Sonntag, 20. April 2014

Episode 18

=Sofern es euch recht ist=, lotet Blumenkind die stimmungslage aus, =wuerde ich gerne nochmals auf die kuerzlich angesprochene idee eines 24-stunden-film-marathons zurueckkommen=. =Hat sicher niemand etwas dagegen=, beruhigt Schlaumeier vorab und beaeugt dabei Metalkumpel kritisch. =Blosz nicht endlos herumplappern=, mahnt dieser und krallt sich umgehend ein bier. =Also ich bin der meinung, dies waere eine tolle sache=, heizt Punkmieze die stimmung an. Blumenkind strahlt erleichtert, um sofort mit ihren ausfuehrungen fortzufahren; =Jede wie jeder sollte vorschlaege bezueglich der auswahl einbringen, wir werfen alle titel in einen topf, mischen durch und ziehen dann je nach bedarf das programm heraus=. =Das klingt aber spannend=, springt Alternativheini sofort darauf an, =da weisz man nie was als naechstes kommt=. =Richtig=, pflichtet ihm Blumenkind bei, =doch sollten gewisse regeln die unterhaltsamkeit des spielplans gewaehrleisten. So zum beispiel nur ein streifen pro regisseur, damit es nicht zu einer werkschau ausartet, die themen wie genres sollten doch etwas gefaechert sein, um eintoenigkeit zu vermeiden und filme, die nicht dauernd auf allen möeglichen fersehsendern rauf- & runtergspielt werden, sind gefragt=, stellt sie klar. =Aber keine pornos=, wirft Punkmieze einen strengen blick auf Metalkumpel. =Etwas entertainment wird doch erlaubt sein=, versteht dieser die welt nicht mehr.
=Na ja=, steigt nun auch Rockgoere ein, =knistern darf es schon mal und da haette ich gleich den ersten vorschlag - "9 Songs", eine art "Last Tango In Paris" fuer die alternative-rock generation=. =Super wahl=, ist Alternativheini begeistert=, von diesem Englaender......=. =Michael Winterbottom=, hilft Blumenkind aus. =Danke=, faehrt Alternativheini fort, =und irgendwie zum erotikthema passend haette ich nun......=. =Hallelujah=, ruft Metalkumpel elektrisiert und prostet ihm aufgeregt zu. =Gleichfalls danke=, schmunzelt der gelobte, =also "Auto Focus" waere es, ueber Bob Crane=. =Von Paul Schrader=, fuegt Blumenkind hinzu um mit =da haette ich ebenso zwei vorschlaege=, weiterzumachen. =Zum ersten "Wonderland", dieser streifen teilt sich mit dem grandiosen "Boogie Nights" die hauptfigur, den pornostar John Holmes und zweitens "Peeping Tom" von Michael Powell, ueber einen serienkiller, aus 1960, also nicht so freizuegig, wie es manche wohl gerne haetten=, zwinkert sie Metalkumpel zu. =Ach=, stammelt dieser verlegen, =doch generell musz man hierzu natuerlich auch jenen regisseur erwaehnen, dessen filmtitel einigen rockbands als inspiration dienten - "mr. big guns", Russ Meyer=, verkuendet er unter tosenden applaus von Alternativheini.
=Fuer mich immer ein thema - rock & roll=, uebernimmt Rockgoere, =und ein film der dies, meiner meinung nach, bestens verkoerpert waere "Streets Of Fire" - gute musik, markante sprueche, rasante action und schnell geschnitten=. =Vom wunderbaren Walter Hill=, ist Blumenkind natuerlich bestens informiert. =Entschuldigt, doch bei diesem thema denke ich in erster linie an "School Of Rock"=, erklaert Alternativheini, =obwohl der immer wieder wo laeuft, aber als gegengewicht auch an "Singles", ueber die Seattle-rock-szene=. =Mir kommt da "Eddie And The Cruisers" in den sinn=, klickt sich Schlaumeier wieder ein, =mit etwas abstand auch "Reign Over Me"=. =Da paszt dann aber "Ghost World" gleichfalls dazu=, zeigt Punkmieze auf, =und "Breaking Glass" mit Hazel O´ Connor sowieso=. =Mein spezialtip dazu waere "Little Voice" - zuckersuesz=, legt Rockgoere nach, waehrend Metalkumpel aufgeregt ="Pop Redemption"= einwirft. =Also meine spezialempfehlung, vom feeling her=, erklaert Blumenkind, =waere ja "Easy Rider", doch die geballte ladung rock & roll steckt in "Breathless". Irgendwie kommt man bei diesem remake des Jean Luc Godard streifens "À Bout De Souffle" an Jerry Lee Lewis nicht vorbei. Bezueglich der hauptdarsteller - Richard Gere gegen Jean-Paul Belmondo, nicht einfach, doch die musikwertung gewinnt ersterer=, fuehrt sie aus. ="You shake my nerves and........"=, ruft Punkmieze etwas ueberdreht, mit wirrem blick, um anschlieszend mit Rockgoere auf der tischplatte vierhaendig in die imaginaeren tasten zu haemmern. Als Schlaumeier diese darbietung verfolgt, faellt ihm dazu spontan "American Graffiti" als auch "Diner" ein.
