Episode 42

=So ein jahr vergeht im hoellen-tempo=, philosophiert Metalkumpel waehrend er gedankenverloren seine aktuelle bierdose betrachtet, =365 tage mal 24 stunden, das ist....., das ist....... eine scheiszmenge, man kommt gar nicht mehr mit=. =Dir macht einfach der viele alkohol zu schaffen=, diagnostiziert Punkmieze schmunzelnd. =Hast wohl noch einen brummschaedel von gestern=, setzt ihm nun auch noch Rockgoere zu, =aber ich sage euch=, faehrt sie fort, =wenn ich so auf 2015 zurueckblicke, dann faellt mir doch glatt 1989 ein. Ryan Adams hat Taylor Swift gecovert und dies dermaszen gut, dasz ich mir nochmals das original reinziehen muszte=, laeszt sie wissen. =Na super=, zischt Metalkumpel, =doch 1989 ist laengst nicht mein problem, sondern ich moechte klarstellen, weil bereits 2015 angesprochen wurde, dasz Motörhead da ein album namens "bad magic" rausgebracht haben. Okay, es war nicht der absolute top-wurf, doch wie sich leider herausstellte - deren vermaechtnis=, und da nimmt er jetzt einen ganz groszen schluck. =Leider verstarb gruender, saenger, bassist, metalgod - Lemmy Kilmister - kuerzlich. Mehr als einen monat davor schied bereits der einst legendaere schlagzeuger Phil Taylor fuer immer dahin. Auf Motörhead=, hebt er mit traenenerstickter stimme seine buechse, waehrend Rockgoere bereits die luftgitarre umgeschnallt hat, einen fusz auf den tisch stellt und die saiten bearbeitet, worauf Punkmieze kurz darauf mit =hey baby, you´re a sweet young......= loslegt und Alternativheini animalisch auf dem tisch herumtrommelt. Metalkumpel hingegen wirft seinen kopf abwechselnd wild nach vorne & wieder zurueck. Er laeszt einfach alles raus - wut, trauer, schmerz, um schluszendlich =Leemmmmyyyyyyy, warum nur, ich habe noch ein ticket fuer 2016= zu bruellen. =Fuerchterlich, fuerchterlich=, haelt sich Blumenkind vor lachen den bauch.
=Da ist einiges fuerchterlich=, zwinkert Schlaumeier in die runde und treibt anschlieszend wieder die diskussion voran; =Leider, leider, kurze aufmerksamkeit bitte, haben auch andere kuenstler 2015 die buehne fuer immer verlassen. So B.B. King - king of the blues, die soul-stimmen Percy Sledge als auch Ben E. King, New Orleans legende Allen Toussaint, jazz-saxophonist Ornette Coleman, Errol Brown - einst saenger der disco-soul formation Hot Chocolate, rapper Sean Price oder country-man Randy Howard. Letzterer starb bei einem schuszwechsel mit einem kopfgeldjaeger - es gibt ihn also noch, den wilden westen=, schuettelt er den kopf. =Man musz hierbei aber unbedingt auch das prog-urgestein Chris Squire, bassist von Yes, erwaehnen=, wirft Rockgoere ein, =sowie jenen von Free - Andy Fraser=. =Scott Weiland=, mischt Alternativheini mit, =bekannt geworden als saenger von Stone Temple Pilots, spaeter bei der all-star-truppe Velvet Revolver. Er war danach auch solo unterwegs und hatte 2015 noch ein ordentliches album als Scott Weiland And The Wildabouts am start. Von denen ist=, dabei blickt er richtung Metalkumpel, =davor schon gitarrist Jeremy Brown verstorben. Nicht vergessen darf man Steve Strange, einen vorreiter des new-romantic movements=, schlieszt er ab. =Jack Ely=, meldet sich Punkmieze, der war saenger von The Kingsmen. Sie machten "louie louie" zum hit und infolge wurde es unzaehlige male gecovert=. =Wirklich ein trauriges jahr=, schaltet sich nun auch Blumenkind dazu. =Es verabschiedeten sich auch Cilla Black, Lynn Anderson, Edgar Froese - gruender von Tangerine Dream als auch filmkomponist - James Horner=, teilt sie mit, =ah, weiters natuerlich noch.......=.
