrend Rockgoere auf ihrem fiktiven sechs-saiter bereits "strange kind of woman" anstimmt und erstere fast ihren einsatz verpaszt, wofuer sie einen boesen blick erntet.
=Nicht zu vergessen, die beiden gefaengniskonzerte von Johnny Cash - "at san quentin" sowie "at folsom prison"=, kommt es aus Alternativheini´s ecke. ="Metallic 2x ko" von Iggy And The Stooges=, haelt Punkmieze dagegen, worauf Blumenkind mit ="mad dogs & englishmen" von Joe Cocker= antwortet. Mit =Donny Hathaway - "live"= moechte Schlaumeier punkten, wobei ihm Metalkumpel =Pantera mit "official live: 101 proof"= entgegenhaelt.
Wie immer ist die ordnung laengst aufgehoben. Niemand haelt sich mehr an regeln oder hoeflichkeiten, es wird wild durcheinander-gerufen wie -gestikuliert. Fuer unbeteiligte ist es ein mischmasch aus titeln wie "live at the harlem square club, 1963", "waiting for columbus", "it´s too late to stop now", "live at the star club", "live at sin-é", "at carnegie hall", "decade of aggression" - oder so aehnlich, um ein paar zu nennen.

Samstag, 3. Mai 2014

Episode 20

=Also ich weisz ja nicht, wie es euch dabei geht=, stellt Schlaumeier diese frage eigentlich nur rhetorisch an die versammelte truppe, =aber......=. =Schlecht=, entgegnet Metalkumpel umgehend, =ganz schlecht, wenn dies wieder einer deiner endlos-vortraege werden soll, wenn man das thema gut & gerne auch in drei saetzen abhandeln koennte=. =Lasz ihm doch fertigerzaehlen=, bittet Punkmieze schelmisch=, sonst werden die ausfuehrungen, zum trotz, noch laenger=. =Komm, zieh dein ding durch=, klopft ihm Blumenkind liebevoll auf die schulter, =kommt ja moeglicherweise wieder etwas interessantes dabei raus=. =Dann doch nur, weil wir die noetige mitarbeit beisteuern=, deckt Metalkumpel ungeschoent auf und oeffnet nebenbei einhaendig eine bierdose. =Also los, spanne uns nicht laenger auf die folter, wir sind schon ganz neugierig, um was es diesmal geht=, hat Rockgoere nun blut geleckt. =Wenn es beliebt=, wirft Schlaumeier laechelnd einen fragenden blick auf Metalkumpel, welcher ihm aufmunternd zuruelpst. =Nun, mein gedanke war=, faehrt er fort, =dasz ich es durchaus zu schaetzen weisz, wenn ein album mal auch eine durchlaufende geschichte erzaehlt, also ein konzept hat und mehr bietet, als ein aneinaderreihen von liedern mit unterschiedlichen themen=.
=Da musz ich natuerlich sofort an The Who denken=, rueckt Rockgoere engagiert an die sofakante vor. ="Tommy" ist ja wohl einer der bekanntesten vertreter dieses genres, aber ebenso toll ist "quadrophenia", ueber einen jungen auf der suche nach zugehoerigkeit, liebe und dem eigenem ich=, liefert sie zusaetzlich noch die fakten. ="I went back to the doctor...."=, ruft Punkmieze voll inbrunst, waehrend Rockgoere sofort die linke hand am imaginaeren gitarrenhals hat und den rechten arm windmuehl-artig dreht. =Ebenso wie "tommy", wurde auch "qudarophenia" toll verfilmt=, ergaenzt Blumenkind begeistert. =Solche werke eignen sich allgemein als filmstoff, weil sie eben eine handlung haben. Ich meine, ueberhaupt nichts gegen diese lp, doch worueber sollte man beispielweise bei "close to you" von The Carpenters ein drehbuch verfassen, da fehlt die durchgehende handlung=, gibt sie weiters zu bedenken. ="Why do birds suddenly....."=, traellert Punkmieze zum herzerweichen, waehrend Rockgoere ihre finger zaertlich ueber die imaginaeren tasten gleiten laeszt. Blumenkind ist vor ruehrung den traenen nahe und Metalkumpel oeffnet ergriffen das naechste bier.
=Bezueglich The Who sei noch erwaehnt=, hat Schlaumeier scheinbar keinen bock auf die idylle, =dasz sie, auf diesem terrain, erste gehversuche bereits mit werken wie "a quick one" oder "sell out" unternahmen, ehe songschreiber Pete Townshend mit besagtem "tommy" erstmals in die vollen ging. Davor gab es aber schon themen-alben wie "sgt. pepper´s lonely hearts club band"von The Beatles oder "s. f. sorrow" von den Pretty Things=, fuehrt er aus.
=Auch "sgt. pepper´s lonely hearts club band" wurde zur spielfilmhandlung mit musik verarbeitet, wenn auch duerftig=, erklaert Blumenkind. =Zum eigentlichen thema moechte ich noch "ogden´s nut gone flake" von den Small Faces sowie "are the village green preservation society" der Kinks beisteuern=, legt sie nach. =Die hatten gleich anschlieszend ein weiteres produkt dieser art am start - "arthur"=, stellt Schlaumeier klar. =Wobei songwriter Ray Davies als inspiration angeblich die eigene verwandtschaft heranzog, doch beide lps waren damals kein groszer erfolg, alle wollten blosz den naechsten single-hit=. Rockgoere bearbeitet bereits die luftgitarre, worauf Punkmieze mit ="dirty old river, must you......"= einsetzt, wobei sie gedankenverloren in die ferne starrt.
=Andere vertreter aus dieser zeit waeren zum beispiel die Moody Blues mit "days of future passed" sowie Emerson Lake & Palmer mit "tarkus"=, nuetzt Schlaumeier die verzueckung der anderen. Dieser trend begann in der zweiten haelfte der 60er, als sich die langspielplatte zur kunstform entwickelte, anstatt blosz als sammelbecken fuer ein paar singles plus fuellmaterial zu dienen. Die kuenstler wie -innen legten mehr wert auf das gesamtbild. Bewusztseinserweiternde drogen taten ein uebriges und brachten themen ein, die mitunter wie aus einer anderen welt anmutenden. Phantasterei wie schizophrenie hielten einzug=, erklaert er, was wiederum Blumenkind dazu inspiriert das zigarettenpapier hervorzukramen. =In den letzten jahren gab es hiervon aber ein revival=, wirft Alternativheini ein. =Um dem ganzen downloading, filesharing, mp3-storing als auch track-streaming entgegenzuwirken, setzen manche acts wieder verstaerkt auf das longplay-format beziehungsweise foerdern das durchhoeren von beginn bis zum ende. Paradebeispiel hiezu waere Sufjan Stevens, der plante in den fruehen 00er jahren, in folge 50 themenbezogene alben zu veroeffentlichen. Fuer jeden U.S.-bundesstaat eines. Andere acts waeren The Decemberists mit "the hazards of love" oder Arcade Fire mit "the suburbs"=, stellt er klar.