=Jetzt paszt mal auf=, meint Metalkumpel, waehrend er die naechste leere bierdose zerdrueckt, =wenn ich mir einen gemuetlichen abend machen will...=. =Du meinst wohl dir die hucke vollzusaufen=, stichelt Punkmieze. =Nein=, kontert Metalkumpel, =ich meine, wenn ich mir mal eine dvd oder so reinziehe und dazu eventuell das eine oder andere doeschen geniesze, dann stehen klassiker wie "A Clockwork Orange", .....=. =Stanley Kubrick=, kann Blumenkind ihre begeisterung nicht zurueckhalten, =dieses werk war lange verboten=. =Wie "Straw Dogs", die verfilmte gewaltspirale=, wirft Alternativheini ein. =Exakt=, pflichtet Blumenkind auch hier bei, =Sam Peckinpah, grenzgenial=. =Sagt mal merkt ihr nicht, dasz ich noch nicht durch bin=, aergert sich Metalkumpel. =Genial war auch das erste, original "Halloween" von horrormeister John Carpenter=, setzt er fort, =sowie "The Texas Chainsaw Massacre"=. =Tobe Hooper=, hat Blumenkind sofort den verantwortlichen des blutbades parat. =Bei Carpenter sei auch auf seine teils minimalistische jedoch effektive filmmusik hingewiesen=, haengt Schlaumeier noch hintenan. =Spar es dir fuer spaeter auf, klugscheiszer=, fuchtelt Metalkumpel aergerlich mit dem halbleeren bier vor seinem gesicht herum. =Nach altem horrormuster, jedoch aus 2002, haette ich noch "Cabin Fever" von Eli Roth - saubere arbeit=. =Der hat eine Tarantino-connection, spielte er doch in "Inglourious Basterds"=, laeszt Blumenkind nicht locker. =Diese szene in der schaenke ist total abgehoben=, schwaermt Rockgoere.
=Abgehoben=, kommt es aus Blumenkinds ecke, =dazu faellt mir "The King Of Comedy", vom groszmeister Martin Scorsese, natuerlich mit seinem protegé Robert De Niro oder "The Odd Couple", mit den unvergessenen Matthau & Lemmon, ein=. =Also ein super duo waren gleichfalls "Thelma & Louise", im gleichnamigen roadmovie von Ridley Scott=, ist Punkmieze begeistert. =Da haette ich auch zwei=, bietet Schlaumeier mit, =Dustin Hoffman und Jon Voight in "Midnight Cowboy", ein buddy-movie fuer loser=. =Dann ist es ohnehin bestens fuer dich geeignet=, verteilt Metalkumpel saures. =Zu dir wuerde natuerlich besser "The Devil´s Brother" passen=, kommt es retour. =Laurel & Hardy, unerreicht=, jubelt Blumenkind, waehrend Metalkumpel sich in Stan-Laurel-manier an der ruebe kratzt.
="Blue Velvet" - David Lynch=, sinniert Alternativheini, =so schoen unangenehm war es selten und in diese schublade wuerde ich ebenso "U-Turn" von Oliver Stone legen, ebenfalls jenseits der norm=. =Scheinbar aussichtslose situationen, wo man gegebenenfalls noch tiefer reinrutscht, wie bei treibsand, da koennte man genauso auf "The Last Seduction", "Romeo Is Bleeding" oder "Suicide Kings" zurueckgreifen=, laeszt Blumenkind wissen. =Christopher Walken=, juchzt Punkmieze und macht geraeusche wie ="break, eject, eject, eject, break,......"=, und schiebt sich dabei wie eine dampflok durch die stube, worauf Alternativheini umgehend zwei imaginaere plattenspieler bearbeitet.
=Bitte wo bleibt das western-genre=, will Metalkumpel von der runde wissen. ="Jolene, Jolene, Jolene, Jo....."=, intoniert Punkmieze fast flehend, waehrend Rockgoere die saiten der luftgitarre zart sreichelt und zwischendurch immer wieder stuecke von kautabak auf den boden spuckt. =Howdy=, grueszt Metalkumpel in die runde und praesentiert ihr ="Rio Bravo"=. =Howard Hawks=, ist Blumenkind voll der freude, =mit Dean Martin, Ricky Nelson als auch dem parade-cowboy John Wayne=. =Da faellt mir ein streifen abseits der norm ein - "800 Bullets"=, ist Schlaumeier auch hier am ball. =Oder "Il Grande Silenzio=, weisz Alternativheini. =Da musz man dann aber ebenso den groszen Ennio Morricone, mit seiner musikalischen untermalung erwaehnen=, kommt es unerbittlich retour.
Fuer den angedachten film-marathon gibt es natuerlich laengst mehr als genug material, da koennte man mittlerweile wohl eine woche durchmachen. Trotzdem ist ein ende der debatte nicht absehbar. Jeder wie jede moechte noch etwas unterbringen, will die anderen ueberraschen. Titel wie "The Man Who Fell To Earth", "Daydream Nation", "Rosemary´s Baby", "The Funeral", "Performance", "Malcolm X", "Redacted", "The Necessary Death Of Charlie Countryman, "Cadillac Records", "Firecracker" u.s.w. prasseln auf die gehoergaenge nieder. Jedoch hat scheinbar niemand daran gedacht mitzuschreiben, somit ist chaos abermals vorprogrammiert.

Sonntag, 13. April 2014

Episode 17

=Wenn eine band wie einzelkuenstler beziehungsweise -in ihren oder seinen ersten studio-longplayer auf den markt bringt, dann sollte dies doch ein ordentliches statement sein=, meint Alternativheini. =Wer braucht ein statement, rumsen soll es ordentlich=, stellt Metalkumpel klar und oeffnet ein kuehles blondes. =Gut=, wehrt ersterer ab, =ich erwarte jedenfalls einen schrei nach aufmerksamkeit, so wie von The Strokes mit "is this it", anfang des milleniums=. =Das erste werk kann aber auch ein solides fundament darstellen=, mischt Rockgoere mit. =Ein klassisches beispiel dafuer waere das debuet von Led Zeppelin. Aus heutiger sicht konnten sie sich noch steigern, doch damals war es eine detonation nicht gekannten ausmaszes=, laeszt sie wissen. =Wow=, ist Blumenkind begeistert, =schon alleine das cover davon machte klar, dasz es hierbei zur sache ging=. =Genau=, ruft Metalkumpel, bewegt seinen oberkoerper mehrmals ruckartig nach vorne & wieder zurueck und greift dazu ein paar luftakkorde. Als er sich wieder beruhigt hat, legt er mit =Black Sabbath= nach. =Ihr gleichnamiger erstling war bahnbrechend, schaurig, massiv, leitete eine haertere epoche ein, fuhr einem so richtig in die eingeweide=, um dies zu verdeutlichen ruelpst er gehoerig und man hat das gefuehl, es kam wirklich von ganz unten.