=Jetzt reicht es aber mit dem truebsal blasen=, mahnt Metalkumpel, =da wird man ja total depressiv=, oeffnet er murmelnd die naechste kanne. =Wer hat denn damit angefangen=, will Punkmieze wissen. =Papperlapapp=, kommt es retour, =wir checken jetzt die ueberlebenden aus 2015 und da kommen wir unweigerlich zu Clutch. Dieser riffbetonte 4er aus den staaten lieferte mit "psychic warfare" ein wahres kraftpaket ab. Oder deren landsleute Bosse-De-Nage, die hatten "all fours" am start. Auf die bin ich via Deafheaven gestoszen, denn man fabrizierte vor ein paar jahren eine gemeinsame split e.p.. Apropos, da faellt mir noch No Omega, vier junge schweden, die ordentlich zur sache gehen, mit ihrer "occupants" e.p. ein=, erklaert er der runde. =Bezueglich song des jahres.........=. =Also Schweden bringt immer wieder tolle bands hervor=, steigt Rockgoere genau hier ein, =da geht etwas besonderes ab, dort im norden. Siehe Honeymoon Disease, Spiders, Heavy Tiger oder Avatarium. Bei den letztgenannten hoert man etwas Purple, gelegentlich Sabbath sowie teilweise Coven raus. Zu ueberpruefen auf dem 2015er output "the girl with the raven mask"=, klaert sie auf. =Also wenn es um die schweden geht, dann muessen auch Ghost genannt werden. Sie sind mit ihrer aktuellen lp voll in der schlittenspur und live eine empfehlung. Wie auch die englaender Uncle Acid & The Deadbeats - die brummen ordentlich=, meldet sich Metalkumpel abermals zu wort.
=Geographisch dazu passend haette ich die mystische Anna Von Hausswolff=, mischt Blumenkind wieder mit, =sie war 2015 ebenso praesent. Habe einfach ein faible fuer interessante stimmen und so sind mir letztes jahr noch die folk-chanteuse Olivia Chaney sowie die faeroeische saengerin Eivor aufgefallen. Da ist es dann nicht weit nach Island, von dort kommt bekanntlich Björk, die "vulnicura" auf den markt brachte. Ihre stimme ist einzigartig, sie koennte glatt diese "hold the line" baender besprechen, da wuerde man dann gerne endlos warten. Gute guete, ich darf Joanna Newson nicht vergessen und abschlieszend noch Zola Jesus, die ist live richtig hyperaktiv=, teilt sie begeistert mit. =Bei dir ist scheinbar jede ein hit, die zwei strophen singen kann=, mokiert sich Metalkumpel. =Du waerst schon ein hit, wenn es dir moeglich waere mal nett zu sein=, gibt sich Punkmieze gewohnt angriffslustig. =Lerne du mal ordentlich die songtexte=, kommt es trotzig retour, worauf Rockgoere im hintergrund sofort eine ihrer imaginaeren gitarren abstimmt um gleich anschlieszend die ersten akkorde anzuschlagen. =Sweetness, sweetness, i was only.........= singt Punkmieze dazu und haelt ihrem kontrahenten die faust vor die nase, doch der nimmt es mit humor und verteilt den naechsten sixpack.