=Dazu gibt es diesen tollen kurzfilm "scenes from the suburbs" von Spike Jonze, der vor kurzem "her" in den kinos hatte=, musz Blumenkind unbedingt loswerden. =Mann, du blabberst ja schon laenger als unser klugscheiszer=, wendet sich Metalkumpel an Alternativheini. =Aber ich nenne dir auch ein neueres konzept-werk, einer aktuellen band - "crack the skye" von Mastodon. Wie immer geht es bei denen um mythologie. Genaueres habe ich nicht herausgefunden=, klopft er sich dabei vor lachen auf die schenkeln. =Du hast ja schon probleme mit den maerchen der Gebrueder Grimm=, aetzt Punkmieze. =Na mit den geistigen anforderungen deiner "1-2-3-4" songs kann ich mithalten=, kommt es retour. =Macht blosz nicht wieder stresz=, blaeszt Blumenkind eine rauchwolke in die runde.
=Auch zwischen einst und jetzt gab es longplayer dieser art=, nimmt Punkmieze nun die sache in die hand. =Siehe als beispiel "zen arcade"von Hüsker Dü aus 1984 - hardcore mit konzept, ueber einen jugendlichen, der von daheim abhaut um sich selbst zu finden sowie es besser zu haben, jedoch schluszendlich enttaeuscht wird=. =Ungefaehr so wie bei dir=, geht Metalkumpel in die charmeoffensive. =Was enttaeuschungen betrifft=, entgegnet sie trotzig, =bist du ganz oben auf der liste=. =Danke vielmals=, zischt der gehoernte und oeffnet ein trostbier.
Die sekunde der betroffenheit nuetzt Schlaumeier um wieder ans ruder zu kommen. =Zum U.S.-singer/songwriter Stevens sei angefuegt, dasz von den einst grosz angekuendigten 50 veroeffentlichungen, gerade mal zwei - "michigan" wie "illinoise" - erschienen sind und mehr werden es wohl auch nicht mehr werden. Hat wohl seine landkarte verlegt. Im bezug auf Mastodon sei angemerkt, dasz im prog-metal wie -rock des oefteren mit geschichten gearbeitet wird. Siehe Tool, Yes, Gentle Giant, Opeth, Marillion, Dream Theater oder Porcupine Tree. Bei letzteren gehoert frontmann & tausendsassa Steven Wilson extra erwaehnt, der parallel zu all seinen taetigkeiten auch noch eine erfolgreiche solokarriere am laufen hat=, zaehlt er auf.
=Persoenlich brauche ich ja weder grosze thematik noch dramaturgie=, ist Metalkumpel wieder im spiel, =doch wenn es im paket inkludiert ist - schoen. Dies fuehrt mich zu "seventh son of a seventh son" von Iron Maiden=, und dabei ballt er die faust. =Tolles album und bietet zusaetzlich alles was Hobbits oder Trekkies so brauchen. Gut & boese, prophezeiung, apokalypse, hexerei, geburt & tod - das gesamte paket eben=, skizziert er mit den haenden einen kreis. ="I am a man who walks...."=, spricht Punkmieze bedeutungsschwanger, worauf Metalkumpel aufspringt und behaebig wie ein monster durch die stube stampft, um anschlieszend Schlaumeier linkisch auf den kopf zu klopfen. Dieser duckt sich und spricht dabei in richtung Punkmieze; =Passend zur thematik der von dir angesprochenen do-lp von Hüsker Dü, haette ich auch etwas aehnliches; Junge macht sich in New York auf die reise um seinen gefangenen bruder zu befreien und musz sich mit allen moeglichen kreaturen herumschlagen. All das gibt es in "the lamb lies down on braodway" von Genesis=.
=Das erinnert mich irgendwie an Queensryche mit "operation: mindcrime"=, jubelt Metalkumpel. =Wieder ein jugendlicher, der diesmal in den straszen rumhaengt, von einem machthaber fuer seine zwecke miszbraucht wird, sich verliebt, aber jetzt nicht in den typen - oder eben so aehnlich=, wischt er das ganze mit einer handbewegung wieder weg und setzt die bierdose an die lippen. =Dazu paszt "american idiot" von Green Day=, ist Punkmieze begeistert. =Politik- wie gesellschafts-kritisch, ueber einen jungen, der davonlaeuft, etwas erlebt, aufsteigt und am ende alles anzweifelt=. =Klingt etwas nach "the rise and fall of ziggy stardust and the spiders from mars" vom klassischen David Bowie=, schwaermt Blumenkind. =Dort war es eben ein auszerirdischer, der wie ein phoenix aufstieg und anschlieszend verbrannte. Da gab es dann auch diesen wunderbaren konzertfilm=. ="Time takes a cigarette....." intoniert punkmieze bedaechtig, waehrend Rockogere bereits die ersten akkorde in die luft gezaubert hatte.
=Junge, der zum rockstar, ja sogar zum messias wird, das ist auch die geschichte von "snow", erzaehlt durch die prog-rocker Spock´s Beard=, hat auch Rockgoere etwas auf lager, =und wenn ich dies jetzt weiterspinne, dann kommen wir zu "the wall" von Pink Floyd. =Ebenfalls beeindruckend verfilmt worden=, kommt es aus Blumenkind´s ecke. =Hatte auch, laut leader Billy Corgan, einflusz auf "mellon collie and the infinite sadness" von seinen Smashing Pumpkins=, fuegt Alternativheini an. =Das meistverkaufte konzept-album ueberhaupt=, sieht Schlaumeier seinen einsatz laengst gekommen, =ist=, da macht er eine pause und zeigt auf Rockgoere wie Alternativheini, ="dark side of the moon", ueber alles was dem menschen so zu schaffen macht, ein thema pro song=. "Money get away....."=, ruft Punkmieze, waehrend Alternativheini mit kleingeld klimmpert und Rockgoere bedaechtig die luftgitarre bearbeitet.
=Nochmals junge mit gitarre, dazu noch kontrollwahn und zensur=, addiert Schlaumeier, =dann sind wir bei "2112" von Rush und wenn wir schon von zensur sprechen, da kann einer, der selbst immer damit zu tun hatte, eine geschichte erzaehlen, naemlich Frank Zappa - jene von "joe´s garage act I" sowie "II & III". Irgendwie paszt hier auch noch "kilroy was here" von Styx rein=, spricht er mehr zu sich selbst. =Lou Reed mit "berlin"=, meldet sich Blumenkind, worauf Rockgoere ="thick as a brick" mit Jethro Tull ins spiel bringt. ="Songs for the deaf"=, zeigt Metalkumpel auf Schlaummeier, worauf dieser mit ="tales of mystery and imagination edgar allan poe"= kontert, wonach Alternativheini die Gorillaz mit "demon days" loslaeszt. Es fallen title wie "goes to hell", "what´s going on", "antichrist superstar", "in the aeroplane over the sea", "year zero", "franks wild years", "captain fantastic and the brown dirt cowboy", "eldorado", u.v.m. . Niemand hier versteht noch sein eigenes wort, Blumenkind haelt sich bereits die ohren zu. Wahnsinn hat sich ausgebreitet.