=The Strokes=, nuetzt Schlaumeier die allgemeine bestuerzung, = New Yorker 5er, der mit jeder weiteren neu-veroeffentlichung versucht, den geist dieses erstlings wiederzubeleben und sich jedoch immer weiter davon entfernt=. ="I didn´t take no shortcuts........"=, noelt Punkmieze, waehrend Rockgoere fast verbissen die luftgitarre bearbeitet. =Led Zeppelin=, preszt Schlaumeier leicht genervt zwischen den zaehnen hervor, =das schulbeispiel fuer harten rock, pflanzte diesen ersten trieb, derart kanpp an der blueswurzel, wie spaeter nie wieder und Black Sabbath spielten ihr okkult-artiges debuet in nur einem tag, quasi zwischen fruehstueck und abendbrot, ein - genial=.
=Punk-ohrwuermer zum mitsingen boten The Undertones auf ihrem gleichnamigen premieren-longplayer=, streut Punkmieze in die runde, =wogegen auf der anderen seite des atlantiks, die Dead Kennedys auf "fresh fruit for rotting vegetables" ein duesteres bild der gesellschaft zeichneten. Andererseits zelebrierten, ein paar jahre frueher, auf der insel, The Damned mit "damned damned damned" wiederum die leichtigkeit des punks=, rundet sie ihre ausfuehrungen fachgerecht ab.
="Songs of leonard cohen"=, sprueht Blumenkind fast vor begeisterung. =Cohen´s erstauftritt, mit seinem einfuehlsamen organ dargeboten, laeszt eine wie schokolade dahinschmelzen. Oder Kate Bush, mit einer stimme wie zuckerwatte, liesz die geneigten hoerer wie -innen auf "the kick inside"durch einen maerchenwald tanzen und irgendwie verbinde ich dieses album immer mit Mike Oldfield´s debuet "tubular bells", ein album wie ein bilderbuch. Wogegen einer Joe Cocker, mit seiner reibeisenstimme, auf "with a little help from my friends", die huehneraugen wegraspelte=, laeszt sie die anderen an ihren eindruecken teilhaben. ="Seams i got to have a change....."=, intoniert Punkmieze unter zuckenden bewegungen, mit in den nacken geworfenem kopf, als waere sie vom teufel besessen, worauf Blumenkind begeistert mitschaukelt und Metalkumpel, gleichfalls linkisch, wie ein zombie, hin- & herwackelt.
=The Undertones=, kehrt Schlaumeier kopfschuettelnd zurueck zu den fakten, =post-punk 5er aus Nordirland, der durch die unverkennbare stimme seines saengers Feargal Sharkey sowie einpraegsamen melodien, nicht nur radio-dj John Peel begeisterte. Die Dead Kennedys wiederum machten einst polit- wie gesellschafts-kritischen post-punk und schufen sich damit nicht nur freunde. So wie davor schon die Sex Pistols mit "never mind the bollocks", sei noch erwaehnt=, stellt er klar. ="She was a girl from........."=, rotzt Punkmieze die runde voll und macht dabei eine art katzenbuckel, waehrend Rockgoere den imaginaeren basz verkehrt rum haelt.
=Genug des wahnsinns=, faehrt Metalkumpel dazwischen. =Haette da etwas besseres auf.......=. =The Damned, denn ich bin noch nicht durch=, stellt Schlaumeier klar, waehrend die anderen bereits winseln, =ihr debuet wird gerne als erstes U.K.-punkalbum bezeichnet. Mit Leonard Cohen geht es weiter, anfangs schuechterner klemmi, wurde er durch die musik zum frauenfluesterer und....=. =Da guck dir mal etwas ab, mein lieber=, kommt es aus Blumenkind´s ecke. Schlaumeier laechelt verlegen und stottert =Kkkkate Bush, die von David Gilmour entdeckt wurde, sorgt derzeit in England fuer aufregung, weil sie die rueckkehr auf die von ihr ungeliebten buehnenbretter vorbereitet. Mike Oldfield´s debuet war das fundament fuer Virgin Records und alles danach - den niedergang kann man ihn nicht zuschreiben. Schluszendlich war Joe Cocker´s epileptische Woodstock-performance gleichzeitig sein durchbruch=, bringt er ausfuehrlich zu gehoer.
=Van Halen=, hat Metalkumpel bereits schaum vor dem mund, =wobei Eddie Van Halen das gitarrenspiel revolutionierte=, und dazu tippelt er mit allen fingern am imaginaeren gitarrenhals entlang. =Patti Smith=, betont Rockgoere, =zeigte mit "horses" klar auf, dasz frauen nicht nur harmonisch traellern koennen=. =Hallelujah=, ruft Blumenkind mit gefaltenen haenden. =Gleiches gilt auch fuer Chrissie Hynde und die von ihr in London gegruendeten Pretenders mit ihrem erstling=, legt Rockgoere nach. ="Said the wait child magic....."=, singt Punkmieze, waehrend Rockgoere breitbeinig in die luftgitarre greift, was wiederum Alternativheini zum aufspringen veranlaszt und in folge alle drei wild durch die stube tanzen um sich gegenseitig herumzuschubsen.
=Am Anfang steht jedoch Elvis Presley mit seiner ersten lp, dies sei gesagt=, zeigt Schlaumeier auf. =Er bediente sich aber bei vorreitern und -innen wie Little Richard oder Big Mama Thornton=, stellt Alternativheini klar. =Sicher=, pflichtet ihm Schlaumeier bei, =doch ersterer konnte beispielweise sein "here´s little richard" erst auf den markt bringen, als Elvis die daemme brach. Little Richard war natuerlich viel wilder, in seinem piano steckte satan, was ihm spaeter zum geistlichen werden liesz - da war es dann aber vorbei mit der herrlichkeit. Was hatten wir sonst noch=, fraegt Schlaumeier rhetorisch.