=Bezueglich interessanter stimmen haette ich auch etwas zu bieten=, draengt Schlaumeier auf ein weiterkommen, = und zwar The Weeknd beziehungsweise den aus Kanada stammenden Abel Tesfaye. Er hat im vergangenen jahr seinen zweiten longplayer veroeffentlicht. Ebenso interessant ist ein brite, der sich Ghostpoet nennt. Er war mit seinem dritten studiowerk abermals fuer den prestigetraechtigen Mercury Prize nominiert. Wie, neben anderen, auch Slaves, Wolf Alice oder der gewinner - Benjamin Clementine fuer "at least for now". Hoerenswerter kuenstler=, erklaert er. =Unbedingt, unbedingt=, rudert Metalkumpel mit seinem bier vor Schlaumeier´s gesicht herum, =aber mein song des jahres waere.........=. =Moment unterbricht sein vorredner, =ich habe noch Kamasi Washington aus Los Angeles - der sollte umziehen - vergessen. Dieser jazz saxophonist hat 2015 mit "the epic" nicht nur ein tolles album abgeliefert und war zusaetzlich auf Kendrick Lamar´s vielgepriesenem "to pimp a butterfly" zu hoeren sondern 2014 schon zu gast bei "you´re dead!" von Flying Lotus. Mittendrin dieser typ=, nickt er anerkennend mit dem kopf.
=Noch zum letztmaligen thema haetten die Desaparecidos gepaszt=, uebernimmt Punkmieze, =die gruendeten sich 2001 und brachten erst voriges jahr ihr zweites album "payola" in die plattenbuden. Ein grund dafuer ist sicher der volle terminkalender von Conor Oberst, mit all seinen projekten=, weisz sie. =Scheinbar gleichfalls dauerbeschaeftigt ist Steven Wilson=, kommt es aus Rockgoere´s ecke. =2015 war er abermals solo unterwegs und brachte "hand cannot erase" unter die leute. Permanent am druecker ist scheinbar auch Paul Weller. Entweder er spielt live oder ist wie zuletzt im studio. Heraus kam dabei "saturns pattern". Was der schon alles gemacht hat=, blickt sie in die runde, worauf Blumenkind sofort =The Style Council= anfuehrt, Alternativheini =The Jam= ins spiel bringt und Schlaumeier sich auf die lippe beiszt. Da lassen sich Rockgoere & Punkmieze natuerlich nicht zweimal bitten. Erstere gibt ihrer imaginaeren gitarre bereits saures und die zweite bruellt =1-2-3-4=. Alternativheini trommelt auf den leeren bierdosen herum und Metalkumpel kuemmert sich um die vollen.
=Ja, das waren noch zeiten, da wurde noch etwas geboten=, haelt Schlaumeier nun nichts mehr, =danke, danke vielmals, doch wir ackern uns weiterhin durch 2015. Alabama Shakes, bei denen braucht man nicht grosz erklaeren woher sie kommen=, grinst er von einem ohr zum anderen, =die werden immer populaerer. "Sound & color" ist ihr mittlerweile zweiter longplayer - ueberzeugt euch selbst. Unbedingt reinhoeren sollte man zusaetzlich in "music in exile" von Songhoy Blues= stellt er klar. =Wir glauben es dir auch so=, versichert Metalkumpel. =Genauer unter die lupe nehmen sollte man Chastity Belt=, uebernimmt Alternativheini, =so nennt sich ein amerikanischer indie-rock-vierer und bitte checkt ebenso Föllakzoid und ihr "iii". Sie kommen aus Chile und machen quasi krautrock oder wie man sagt cosmic music=, bringt er vor. =Das ist doch eine tolle sache=, rollt Blumenkind liebevoll die rauchware, =da fallen mir sofort ehemalige acts wie Neu!, Harmonia, Popol Vuh oder Can ein=, strahlt sie foermlich. =Aber wenn etwas abgehen soll=, laeszt Punkmieze aufhorchen, =dann empfehle ich das debuet der Downtown Boys oder den zweiten wurf von Metz. Letztgenannte spielen einfach kompromiszlos ihr ding runter - nennt es punk-rock, noise-rock, post-hardcore oder einfach brandheisze pisse=, laeszt sie keine fragen offen. =Dein genre-hopping erinnert mich sofort an Killing Joke=, zeigt Alternativheini auf. =Begannen einst im post-punk, spaeter von dark-wave bis new wave, dann industrial und mittlerweile werden sie auch in der metal-szene gehandelt. Jedenfalls.....