Sonntag, 27. April 2014

Episode 19

=Singer / songwriters=, streut Schlaumeier diese worte in die runde und legt danach eine laengere atempause ein, um spannung aufzubauen, =das sind eben leute, die lieder nicht nur interpretieren, sondern sie auch selbst schreiben - musik wie text. Die darbietung erfolgt, im eigentlichen sinn, solo, an der ankustischen gitarre oder am klavier, eventuell auch mit kleinem ensemble. Mit dem wandel der zeit wurden aber die grenzen immer mehr verschoben. Mittlerweile geht er oder sie auch mit kompletter band zu werke=, fuehrt er aus. =Also langweiler auf der ganzen linie=, kommentiert Metalkumpel knapp, ungeschminkt und ohne jegliche dramaturgie. =Aus deiner sicht moeglicherweise=, kommt es retour, =denn hierbei ist eigentlich der text mindestens genauso wichtig wie die musik, welche oft nur zur untermalung dient und nicht umgekehrt. Mit dieser konstellation bist du wohl ueberfordert=. =Papperlapapp=, haelt Metalkumpel dagegen, =bei diesen songwriters und singers, da denke ich immer an pfadfindertreffen am lagerfeuer, wobei der oder auch die=, und dabei zeigt er mit einer wackelingen handbewegung auf alle damen, =am wenigsten begabte die wanderklampfe auspackt und den einen oder anderen mitgroehl-song zum besten gibt=. =Dann ist er oder sie aber ein performer oder interpret beziehungsweise -in, jedoch kein liederschreiber=, klaert Schlaumeier auf.
=Also bevor ihr noch laenger aussichtslos herumstreitet, werfe ich Joan Baez in die waagschale=, zieht Blumenkind gestreszt die reiszleine und kramt umgehend nach ihrer rauchware. =Einerseits korrekt=, bleibt Schlaumeier seiner linie treu, =andererseits hat sie zahlreiche songs gecovert. Viele ihrer bekannten lieder sind neuinterpretationen=. =Auch Dylan nahm coverversionen auf=, steigt nun auch Alternativheini in den ring. =Zu beginn seiner karriere und ebenso anfang der 7oer, als er in sich ging. Niemand wuerde seine songwriter-qualitaeten anzweifeln und selbst vorbilder wie Woody Guthrie oder Pete Seeger, streuten gerne coverversionen ein=, stellt er klar. =Prozentuell, am gesamtwerk gesehen=, kontert Schlaumeier, =ist der fremdanteil bei ihm hingegen minimal, aber......=. =Nimm die niederlage wie ein mann und erspare uns diesen erbaermlichen eiertanz=, raet ihm Metalkumpel. =Genau, du hast recht=, schuettelt Schlaumeier den kopf, =was dachte ich mir blosz, als ich mich mit dir superhirn anlegte=.
=Jetzt aber mal nicht so trotzig=, weist ihm Metalkumpoel abermals zurecht. =Damit du meinen guten willen siehst, praesentiere ich dir, zum thema passend, Cat Stevens=. =Hoert, hoert=, kommt es von Rockgoere. =Ja=, hebt er sein bier zum grusz, =der schrieb wie interpretierte wunderschoene melodien, die auch von der einen wie anderen rockband gecovert wurden. Nennt sich aber jetzt schon laenger, naemlich.....=. =Yusuf Islam=, hilft ihm Schlaumeier groszzuegig aus. =Er konvertierte 1977 zum islam=, fuegt er noch hinzu.
=Billy Joel=, meldet sich Rockgoere zurueck. =Der selbsternannte "piano man", konnte mitunter auch abrocken, wie beispielweise das album "glass houses" beweist=. ="Oh, i didn´t want to do......"=, intoniert punkmieze aufgeregt, zittrig, in einer art Gene Vincent-manier. =Joni Mitchell=, strahlt Blumenkind voll begeisterung. =In den 60ern und teilweise 70ern war sie die queen dieses genres, ihr lied "woodstock" wurde zur hymne=. =Etwas frischer=, zeigt Punkmieze schmunzelnd auf, =waere Tori Amos, wobei mir das zusammenspiel von klavier und stimme besonders gefaellt oder andererseits Frank Turner, der immer noch den punk-geist verkoerpert=.
=Billy Joel=, holt Schlaumeier aus, =der New Yorker war anfangs boxer und muszte scheinbar einiges einstecken, war kurzfristig teil des hard rock-duos Attila, ehe er seine wahre bestimmung fand. Apropos New York, da faellt mit sofort ein anderes kaliber dieser sparte ein - Neil Diamond. Die bereits erwaehnte Joni Mitchell verzichtete, wegen einer fernseh-show im vorfeld, auf einen auftritt in Woodstock, schrieb dafuer den gleichnamigen song, der, neben anderen, auch von Crosby, Stills, Nash & Young neuinterpretiert wurde. Von denen jeder einzelne eine singer/songwriter-karriere in eigener sache hinlegte. Tori Amos begann mit Y Kant Tori Read als skuriller soft-rock act, ehe sie erfolgreich auf den spuren von Kate Bush wandelte. Frank Turner.........=.
="Back in black, i hit the sack....."=, groehlt Metalkumpel mit seiner alkohol-getraenkten stimme, greift, mit der angetrunkenen bierdose in der hand, hektisch ein paar luft-akkorde und bespritzt dabei die anderen mit seinem gesoeff. =Musz das sein=, ist Schlaumeier veraergert. =Ich halte dein langweiliges geschwaetz nicht mehr aus=, kommt es retour. =Tim sowie Jeff Buckley=, kuehlt Alternativheini die gemueter. =Ersterer war ein klassischer, wenn auch verkannter, vertreter dieser sparte und sein sohn folgte ihm, jahrzehnte spaeter, mit eigener version, musikalisch auf den fusz. Dazu paszt auch noch Elliott Smith=, laeszt er wissen. =Donovan=, kommt es von Blumenkind, =der wird meiner meinung nach viel zu wenig gewuerdigt. Nicht zu vergessen, die wunderbare Rickie Lee Jones=.
=Tim Buckley=, meldet sich Schlaumeier zurueck, =starb an einer ueberdosis, unzufrieden mit seiner karriere, sein sohn Jeff ertrank unter mysterioesen umstaenden und Elliott Smith, sah keine zukunft mehr und veruebte im studio selbstmord. Wer nach tragik sucht, wird in diesem genre fuendig. Auch Donovan muszte sich einst eine auszeit nehmen. Er wurde uebringens zu beginn immer wieder als neuer Dylan gefeiert, eine buerde, welche anfangs auch Bruce Springsteen umgehaengt wurde. Rickie Lee Jones wiederum kam bereits als teenager mit der polizei in konflikt, nachdem sie von daheim ausgerissen war. Traf infolge in Los Angeles auf einen anderen player dieser zunft - Tom Waits. Weiters sei noch Hank Williams, ...=.
=Townes Van Zandt=, faehrt ihm Alternativheini in die parade, worauf die anderen erleichtert aufstoehnen, =sowie Will Oldham, oder wie immer er sich gerade nennt=. =Ich mag einfach die total unterschaetzte Laura Nyro sowie die eindrucksvolle Buffy Saint-Marie als auch den alten, ruppig wirkenden brummbaeren Van Morrison=, legt Blumenkind ein paar namen nach. ="Hey where do we go...."=, stammelt Punkmieze und verschluckt dabei die halben worte, waehrend sie sich linkisch dazu bewegt.
=Van The Man=, verkuendet Schalumeier salopp, =der einst mit Them dem british-blues froente, ehe ihm eine lukrative solo-karriere in aussicht gestellt wurde. Laura Nyro, heute kult, doch damals hatten andere mit ihren songs mehr glueck und Buffy Sainte-Marie wanderte in den 60ern vom kanadischen reservat nach New York, um dort in der gerade boomenden folk-szene fusz zu fassen. Weiters hatten wir.....=. =Dazu passend gibt es doch diesen film=, musz Blumenkind unbedingt loswerden, =von den Coen Brothers namens "inside llewyn davis", der einige folk-musiker wie -innen wieder ins gespraech brachte. So zum beispiel auch Dave Van Ronk=.
=Unbedingt erwaehnt werden musz=, klingt Schlaumeir bereits leicht gereizt, =Van Dyke Parks, er arbeitete, neben eigenem sachen, unter anderen fuer Brian Wilson, Randy Newman, Phil Ochs oder Arlo Guthrie. Sonst noch.....=.
=John Fogerty=, kraechzt Rockgoere, schnallt sich die luftgitarre um, zaehlt den takt ein und zeigt auf Punkmieze, die umgehend mit ="outside my window i can hear...."=, losquakt. =Na ja=, zweifelt Schlaumeier, =einst schrieb er fuer Creedence Clearwater Revival praktisch alle hits, war jedoch teil dieser band. Erst seit seiner solo-laufbahn kann man ihm, nach moderner sichtweise, in diese schublade stecken. Wie dann selbstverstaendlich auch Paul McCartney, Don Henley, Robbie Robertson, Paul Simon, John Lennon und all die anderen, welche es schluszendlich auf eigene faust & gewinn durchzogen=, fuehrt er aus.
Waehrend sich Metalkumpel, mit der bierdose in der hand, bereits wegschnarcht, diskutiert der rest noch angeregt weiter und Punkmieze & Rockgoere geben noch den einen oder anderen klassiker zum besten. Dazwischen fallen namen wie Jim Croce, Roger Miller, Carly Simon, Lead Belly, Tim Hardin, Robert Johnson, Serge Gainsbourg, u.s.w.