=Wir haben noch "definitely maybe" von Oasis=, nimmt ihm Alternativheini den wind aus den segeln. =hierbei hatte man den eindruck, die meinen es ernst, mit ihrer scheisz-drauf-mentalitaet=. =Guns n´ Roses=, bruellt Metalkumpel mit geballter faust, ="appetite for destruction", ein album wie guter wein, wird immer besser=, scherzt er und lacht dabei herzlich, um mit ="high voltage"= fortzufahren, =aus `76 - riffs, riffs und nochmals riffs=, und dabei fuchtelt er mit beiden haenden in der luft herum, als wuerde ihm ein bienenschwarm attackieren. =Mein lieber freund=, gibt sich Schlaumeier leicht ueberheblich, =dieser AC/DC longplayer, war die zusammenfasung der ersten beiden, nur in Australien erschienen, lps=. =Also ihr internationales debuet=, laeszt Metalkumpel gar keine diskussion aufkommen und schleudert ihm ein ="ridin´on the highway...."= entgegen. Dermaszen feucht, dasz Schlaumeier die brille abnehmen musz. Waehrenddessen watschelt Rockgoere, gebueckt, mit der luftgitarre vorbei, als wuerde sie etwas suchen.
=Ein bahnbrechendes debuet war jedenfalls "please please me" von The Beatles=, brummt Schlaumeier, waehrend er sich die glaeser poliert. =Es war damals der grundstein fuer die darauffolgende, weltweite vorherrschaft der britischen musik und ebnete den weg von bands wie Rolling Stones oder The Who=, erklaert er. =Metallica=, haelt Metalkumpel dagegen und formt mit den fingern die teufelshoerner, =und ihr "kill `em all" - high speed metal, ein trash-feuerwerk=. =T-h-r-a-s-h=, buchstabiert ihm der zornige Schlaumeier. =Darauf geschissen, haupsache es kracht=, kontert ersterer.
=The Doors, Cream und The Jimi Hendrix Experience - herz was willst du mehr=, hat Rockgoere genug von den hahnenkaempfen. ="Five leaves left" von Nick Drake, wunderbar melancholisch=, strahlt Blumenkind ueber das ganze gesicht. ="In the city", "the clash", "pink flag" oder "killing joke" - legendaere erstlingswerke von bands, die heute noch ein begriff sind=, hechelt Punkmieze, waehrend sie auf dem sofa auf- & abspringt. =Mahavishnu Orchestra, Dr. John sowie Steely Dan, fuer den anspruchvollen geschmack=, klingt Schlaumeier leicht trotzig.
Pearl Jam, Portishead, Public Enemy, Jeff Beck Group, Meat Loaf, Captain Beefheart And His Magic Band, Manic Street Preachers, Pavlov´s Dog, The Stooges u.s.w., das ganze geht in die ueberzeit, niemand will zurueckstecken, jeder wie jede seine favoriten durchboxen. Wem als erstes nichts mehr einfaellt, der/die hat verloren.

Sonntag, 6. April 2014

Episode 16

=Gerne gucke ich biografien ueber musiker beziehungsweise -innen=, verkuendet Blumenkind waehrend einer diskussion zu film-sehgewohnheiten. =Wenn es originell aufbereitet, gut gespielt und die musikalische untermalung angepaszt ist, dann komme ich daran nicht vorbei. Sehe natuerlich auch musik-dokus, doch sogenannte bio-pics, die haben schon etwas eigenes und sind generell fuer die neutrale menge leichter verdaulich, weniger trocken=, stellt sie fest. =Solche verfilmungen sind zumeist durchschnittlich, da gibt es nur wenige, die wirklich mit herkoemmlichen produktionen mithalten koennen=, sieht Alternatiheini schwaechen. =Weil es meistens am budget fehlt=, hat Punkmieze den haken gefunden, =diese streifen zielen eher auf die jeweilige fangemeinde ab, die dann oft eine sichere bank fuer die zweit-verwertung darstellt=. =Mitunter sind die regisseure oder -innen selbst verehrer der kuenstler wie -innen=, fuegt Schlaumeier hinzu. =Oder wollen ihnen eins auswischen=, haengt Metalkumpel lachend an, =moechte man bei manchen produktionen fast glauben=.
=Gewisse bio-pics werden aber auch von selbsternannten gralshuetern, maennlich wie weiblich, oft zu unrecht niedergemacht=, steigt jetzt auch Rockgoere mit ein. =Da faellt mir als paradebeispiel "The Doors" von Oliver Stone ein. Der ist fuer manche leute ohnehin ein reibebaum. Nun, diese aufarbeitung der karriere der legendaeren rockgruppe The Doors, mit fokus auf den exzessiven saenger wie mittelpunkt Jim Morrison, ist jedoch nie langweilig und kommt fuer mich eindrucksvoll rueber, das feeling paszt=, stellt sie klar. =Organist als auch co-gruender Ray Manzarek verteufelte das werk hingegen, samt dem regisseur=, schiebt Schlaumeier noch ein. =Five to one, baby, one in five.......=, spuckt Punkmieze foermlich ins imaginaere mikrophon. Hierzu funktioniert Alternativheini den tisch zur kirchenorgel um und Rockgoere laeszt die luftgitarre aufjaulen. Blumenkind kllatscht dazu den rhythmus auf der tischplatte. =Die schlusznummer von "waiting for the sun"=, versucht Schlaumeier die diskussion zu retten=, dem dritten, experimentellen longplayer dieses einfluszreichen quartetts, welches ihren bluesverwurzelten rocksound mit jazz- oder klassik-elementen auffettete=.