=. =Die machen gute arbeit=, wirft Metalkumpel ein. =Danke, werde es weitergeben=, kichert Alternativheini. =Jedenfalls haben die 2015 mit "pylon" ueberzeugt und song des jahres ist fuer mich The Chemical Brothers feat. Q-Tip - "go"=, macht er klar. =Genau das wollte ich laengst klaeren=, sieht Metalkumpel seine zeit endlich gekommen, =meine wahl faellt auf Lamb Of God - "512", jawohl=, reiszt er die bierdose in die hoehe. =Florence + The Machine - "ship to wreck" hat so einen herrlich treibenden rhythmus=, klaert Blumenkind auf. =Mark Ronson & Mystikal - "feel right"=, setzt sich Schlaumeier die frisch geputzte brille auf, =sozusagen bester James Brown song aus 2015 plus zusaetzlich Rhianna and Kanye West and Paul McCartney - "fourfiveseconds" - bei diesem trio ist fuer jede altersgruppe wer dabei=, schmunzelt er. =Du mußt natuerlich immer aus der reihe fallen und einen mehr als die anderen abliefern=, aergert sich Metalkumpel. =Da habe ich dann auch noch etwas auf lager=, ereifert sich Alternativheini, =und zwar diese rumpel-nummer - Wanda - "luzia", sie geht mir ohnehin schon das ganze jahr nicht aus dem kopf. Weiters, seht euch noch bitte dieses gelungene music-video aus 2015 an=, legt er sein smartphone auf den tisch. =Kennen wir ohnehin alles, doch es gibt personen, die auch noch etwas auf lager haben=, maszregelt ihn Metalkumpel und zeigt dabei galant auf das Musikstuben-duo. =Wow=, ist Rockgoere entzueckt, =also ich sage nur Sheer Mag - "fan the flames" - tolle stimme, sauberer riff - auf die musz man aufpaszen, erinnern mich irgendwie an Gossip=. =Weisz nicht wirklich wen ich nennen soll=, ziert sich Punkmieze, =okay, The Jukebox Romantics - "living with sin", etwas zum ordentlich rumtollen=.
=Verdammte kacke=, droehnt es nun vom kuehlschrank rueber, Metalkumpel ist auszer sich, =das bier ist alle, das gibt es doch nicht=, ist er den traenen nahe. =Es hat an der tuer geklopft=, meldet Blumenkind unsicher und Punkmieze macht sich auf den weg. =Ihr werdet es nicht glauben=, erklaert sie, =da drauszen steht so ein typ mit roten hoernern, der hat zwei kasten bier dabei=. =Nichts wie rein mit ihm=, klatscht Metalkumpel in die haende und die party geht weiter. Somit wird noch musiziert und ueber letztjaehrige veroeffentlichungen gesprochen. Hier ein auszug von frei hoerbarem material;
"hospital handshakes", "sprinter", "the secret fire", "war on women", "darkest before dawn: the prelude", "bleeder", "from kinshasa", "let the good times roll", "crooked doors", "repentless", "life is a struggle, give up", "painted shut", "foil deer", "qliphoth", "blade of the ronin", "key markets", "that´s the spirit", "half free", "red city radio", "liberated sounds", "highest point in cliff town", "wildlights", "tragedy will find us", "sore", "sprained ankle", "show me your seven secrets", "vertigo", "viet cong", "high", "holon: agnosie, "nathaniel rateliff and the night sweats", "coming home", "purple", "bound by the blues", "yours, dreamily", "dust and disquiet", "honeymoon", "zipper down", "the story of sonny boy slim".
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