Sonntag, 20. April 2014

Episode 18

=Sofern es euch recht ist=, lotet Blumenkind die stimmungslage aus, =wuerde ich gerne nochmals auf die kuerzlich angesprochene idee eines 24-stunden-film-marathons zurueckkommen=. =Hat sicher niemand etwas dagegen=, beruhigt Schlaumeier vorab und beaeugt dabei Metalkumpel kritisch. =Blosz nicht endlos herumplappern=, mahnt dieser und krallt sich umgehend ein bier. =Also ich bin der meinung, dies waere eine tolle sache=, heizt Punkmieze die stimmung an. Blumenkind strahlt erleichtert, um sofort mit ihren ausfuehrungen fortzufahren; =Jede wie jeder sollte vorschlaege bezueglich der auswahl einbringen, wir werfen alle titel in einen topf, mischen durch und ziehen dann je nach bedarf das programm heraus=. =Das klingt aber spannend=, springt Alternativheini sofort darauf an, =da weisz man nie was als naechstes kommt=. =Richtig=, pflichtet ihm Blumenkind bei, =doch sollten gewisse regeln die unterhaltsamkeit des spielplans gewaehrleisten. So zum beispiel nur ein streifen pro regisseur, damit es nicht zu einer werkschau ausartet, die themen wie genres sollten doch etwas gefaechert sein, um eintoenigkeit zu vermeiden und filme, die nicht dauernd auf allen möeglichen fersehsendern rauf- & runtergspielt werden, sind gefragt=, stellt sie klar. =Aber keine pornos=, wirft Punkmieze einen strengen blick auf Metalkumpel. =Etwas entertainment wird doch erlaubt sein=, versteht dieser die welt nicht mehr.
=Na ja=, steigt nun auch Rockgoere ein, =knistern darf es schon mal und da haette ich gleich den ersten vorschlag - "9 Songs", eine art "Last Tango In Paris" fuer die alternative-rock generation=. =Super wahl=, ist Alternativheini begeistert=, von diesem Englaender......=. =Michael Winterbottom=, hilft Blumenkind aus. =Danke=, faehrt Alternativheini fort, =und irgendwie zum erotikthema passend haette ich nun......=. =Hallelujah=, ruft Metalkumpel elektrisiert und prostet ihm aufgeregt zu. =Gleichfalls danke=, schmunzelt der gelobte, =also "Auto Focus" waere es, ueber Bob Crane=. =Von Paul Schrader=, fuegt Blumenkind hinzu um mit =da haette ich ebenso zwei vorschlaege=, weiterzumachen. =Zum ersten "Wonderland", dieser streifen teilt sich mit dem grandiosen "Boogie Nights" die hauptfigur, den pornostar John Holmes und zweitens "Peeping Tom" von Michael Powell, ueber einen serienkiller, aus 1960, also nicht so freizuegig, wie es manche wohl gerne haetten=, zwinkert sie Metalkumpel zu. =Ach=, stammelt dieser verlegen, =doch generell musz man hierzu natuerlich auch jenen regisseur erwaehnen, dessen filmtitel einigen rockbands als inspiration dienten - "mr. big guns", Russ Meyer=, verkuendet er unter tosenden applaus von Alternativheini.
=Fuer mich immer ein thema - rock & roll=, uebernimmt Rockgoere, =und ein film der dies, meiner meinung nach, bestens verkoerpert waere "Streets Of Fire" - gute musik, markante sprueche, rasante action und schnell geschnitten=. =Vom wunderbaren Walter Hill=, ist Blumenkind natuerlich bestens informiert. =Entschuldigt, doch bei diesem thema denke ich in erster linie an "School Of Rock"=, erklaert Alternativheini, =obwohl der immer wieder wo laeuft, aber als gegengewicht auch an "Singles", ueber die Seattle-rock-szene=. =Mir kommt da "Eddie And The Cruisers" in den sinn=, klickt sich Schlaumeier wieder ein, =mit etwas abstand auch "Reign Over Me"=. =Da paszt dann aber "Ghost World" gleichfalls dazu=, zeigt Punkmieze auf, =und "Breaking Glass" mit Hazel O´ Connor sowieso=. =Mein spezialtip dazu waere "Little Voice" - zuckersuesz=, legt Rockgoere nach, waehrend Metalkumpel aufgeregt ="Pop Redemption"= einwirft. =Also meine spezialempfehlung, vom feeling her=, erklaert Blumenkind, =waere ja "Easy Rider", doch die geballte ladung rock & roll steckt in "Breathless". Irgendwie kommt man bei diesem remake des Jean Luc Godard streifens "À Bout De Souffle" an Jerry Lee Lewis nicht vorbei. Bezueglich der hauptdarsteller - Richard Gere gegen Jean-Paul Belmondo, nicht einfach, doch die musikwertung gewinnt ersterer=, fuehrt sie aus. ="You shake my nerves and........"=, ruft Punkmieze etwas ueberdreht, mit wirrem blick, um anschlieszend mit Rockgoere auf der tischplatte vierhaendig in die imaginaeren tasten zu haemmern. Als Schlaumeier diese darbietung verfolgt, faellt ihm dazu spontan "American Graffiti" als auch "Diner" ein.