="Walk The Line"=, bringt Alternativheini ins spiel, =eine jener verfilmungen, die am groszen markt reuessieren konnten und zudem Oscar-praemiert wurden=. =Genau=, ist Blumenkind begeistert, =diese Johnny Cash bio ist packend erzaehlt und toll gespielt. James Mangold hat ganze arbeit geleistet=. =Johnny Cash=, wirft Schlaumeier ein, =die schwarze eminenz des country, setzte ab mitte der 90er, mithilfe von produzent Rick Rubin, zum crossover-erfolg an. ="The beast in me is caged......"=, gibt Punkmieze trocken, in einer art von sprechgesang, wieder, waehrend Rockgoere zur begleitung an der imaginaeren akustik-klampfe herumzupft und Metalkumpel aufmunternd johlt.
=Bezueglich "an den kinokassen erfolgreiche biografien" sei natuerlich "Ray" erwaehnt=, ruettelt Schlaumeier die anderen auf. =Dem soul-, blues- wie gospel-saenger als auch pianist - Ray Charles, war uebrigens auch country nicht fremd - oder was er darunter verstand=. =Dieser film ist groszartig=, seufzt Blumenkind, =toll gespielt, eindrucksvolle performance von Jamie Foxx und klasse regie durch Taylor Hackford>=.
="Sid & Nancy" hat mich voll begeistert=, kann Punkmieze ihre wurzeln nicht verleugnen. =Realistisch abgredreht von Alex Cox. Weiters, vielen noerglern zum trotz, fand ich auch "The Runaways" gelungen, durchaus ansprechend=. =Ueber die gleichnamige girl-band=, ist Schlaumeier am ball, =welche der kontroverse produzent, songschreiber wie musiker Kim Fowley als antwort auf die Ramones aufstellte. Wogegen die geschichte von Sid Vicous & Nancy Spungen einer art "romeo + juliet" fuer die no-future generation gleicht=. ="And now the end is near...."=, lallt Punkmieze theatralisch, mit hochgezogener lippe, bis Rockgoere schluszendlich mit der luftgitarre kreissaegen-maeszig dazwischengeht. Blumenkind ist schockiert, waehrend Metalkumpel kopfschuettelnd als auch lachend das naechste bier oeffnet.
=Nicht zu vergessen "24 Hour Party People"=, nuetzt Alternativheini die aufregung, =ein humorvoller blick auf die englische indie-szene und einem ihrer urvaeter=. =Und der war kein musiker sondern ein journalist namens Tony Wilson=, faehrt Schlaumeier dazwischen. =Gruendete in spaeterer folge Factory Records, eine plattenfirma - somit unpassend=. =Aber es geht genauso um Joy Division=, setzt Alternativheini nach, =Happy Mondays und andere formationen wie figuren aus dem dunstkreis des labels sowie der Manchester music-community=. =Von rechtens paszt es hier nicht rein=, bleibt Schlaumeier unerbittlich.
=In diesem zusammenhang gibt es aber das regiedebuet des fotografen Anton Cobijn namens "Control"=, eilt Blumenkind zu hilfe. =Es beleuchtet das leben, leiden wie sterben des zum indie-maertyrer gewordenen Ian Curtis - tolle bilder=. ==Confusion in her eyes...."=, intoniert Punkmieze - abgehackt, stakkato-artig - und zappelt dabei wild herum, worauf Metalkumpel vorsichtshalber sein bier austrinkt. =Curtis=, erklaert Schlaumeier zaehneknirschend, =frontmann des post-punk-4ers Joy Division. Zwei alben, "unknown pleasures" sowie "closer", zementierten den legendenstatus dieser truppe, die nach dem tragischen freitod ihres saengers als New Order global erfolgreich war=.
="I´m Not There"=, haucht Blumenkind, =hierbei sezierte Todd Haynes das phaenomen Bob Dylan und setzt es wie ein puzzle wieder zusammen=. =Einfach toll=, fuegt Alternativheini hinzu, =wie Haynes die verschiedenen abschnitte von Dylan´s karriere beziehungsweise leben mit unterschiedlichen schauspielern und einer -in besetzte=.
=Oder "What´s Love Got To Do With It"=, hat Blumenkind noch etwas auf lager. =Das leben, leiden plus die erloesung der Tina Turner, mitreiszend in szene gesetzt von Brian Gibson=. ="Church house, Gin House....."=, kraechzt Punkmieze und dabei schuettelt sie heftig ihre hueften, worauf ihr Metalkumpel aufgeregt zuprostet.Blumenkind als auch Alternativheini klatschen dazu im takt und Rockgoere wuergt unermuedlich die luftgitarre. =Bob Dylan=, giert Schlaumeier nach aufmerksamkeit, =und seine vielen gesichter. Vom schuechternen folkie zum rebel-poet, vom rockstar zum reuigen suender, vom wiedergeborenen zum weisen altmeister. Auf der anderen seite, die Ike & Tina Turner horrorshow, ein drama aus zusammenarbeit, zuneigung, streit, gewalt und hasz - untermalt mit einer melange aus soul wie r&b mit funkigem einschlag=. Bevor ihm Metalkumpel, bereits leicht angeheitert, ins wort fallen kann, setzt er fort; =Irgendwie dazu passend moechte ich hier "Lady Sings The Blues", die bio ueber Billie Holiday, der jazz-saengerin mit der samtigen stimme, einbringen und wenn wir gerade dabei sind.......=. =Schnauze=, bellt Metalkumpel, =da bekommt man ja kopfschmerzen=. =Wenn dich die ruebe quaelt=, kontert Schlaumeier, =dann maximal vom alkohol. =Zu den erwaehnten damen=, fuehrt er weiter aus, =moechte ich noch Edith Piaf hinzufuegen. "La Vie En Rose" hiesz ihre verfilmte lebensgeschichte=. =Marion Cotillard spielte einzigartig=, ist Blumenkind hin & weg, =in diesem film von Olivier Dahan=.