=Jetzt paszt mal auf=, meint Metalkumpel, waehrend er die naechste leere bierdose zerdrueckt, =wenn ich mir einen gemuetlichen abend machen will...=. =Du meinst wohl dir die hucke vollzusaufen=, stichelt Punkmieze. =Nein=, kontert Metalkumpel, =ich meine, wenn ich mir mal eine dvd oder so reinziehe und dazu eventuell das eine oder andere doeschen geniesze, dann stehen klassiker wie "A Clockwork Orange", .....=. =Stanley Kubrick=, kann Blumenkind ihre begeisterung nicht zurueckhalten, =dieses werk war lange verboten=. =Wie "Straw Dogs", die verfilmte gewaltspirale=, wirft Alternativheini ein. =Exakt=, pflichtet Blumenkind auch hier bei, =Sam Peckinpah, grenzgenial=. =Sagt mal merkt ihr nicht, dasz ich noch nicht durch bin=, aergert sich Metalkumpel. =Genial war auch das erste, original "Halloween" von horrormeister John Carpenter=, setzt er fort, =sowie "The Texas Chainsaw Massacre"=. =Tobe Hooper=, hat Blumenkind sofort den verantwortlichen des blutbades parat. =Bei Carpenter sei auch auf seine teils minimalistische jedoch effektive filmmusik hingewiesen=, haengt Schlaumeier noch hintenan. =Spar es dir fuer spaeter auf, klugscheiszer=, fuchtelt Metalkumpel aergerlich mit dem halbleeren bier vor seinem gesicht herum. =Nach altem horrormuster, jedoch aus 2002, haette ich noch "Cabin Fever" von Eli Roth - saubere arbeit=. =Der hat eine Tarantino-connection, spielte er doch in "Inglourious Basterds"=, laeszt Blumenkind nicht locker. =Diese szene in der schaenke ist total abgehoben=, schwaermt Rockgoere.
=Abgehoben=, kommt es aus Blumenkinds ecke, =dazu faellt mir "The King Of Comedy", vom groszmeister Martin Scorsese, natuerlich mit seinem protegé Robert De Niro oder "The Odd Couple", mit den unvergessenen Matthau & Lemmon, ein=. =Also ein super duo waren gleichfalls "Thelma & Louise", im gleichnamigen roadmovie von Ridley Scott=, ist Punkmieze begeistert. =Da haette ich auch zwei=, bietet Schlaumeier mit, =Dustin Hoffman und Jon Voight in "Midnight Cowboy", ein buddy-movie fuer loser=. =Dann ist es ohnehin bestens fuer dich geeignet=, verteilt Metalkumpel saures. =Zu dir wuerde natuerlich besser "The Devil´s Brother" passen=, kommt es retour. =Laurel & Hardy, unerreicht=, jubelt Blumenkind, waehrend Metalkumpel sich in Stan-Laurel-manier an der ruebe kratzt.
="Blue Velvet" - David Lynch=, sinniert Alternativheini, =so schoen unangenehm war es selten und in diese schublade wuerde ich ebenso "U-Turn" von Oliver Stone legen, ebenfalls jenseits der norm=. =Scheinbar aussichtslose situationen, wo man gegebenenfalls noch tiefer reinrutscht, wie bei treibsand, da koennte man genauso auf "The Last Seduction", "Romeo Is Bleeding" oder "Suicide Kings" zurueckgreifen=, laeszt Blumenkind wissen. =Christopher Walken=, juchzt Punkmieze und macht geraeusche wie ="break, eject, eject, eject, break,......"=, und schiebt sich dabei wie eine dampflok durch die stube, worauf Alternativheini umgehend zwei imaginaere plattenspieler bearbeitet.
=Bitte wo bleibt das western-genre=, will Metalkumpel von der runde wissen. ="Jolene, Jolene, Jolene, Jo....."=, intoniert Punkmieze fast flehend, waehrend Rockgoere die saiten der luftgitarre zart sreichelt und zwischendurch immer wieder stuecke von kautabak auf den boden spuckt. =Howdy=, grueszt Metalkumpel in die runde und praesentiert ihr ="Rio Bravo"=. =Howard Hawks=, ist Blumenkind voll der freude, =mit Dean Martin, Ricky Nelson als auch dem parade-cowboy John Wayne=. =Da faellt mir ein streifen abseits der norm ein - "800 Bullets"=, ist Schlaumeier auch hier am ball. =Oder "Il Grande Silenzio=, weisz Alternativheini. =Da musz man dann aber ebenso den groszen Ennio Morricone, mit seiner musikalischen untermalung erwaehnen=, kommt es unerbittlich retour.
Fuer den angedachten film-marathon gibt es natuerlich laengst mehr als genug material, da koennte man mittlerweile wohl eine woche durchmachen. Trotzdem ist ein ende der debatte nicht absehbar. Jeder wie jede moechte noch etwas unterbringen, will die anderen ueberraschen. Titel wie "The Man Who Fell To Earth", "Daydream Nation", "Rosemary´s Baby", "The Funeral", "Performance", "Malcolm X", "Redacted", "The Necessary Death Of Charlie Countryman, "Cadillac Records", "Firecracker" u.s.w. prasseln auf die gehoergaenge nieder. Jedoch hat scheinbar niemand daran gedacht mitzuschreiben, somit ist chaos abermals vorprogrammiert.

Sonntag, 13. April 2014

Episode 17

=Wenn eine band wie einzelkuenstler beziehungsweise -in ihren oder seinen ersten studio-longplayer auf den markt bringt, dann sollte dies doch ein ordentliches statement sein=, meint Alternativheini. =Wer braucht ein statement, rumsen soll es ordentlich=, stellt Metalkumpel klar und oeffnet ein kuehles blondes. =Gut=, wehrt ersterer ab, =ich erwarte jedenfalls einen schrei nach aufmerksamkeit, so wie von The Strokes mit "is this it", anfang des milleniums=. =Das erste werk kann aber auch ein solides fundament darstellen=, mischt Rockgoere mit. =Ein klassisches beispiel dafuer waere das debuet von Led Zeppelin. Aus heutiger sicht konnten sie sich noch steigern, doch damals war es eine detonation nicht gekannten ausmaszes=, laeszt sie wissen. =Wow=, ist Blumenkind begeistert, =schon alleine das cover davon machte klar, dasz es hierbei zur sache ging=. =Genau=, ruft Metalkumpel, bewegt seinen oberkoerper mehrmals ruckartig nach vorne & wieder zurueck und greift dazu ein paar luftakkorde. Als er sich wieder beruhigt hat, legt er mit =Black Sabbath= nach. =Ihr gleichnamiger erstling war bahnbrechend, schaurig, massiv, leitete eine haertere epoche ein, fuhr einem so richtig in die eingeweide=, um dies zu verdeutlichen ruelpst er gehoerig und man hat das gefuehl, es kam wirklich von ganz unten.
=The Strokes=, nuetzt Schlaumeier die allgemeine bestuerzung, = New Yorker 5er, der mit jeder weiteren neu-veroeffentlichung versucht, den geist dieses erstlings wiederzubeleben und sich jedoch immer weiter davon entfernt=. ="I didn´t take no shortcuts........"=, noelt Punkmieze, waehrend Rockgoere fast verbissen die luftgitarre bearbeitet. =Led Zeppelin=, preszt Schlaumeier leicht genervt zwischen den zaehnen hervor, =das schulbeispiel fuer harten rock, pflanzte diesen ersten trieb, derart kanpp an der blueswurzel, wie spaeter nie wieder und Black Sabbath spielten ihr okkult-artiges debuet in nur einem tag, quasi zwischen fruehstueck und abendbrot, ein - genial=.
=Punk-ohrwuermer zum mitsingen boten The Undertones auf ihrem gleichnamigen premieren-longplayer=, streut Punkmieze in die runde, =wogegen auf der anderen seite des atlantiks, die Dead Kennedys auf "fresh fruit for rotting vegetables" ein duesteres bild der gesellschaft zeichneten. Andererseits zelebrierten, ein paar jahre frueher, auf der insel, The Damned mit "damned damned damned" wiederum die leichtigkeit des punks=, rundet sie ihre ausfuehrungen fachgerecht ab.
="Songs of leonard cohen"=, sprueht Blumenkind fast vor begeisterung. =Cohen´s erstauftritt, mit seinem einfuehlsamen organ dargeboten, laeszt eine wie schokolade dahinschmelzen. Oder Kate Bush, mit einer stimme wie zuckerwatte, liesz die geneigten hoerer wie -innen auf "the kick inside"durch einen maerchenwald tanzen und irgendwie verbinde ich dieses album immer mit Mike Oldfield´s debuet "tubular bells", ein album wie ein bilderbuch. Wogegen einer Joe Cocker, mit seiner reibeisenstimme, auf "with a little help from my friends", die huehneraugen wegraspelte=, laeszt sie die anderen an ihren eindruecken teilhaben. ="Seams i got to have a change....."=, intoniert Punkmieze unter zuckenden bewegungen, mit in den nacken geworfenem kopf, als waere sie vom teufel besessen, worauf Blumenkind begeistert mitschaukelt und Metalkumpel, gleichfalls linkisch, wie ein zombie, hin- & herwackelt.
=The Undertones=, kehrt Schlaumeier kopfschuettelnd zurueck zu den fakten, =post-punk 5er aus Nordirland, der durch die unverkennbare stimme seines saengers Feargal Sharkey sowie einpraegsamen melodien, nicht nur radio-dj John Peel begeisterte. Die Dead Kennedys wiederum machten einst polit- wie gesellschafts-kritischen post-punk und schufen sich damit nicht nur freunde. So wie davor schon die Sex Pistols mit "never mind the bollocks", sei noch erwaehnt=, stellt er klar. ="She was a girl from........."=, rotzt Punkmieze die runde voll und macht dabei eine art katzenbuckel, waehrend Rockgoere den imaginaeren basz verkehrt rum haelt.