=Also in punkto hard oder heavy rock gibt es eigentlich wenig vergleichbares=, ist Metalkumpel nun an der reihe. =Es gab zum beispiel "Hysteria: The Def Leppard Story", ein tv-movie, nicht der grosze wurf und auf eigene art interpretiert, doch wirklich mitreiszend fand ich "Great Balls Of Fire", ueber Jerry Lee Lewis. Der typ spielte nicht nur ein hammer-piano, sondern war auch unberechenbar. Ein wild one, so wie ich=, und dabei klopft er sich ordentlich auf die schenkeln. Die damen schmunzeln peinlich beruehrt. ="The Killer", wie man ihm nannte, bearbeitete sein klavier stets als wuerde er fleisch zerteilen=, ist auch Schlaumeier fuer einen witz gut. =Er startete seine karriere, wie einst Elvis Presley oder Roy Orbison, in einer der brutstaetten des rock & roll - den Sun Studios=.
="Backbeat"=, ruft Rockgoere, worauf Blumenkind mit ="Nowhere Boy"=, antwortet. ="La Bamba"=, zieht Metalkumpel nach, wozu Blumenkind "Beyond The Sea" retourniert. ="Coal Miner´s Daughter"=, kommt es aus Schlaumeier´s ecke - dazu faellt Blumenkind nichts ein, doch sie findet "Amadeus" spitze. ="Gainsbourg"= erwaehnt Alternativheini und legt mit ="Sex & Drugs & Rock & Roll"=, noch etwas drauf. Ein 24 stunden dvd-marathon steht zur debatte und Metalkumpel moechte am besten selbst einen film drehen - mit ihm in der hauptrolle.

Montag, 31. März 2014

Episode 15

=Frauen sind im musikbusiness deutlich unterrepraesentiert=, zeigt Punkmieze auf und formt zur verdeutlichung eine faust, =darum sollten wir uns mal mit diesem thema befassen. =Ah, du meinst groupies=, ist Metalkumpel sofort feuer & flamme. =Ja, die werden angeblich immer weniger, da ist die begeisterung zurueckgegangen, doch von frueher=, schmunzelt er, =da gibt es geschichten....=. =Ich rede von musikerinnen, du matschbirne=, schnauzt ihm Punkmieze an. =Hallo neandertaler, frauen stehen auch mal auf der buehne und rocken=, belehrt im Rockgoere und greift zwecks besserem verstaendnis ein paar undefinierbare luftakkorde, =anstatt andaechtig oder kreischend davor. =Genau=, ist nun auch Blumenkind dabei, =Janis Joplin oder Tina Turner - einmalig, unglaublich=. =Tolle sache=, pflichtet ihr Punkmieze bei, =doch moechte ich hierbei den scheinwerfer auf geschlechtlich gemischte formationen, keine duos, bei denen frauen im vordergrund stehen, schwenken. Beispielweise die punk-group X-Ray Spex, gegruendet von saengerin Poly Styrene gemeinsam mit schulfreundin wie saxophonistin Lora Logic. Letztere stieg jedoch vor veroeffentlichung des ersten, essentiellem albums "germ free adolescents" aus und gruendete ihrerseits Essential Logic, wo sie, umgeben von maennlichen kollegen, die frontfrau war. Beide gruppen waren jedoch kurzlebig=, rundet sie ihre ausfuehrungen ab.
=Kenne mich aus=, beruhigt Metalkumpel und hebt wie zur bestaetigung seine halbleere bierdose in die hoehe, =und um dies zu beweisen, steuere ich Heart bei. Zwei schwestern fuehren diese formation seit mitte der 70er durch hoehen wie tiefen und waren immer wieder fuer hits gut=. ="dam-da-da-dam-da-da-dam-da-da-dam-daaaaaam"=, imitiert Rockgoere das gitarenriff zu Heart´s markantestem hit, was Metalkumpel im gegenzug zum headbangen animiert. =Die X-Ray Spex=, will Schlaumeier schlimmeres verhindern, =dessen erste single mit den worten...=. ="Little girls should be seen and not heard"=, faellt Punkmieze ihm ins wort. =Richtig=, uebernimmt er sofort wieder. Jedoch war es nach dem debuet-album, wegen interner probleme, fuers erste wieder vorbei. Mitte der 90er war man dann abermals vereint, auch mit Lora Logic. Doch auch dies hielt, wegen gesundheitlicher probleme, nur kurz=. =Da faellt mir noch etwas ein=, meldet sich Metalkumpel. =Dann mach dir doch am besten eine notiz=, raet ihm Schlaumeier, =denn ich bin hiermit noch nicht fertig.=. =Sag, hattest du nicht ein schweigegeluebde abgelegt=, fraegt ersterer. =Das uebertrage ich hiermit auf dich=, kommt es von Schlaumeier retour. =Zurueck zu Heart=, faehrt er fort, =beziehungsweise den schwestern Ann & Nancy Wilson, welche die band, mit wechselnden mitmusikern, all die jahrzehnte am laufen hielten und ihre erfolgreichste zeit mitte der 80er, mit radiotauglichen balladen, erlebten=, schlieszt er seine ausfuehrungen ab.
=Joan Jett & The Blackhearts=, laeszt sich Rockgoere diesen namen auf der zunge zergehen. ="I saw him dancin´there by......"=, singt Punkmieze, als haette sie einem kaugummi im mund, waehrend Rockgoere mit der luftgitarre auf- & ab-huepft und Metalkumpel sowie Alternativheini den rhythmnus mitklatschen. =Nun, dieser act bewegt sich in einer grauzone=, unterbricht Schlaumeier das gesellige musizieren, =beziehungsweise finde ich ihn zum thema nicht passend, denn Joan Jett, einst gitarristin und auch saengerin der girl rock-band The Runaways, startete mit deren ende eigentlich eine solo-karriere. Unterstuetzt von The Blackhearts, drei maenner, als ihre begleitband. Der fokus lag aber auf ihr. In diese unterkategorie gehoert gleichfalls Patti Smith. Die punk wie new wave poetin, fixer bestandteil der new yorker avantgarde-szene in den mid-70ern, operierte zwischenzeitlich auch als Patti Smith Group, um danach, wie schon davor, abermals unter eigenem namen aufzutreten=, stellt er ausfuehrlich fest. =Hier haette dann wohl auch die Nina Hagen Band platz=, setzt Punkmieze nach, wirft sich theatralisch in pose und quietscht ="ich war schwanger, mir gings zum...."=. =Mit abstrichen=, pflichtet ihr Schlaumeier bei. =Das quintett um die DDR-emmigrantin Catharina Hagen war eigentlich, wenn auch anfangs intern nicht fuer alle ersichtlich, ihr start-vehikel und hielt blosz aus vertragsgruenden zwei longplayer lang=.
=Was mir noch eingefallen waere= meldet sich Metalkumpel abermals zu wort, waehrend Alternativheini zeitgleich Blondie, von den damen heftig beklatscht, ins spiel bringt, worauf Metalkumpel veraergert murmelnd das naechste bier oeffnet. =Der new yorker 5er=, zieht Alternativheini den hasen aus dem hut, =um das ex- Playboy bunny - Debbie Harry, die mit dem band-namen zumeist assoziiert wird und die, vor allem frueher, stets werbewirksam ins bild gerueckt wurde, waehrend die jungs als optische statisten dienten. Weiters musz ich unbedingt noch die Yeah Yeah Yeahs erwaehnen, welche oft mit vorigen verglichen werden. ="Off with your head, dance...."=, intoniert Punkmieze um dabei wie ein gummiball durch die stube zu huepfen, worauf Alternativheini den tisch als keyboard miszbraucht, was wiederum Metalkumpel um seine bierdosen fuerchten laeszt. =Exakt=, kommt Schlaumeier zur sache, =beide formationen entsammen der new yorker underground szene - mit zeitdifferenz versteht sich, da die Yeah Yeah Yeahs erst im jahre 2ooo auftauchten. Weiters haben letztere mit Karen O gleichfalls eine frontfrau, die nicht nur singen kann, sondern auch den pubertierenden alternative-rock-juengern etwas zu glotzen bietet=.
=Jefferson Airplane=, ruft Blumenkind in die runde und beschwoert, mit zur decke gestreckten armen, den alten San-Francisco-geist. =Grace Slick, ab der zweiten lp an bord, steht sie, zu einem groszen teil, fuer diese, von vielen aenderungen gebeutelte, formation=. =Aehnliches kann von Chrissie Hynde und den Pretenders behauptet werden=, merkt Rockgoere an. =Zusaetzlich waren deren ersten zwei alben und auch=, dabei dreht sie eine handflaeche hin & her, =noch das dritte, massiv=. Danach war der saft aber eher raus=, wendet Alternativheini ein. ="Don´t get me wrong, if i´m......"=, traellert Punkmieze, wozu Rockgoere die klassischen luftgitarre-posen zum besten gibt. =Blondie=, sieht Schlaumeier seine zeit gekommen, =anfangs noch ein zackiger new-wave-5er, aus dem CBGB-umfeld, fabrizierten sie infolge alles was hits brachte - disco, rap, pop etc. . Die Yeah Yeah Yeahs wiederum schossen in kurzer zeit vom local act zu "everybodies alternative darlings" hoch, wogegen die londoner Pretenders, durch heftige umbesetzungen, teils drogenbedingt erzwungen, an kompaktheit wie schaerfe verloren. Heute sind sie eigentlich nur mehr eine one-woman show. Holprig lief es auch bei Jefferson Airplane, die in den 80ern als Starship, eine gruppierung um Grace Slick und namentlich an den vorgaenger Jefferson Starship angelehnt, radiofutter ablieferten=, hat er wieder alle fakten.
=Alles klar, du schwaetzer=, faehrt im Metalkumpel dazwischen, doch moechte ich unbedingt.....=. =Etwas geduld noch=, schiebt ihm Schlaumeier verbal zur seite, =denn mein persoenlicher beitrag waere jetzt No Doubt, der - eigentlich - 5er aus den staaten mischte new wave, ska, fun-punk und pop, lieferte zudem, dank saengerin Gwen Stefani, stoff fuer die klatschblaetter und verkaufte seine musik millionenfach=. ="Take this pink ribbon of my....." piepst Punkmieze, um anschlieszend auf den tisch zu springen, von dort auf die couch und danach genau auf Metalkumpel´s fuesze, worauf sich dieser das bier ueber die hose leert. =Scheisze=, flucht er und massiert sich winselnd seine quadratlatschen. Punkmieze schleicht davon.
=Halestorm will ich schon die ganze zeit loswerden=, zischt der gepeinigte mit schmerzverzerrtem gesicht, =ein u.s. alternative metal quartett um die saengerin & gitarristin Lzzy Hale. Die heizten die buehne schon fuer Megadeth, Stone Sour oder Godsmack vor=, legt er wimmernd nach. =Betouren jetzt gerade wieder Europa=, fuegt Schlaumeier mitleidvoll hinzu, =und gaben auch schon den support fuer Evanescence, ein alternative-rock-5er um mittelpunkt Amy Lee=.
=Hole kennt natuerlich jeder wie jede=, wirft Alternativheini ein, =wegen Courtney Love, Kurt Cobain´s witwe. Die vier-koepfige gruppe profitierte definitiv von diesem verhaeltnis und den dazugehoerenden verbindungen=. =Florence + The Machine finde ich einfach toll=, schwaermt Blumenkind=. =Courtney Love, die Yoko Ono des alternative rock=, klaert Schlaumeier nuechtern auf, =hatte in der von ihr, sowie gitarrist und songwriting-partner Eric Erlandson, ende der 80er gegruendeten truppe, definitiv die hosen an. Schluszendlich war das projekt fuer sie nicht mehr interessant. Florence + The Machine waere wieder so ein wackelfall, da die besetzung dieses 2007 aus der taufe gehobene acts, sich eigentlich nach den beduerfnissen sowie anforderungen zur verwirklichung der hauptprotagonistin Florence Welch richtet=, stellt er klar.