=Genug des wahnsinns=, faehrt Metalkumpel dazwischen. =Haette da etwas besseres auf.......=. =The Damned, denn ich bin noch nicht durch=, stellt Schlaumeier klar, waehrend die anderen bereits winseln, =ihr debuet wird gerne als erstes U.K.-punkalbum bezeichnet. Mit Leonard Cohen geht es weiter, anfangs schuechterner klemmi, wurde er durch die musik zum frauenfluesterer und....=. =Da guck dir mal etwas ab, mein lieber=, kommt es aus Blumenkind´s ecke. Schlaumeier laechelt verlegen und stottert =Kkkkate Bush, die von David Gilmour entdeckt wurde, sorgt derzeit in England fuer aufregung, weil sie die rueckkehr auf die von ihr ungeliebten buehnenbretter vorbereitet. Mike Oldfield´s debuet war das fundament fuer Virgin Records und alles danach - den niedergang kann man ihn nicht zuschreiben. Schluszendlich war Joe Cocker´s epileptische Woodstock-performance gleichzeitig sein durchbruch=, bringt er ausfuehrlich zu gehoer.
=Van Halen=, hat Metalkumpel bereits schaum vor dem mund, =wobei Eddie Van Halen das gitarrenspiel revolutionierte=, und dazu tippelt er mit allen fingern am imaginaeren gitarrenhals entlang. =Patti Smith=, betont Rockgoere, =zeigte mit "horses" klar auf, dasz frauen nicht nur harmonisch traellern koennen=. =Hallelujah=, ruft Blumenkind mit gefaltenen haenden. =Gleiches gilt auch fuer Chrissie Hynde und die von ihr in London gegruendeten Pretenders mit ihrem erstling=, legt Rockgoere nach. ="Said the wait child magic....."=, singt Punkmieze, waehrend Rockgoere breitbeinig in die luftgitarre greift, was wiederum Alternativheini zum aufspringen veranlaszt und in folge alle drei wild durch die stube tanzen um sich gegenseitig herumzuschubsen.
=Am Anfang steht jedoch Elvis Presley mit seiner ersten lp, dies sei gesagt=, zeigt Schlaumeier auf. =Er bediente sich aber bei vorreitern und -innen wie Little Richard oder Big Mama Thornton=, stellt Alternativheini klar. =Sicher=, pflichtet ihm Schlaumeier bei, =doch ersterer konnte beispielweise sein "here´s little richard" erst auf den markt bringen, als Elvis die daemme brach. Little Richard war natuerlich viel wilder, in seinem piano steckte satan, was ihm spaeter zum geistlichen werden liesz - da war es dann aber vorbei mit der herrlichkeit. Was hatten wir sonst noch=, fraegt Schlaumeier rhetorisch.
=Wir haben noch "definitely maybe" von Oasis=, nimmt ihm Alternativheini den wind aus den segeln. =hierbei hatte man den eindruck, die meinen es ernst, mit ihrer scheisz-drauf-mentalitaet=. =Guns n´ Roses=, bruellt Metalkumpel mit geballter faust, ="appetite for destruction", ein album wie guter wein, wird immer besser=, scherzt er und lacht dabei herzlich, um mit ="high voltage"= fortzufahren, =aus `76 - riffs, riffs und nochmals riffs=, und dabei fuchtelt er mit beiden haenden in der luft herum, als wuerde ihm ein bienenschwarm attackieren. =Mein lieber freund=, gibt sich Schlaumeier leicht ueberheblich, =dieser AC/DC longplayer, war die zusammenfasung der ersten beiden, nur in Australien erschienen, lps=. =Also ihr internationales debuet=, laeszt Metalkumpel gar keine diskussion aufkommen und schleudert ihm ein ="ridin´on the highway...."= entgegen. Dermaszen feucht, dasz Schlaumeier die brille abnehmen musz. Waehrenddessen watschelt Rockgoere, gebueckt, mit der luftgitarre vorbei, als wuerde sie etwas suchen.
=Ein bahnbrechendes debuet war jedenfalls "please please me" von The Beatles=, brummt Schlaumeier, waehrend er sich die glaeser poliert. =Es war damals der grundstein fuer die darauffolgende, weltweite vorherrschaft der britischen musik und ebnete den weg von bands wie Rolling Stones oder The Who=, erklaert er. =Metallica=, haelt Metalkumpel dagegen und formt mit den fingern die teufelshoerner, =und ihr "kill `em all" - high speed metal, ein trash-feuerwerk=. =T-h-r-a-s-h=, buchstabiert ihm der zornige Schlaumeier. =Darauf geschissen, haupsache es kracht=, kontert ersterer.
=The Doors, Cream und The Jimi Hendrix Experience - herz was willst du mehr=, hat Rockgoere genug von den hahnenkaempfen. ="Five leaves left" von Nick Drake, wunderbar melancholisch=, strahlt Blumenkind ueber das ganze gesicht. ="In the city", "the clash", "pink flag" oder "killing joke" - legendaere erstlingswerke von bands, die heute noch ein begriff sind=, hechelt Punkmieze, waehrend sie auf dem sofa auf- & abspringt. =Mahavishnu Orchestra, Dr. John sowie Steely Dan, fuer den anspruchvollen geschmack=, klingt Schlaumeier leicht trotzig.
Pearl Jam, Portishead, Public Enemy, Jeff Beck Group, Meat Loaf, Captain Beefheart And His Magic Band, Manic Street Preachers, Pavlov´s Dog, The Stooges u.s.w., das ganze geht in die ueberzeit, niemand will zurueckstecken, jeder wie jede seine favoriten durchboxen. Wem als erstes nichts mehr einfaellt, der/die hat verloren.

Sonntag, 6. April 2014

Episode 16

=Gerne gucke ich biografien ueber musiker beziehungsweise -innen=, verkuendet Blumenkind waehrend einer diskussion zu film-sehgewohnheiten. =Wenn es originell aufbereitet, gut gespielt und die musikalische untermalung angepaszt ist, dann komme ich daran nicht vorbei. Sehe natuerlich auch musik-dokus, doch sogenannte bio-pics, die haben schon etwas eigenes und sind generell fuer die neutrale menge leichter verdaulich, weniger trocken=, stellt sie fest. =Solche verfilmungen sind zumeist durchschnittlich, da gibt es nur wenige, die wirklich mit herkoemmlichen produktionen mithalten koennen=, sieht Alternatiheini schwaechen. =Weil es meistens am budget fehlt=, hat Punkmieze den haken gefunden, =diese streifen zielen eher auf die jeweilige fangemeinde ab, die dann oft eine sichere bank fuer die zweit-verwertung darstellt=. =Mitunter sind die regisseure oder -innen selbst verehrer der kuenstler wie -innen=, fuegt Schlaumeier hinzu. =Oder wollen ihnen eins auswischen=, haengt Metalkumpel lachend an, =moechte man bei manchen produktionen fast glauben=.
=Gewisse bio-pics werden aber auch von selbsternannten gralshuetern, maennlich wie weiblich, oft zu unrecht niedergemacht=, steigt jetzt auch Rockgoere mit ein. =Da faellt mir als paradebeispiel "The Doors" von Oliver Stone ein. Der ist fuer manche leute ohnehin ein reibebaum. Nun, diese aufarbeitung der karriere der legendaeren rockgruppe The Doors, mit fokus auf den exzessiven saenger wie mittelpunkt Jim Morrison, ist jedoch nie langweilig und kommt fuer mich eindrucksvoll rueber, das feeling paszt=, stellt sie klar. =Organist als auch co-gruender Ray Manzarek verteufelte das werk hingegen, samt dem regisseur=, schiebt Schlaumeier noch ein. =Five to one, baby, one in five.......=, spuckt Punkmieze foermlich ins imaginaere mikrophon. Hierzu funktioniert Alternativheini den tisch zur kirchenorgel um und Rockgoere laeszt die luftgitarre aufjaulen. Blumenkind kllatscht dazu den rhythmus auf der tischplatte. =Die schlusznummer von "waiting for the sun"=, versucht Schlaumeier die diskussion zu retten=, dem dritten, experimentellen longplayer dieses einfluszreichen quartetts, welches ihren bluesverwurzelten rocksound mit jazz- oder klassik-elementen auffettete=.
="Walk The Line"=, bringt Alternativheini ins spiel, =eine jener verfilmungen, die am groszen markt reuessieren konnten und zudem Oscar-praemiert wurden=. =Genau=, ist Blumenkind begeistert, =diese Johnny Cash bio ist packend erzaehlt und toll gespielt. James Mangold hat ganze arbeit geleistet=. =Johnny Cash=, wirft Schlaumeier ein, =die schwarze eminenz des country, setzte ab mitte der 90er, mithilfe von produzent Rick Rubin, zum crossover-erfolg an. ="The beast in me is caged......"=, gibt Punkmieze trocken, in einer art von sprechgesang, wieder, waehrend Rockgoere zur begleitung an der imaginaeren akustik-klampfe herumzupft und Metalkumpel aufmunternd johlt.
=Bezueglich "an den kinokassen erfolgreiche biografien" sei natuerlich "Ray" erwaehnt=, ruettelt Schlaumeier die anderen auf. =Dem soul-, blues- wie gospel-saenger als auch pianist - Ray Charles, war uebrigens auch country nicht fremd - oder was er darunter verstand=. =Dieser film ist groszartig=, seufzt Blumenkind, =toll gespielt, eindrucksvolle performance von Jamie Foxx und klasse regie durch Taylor Hackford>=.
="Sid & Nancy" hat mich voll begeistert=, kann Punkmieze ihre wurzeln nicht verleugnen. =Realistisch abgredreht von Alex Cox. Weiters, vielen noerglern zum trotz, fand ich auch "The Runaways" gelungen, durchaus ansprechend=. =Ueber die gleichnamige girl-band=, ist Schlaumeier am ball, =welche der kontroverse produzent, songschreiber wie musiker Kim Fowley als antwort auf die Ramones aufstellte. Wogegen die geschichte von Sid Vicous & Nancy Spungen einer art "romeo + juliet" fuer die no-future generation gleicht=. ="And now the end is near...."=, lallt Punkmieze theatralisch, mit hochgezogener lippe, bis Rockgoere schluszendlich mit der luftgitarre kreissaegen-maeszig dazwischengeht. Blumenkind ist schockiert, waehrend Metalkumpel kopfschuettelnd als auch lachend das naechste bier oeffnet.
=Nicht zu vergessen "24 Hour Party People"=, nuetzt Alternativheini die aufregung, =ein humorvoller blick auf die englische indie-szene und einem ihrer urvaeter=. =Und der war kein musiker sondern ein journalist namens Tony Wilson=, faehrt Schlaumeier dazwischen. =Gruendete in spaeterer folge Factory Records, eine plattenfirma - somit unpassend=. =Aber es geht genauso um Joy Division=, setzt Alternativheini nach, =Happy Mondays und andere formationen wie figuren aus dem dunstkreis des labels sowie der Manchester music-community=. =Von rechtens paszt es hier nicht rein=, bleibt Schlaumeier unerbittlich.
=In diesem zusammenhang gibt es aber das regiedebuet des fotografen Anton Cobijn namens "Control"=, eilt Blumenkind zu hilfe. =Es beleuchtet das leben, leiden wie sterben des zum indie-maertyrer gewordenen Ian Curtis - tolle bilder=. ==Confusion in her eyes...."=, intoniert Punkmieze - abgehackt, stakkato-artig - und zappelt dabei wild herum, worauf Metalkumpel vorsichtshalber sein bier austrinkt. =Curtis=, erklaert Schlaumeier zaehneknirschend, =frontmann des post-punk-4ers Joy Division. Zwei alben, "unknown pleasures" sowie "closer", zementierten den legendenstatus dieser truppe, die nach dem tragischen freitod ihres saengers als New Order global erfolgreich war=.
="I´m Not There"=, haucht Blumenkind, =hierbei sezierte Todd Haynes das phaenomen Bob Dylan und setzt es wie ein puzzle wieder zusammen=. =Einfach toll=, fuegt Alternativheini hinzu, =wie Haynes die verschiedenen abschnitte von Dylan´s karriere beziehungsweise leben mit unterschiedlichen schauspielern und einer -in besetzte=.
=Oder "What´s Love Got To Do With It"=, hat Blumenkind noch etwas auf lager. =Das leben, leiden plus die erloesung der Tina Turner, mitreiszend in szene gesetzt von Brian Gibson=. ="Church house, Gin House....."=, kraechzt Punkmieze und dabei schuettelt sie heftig ihre hueften, worauf ihr Metalkumpel aufgeregt zuprostet.Blumenkind als auch Alternativheini klatschen dazu im takt und Rockgoere wuergt unermuedlich die luftgitarre. =Bob Dylan=, giert Schlaumeier nach aufmerksamkeit, =und seine vielen gesichter. Vom schuechternen folkie zum rebel-poet, vom rockstar zum reuigen suender, vom wiedergeborenen zum weisen altmeister. Auf der anderen seite, die Ike & Tina Turner horrorshow, ein drama aus zusammenarbeit, zuneigung, streit, gewalt und hasz - untermalt mit einer melange aus soul wie r&b mit funkigem einschlag=. Bevor ihm Metalkumpel, bereits leicht angeheitert, ins wort fallen kann, setzt er fort; =Irgendwie dazu passend moechte ich hier "Lady Sings The Blues", die bio ueber Billie Holiday, der jazz-saengerin mit der samtigen stimme, einbringen und wenn wir gerade dabei sind.......=. =Schnauze=, bellt Metalkumpel, =da bekommt man ja kopfschmerzen=. =Wenn dich die ruebe quaelt=, kontert Schlaumeier, =dann maximal vom alkohol. =Zu den erwaehnten damen=, fuehrt er weiter aus, =moechte ich noch Edith Piaf hinzufuegen. "La Vie En Rose" hiesz ihre verfilmte lebensgeschichte=. =Marion Cotillard spielte einzigartig=, ist Blumenkind hin & weg, =in diesem film von Olivier Dahan=.
=Also in punkto hard oder heavy rock gibt es eigentlich wenig vergleichbares=, ist Metalkumpel nun an der reihe. =Es gab zum beispiel "Hysteria: The Def Leppard Story", ein tv-movie, nicht der grosze wurf und auf eigene art interpretiert, doch wirklich mitreiszend fand ich "Great Balls Of Fire", ueber Jerry Lee Lewis. Der typ spielte nicht nur ein hammer-piano, sondern war auch unberechenbar. Ein wild one, so wie ich=, und dabei klopft er sich ordentlich auf die schenkeln. Die damen schmunzeln peinlich beruehrt. ="The Killer", wie man ihm nannte, bearbeitete sein klavier stets als wuerde er fleisch zerteilen=, ist auch Schlaumeier fuer einen witz gut. =Er startete seine karriere, wie einst Elvis Presley oder Roy Orbison, in einer der brutstaetten des rock & roll - den Sun Studios=.
="Backbeat"=, ruft Rockgoere, worauf Blumenkind mit ="Nowhere Boy"=, antwortet. ="La Bamba"=, zieht Metalkumpel nach, wozu Blumenkind "Beyond The Sea" retourniert. ="Coal Miner´s Daughter"=, kommt es aus Schlaumeier´s ecke - dazu faellt Blumenkind nichts ein, doch sie findet "Amadeus" spitze. ="Gainsbourg"= erwaehnt Alternativheini und legt mit ="Sex & Drugs & Rock & Roll"=, noch etwas drauf. Ein 24 stunden dvd-marathon steht zur debatte und Metalkumpel moechte am besten selbst einen film drehen - mit ihm in der hauptrolle.
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