=Siouxsie & The Banshees=, hat punkmieze als naechstes parat. Siouxsie Sioux war bei der geburt des u.k. punks mittendrin, kannte die leute, hing an all den legendaeren orten wie plaetzen ab und war mit ihrer truppe ueberall dabei=.
=Throwing Muses, The Breeders, Belly, The Amps=, zaehlt Alternativheini auf, =die haengen alle irgendwioe an einer kette=. =Arch Enemy, Lacuna Coil=, sprudelt es aus dem wiedergenesenem Metalkumpel. =Bikini Kill=, haelt Punkmieze dagegen. Veruca Salt, Concrete Blonde, The Joy Formidable, The Naked And Famous, Garbage, Fleetwood Mac und viele mehr machen die runde. Es geht zu wie bei der "happy hour" im tollhaus. Moeglicherweise sind doch mehr frauen in der musikszene aktiv, als man glauben moechte.

Sonntag, 23. März 2014

Episode 14

=Kuerzlich blaetterte ich bei meinem onkel durch seine schallplattensammlung=, erzaehlt Blumenkind, =da kam mir so der gedanke, dasz wirklich gute doppelalben eher selten sind. Zumeist waere strengere selektion beziehungsweise ein einfacher longplayer, die qualitativ hochwertigere loesung gewesen=, stellt sie fest.
=Guns n´ Roses veroeffentlichten 1991 mit "use your illusion I" & "II" zwei doppel-vinyl-sets an einem tag=, erklaert Metalkumpel. =Auch hier waere weniger definitiv mehr gewesen=, nimmt ihm Alternativheini den wind aus den segeln, bervor er noch die griffel zu ein paar luftakkorden formieren kann. =Also verkauft haben sie davon genug, glaube es gibt wenige, die nur eine folge besitzen=, ergaenzt Metalkumpel. =Allerdings=, bestaetigt Schlaumeier, =es wurde von beiden mehrere millionen einheiten abgesetzt. Die band war damals voll angesagt, die veroeffentlichung wurde massiv promotet, ausreichend betourt und beim cd-format, hierbei single-discs, wurde mitunter mit dumping-preisen gearbeitet. Darauf enthaltenes radiofutter wie "don´t cry" oder "november rain", taten ein uebriges, da wurden mitunter sogar groszmuetter schwach=, fuehrt Schlaumeier aus. ="When you were young......"= kraechzt Punkmieze, um kurz darauf die als mikrophon dienende, zusammnegerollte zeitung auf den boden zu werfen und abzutreten, weil Metalkumpel ihr in die darbietung geruelpst hatte. =Bravo=, ruft er ihr mit schlechtem gewissen hinterher, um den anderen umgehend ein alternatives werk vorzuschlagen - ="made in japan", Deep Purple, legendaeres 2lp-set, dagegen gibt es nichts auszusetzen=, laeszt er wissen. =Gut & schoen=, meint Schlaumeier, =doch doppel-vinyl war bei live-alben in den 70ern gang & gebe und dies war, meines erachtens nach, auch nicht das thema=, blickt er fragend zu Blumenmkind. =Eigentlich nicht=, bestaetigt diese mit entschuldigender miene richtung Metalkumpel.
=Das ist doch ein komplott hier=, mockiert sich der betroffene und oeffnet zornig ein bier. =Bitte nicht persoenlich nehmen=, moechte Blumenkind blosz keine negativen spannungen aufkommen lassen und greift instinktiv nach ihrer rauchware. =Meine ueberlegungen waren=, faehrt sie fort, waehrend sie das zigarettenpapier aus der tasche fischt, =2-fach-vinyl, im studio erarbeitet, keine compilations oder live-sets=. =Ich gebe nicht auf=, toent Metalkumpel, =dann bekommt ihr von mir eben Led Zeppelin mit "physical graffiti", daran kommt man nicht vorbei und als draufgabe ziehe ich noch "electric ladyland" von The Jimi Hendrix Experience aus der tuete=. =Oh, das wollte eigentlich ich anfuehren=, ist Blumenkind ueberrascht. =Leute, leute=, mischt sich Alternativheini ein, =diese longplayer sind doch bereits ausgelutscht, kennt jeder wie jede und wer sie nicht hat, braucht sie wohl nicht=. =Kann mir doch nicht irgendetwas skurilles aus dem arsch ziehen, nur damit es fuer dich avantgardistisch genug rueberkommt=, mokiert sich Metalkumpel. =Na wenn es bei dir aus dem hinterteil kommt, ist es ohnehin schraeg genug=, aetzt Schlaumeier. =Deine sticheleien kannst du dir sonstwohin stecken, =kommt es retour.
=Also bitte, beruhigt euch wieder=, blaest Blumenkind eine rauchwolke gegen das licht. =Habe natuerlich noch etwas in reserve und zwar Bob Dylan´s "blonde on blonde" - herrlich - oder das "white album" von The Beatles, anfangs einzeln nummeriert plus ausschlieszlich mit dem bandnamen versehen - unverkennbar=, laeszt sie die gemeinschaft an ihren favoriten teilhaben. =Da sind jetzt aber ein paar erklaerungen von noeten=, ereifert sich Schlaumeier, worauf Metalkumpel ="auf wiedersehen, auf wiedersehen"= skandiert. Doch ersterer laeszt sich nicht beirren und setzt mit ="physical graffiti"=, fiort, =das wohl aufregendste doppelalbum des hard rock und Zep´s erstes am eigenen label. "Electric ladyland", die dritte zugleich letzte arbeit, sowie das ultimative vermaechtnis der Experience. Ebenso ein meilenstein wie "blonde on blonde", das fuer gewoehnlich als erstes doppel-vinyl des rock gehandelt wird. Legendaer auch das weisze album - wegen des covers - von The Beatles, wobei individuelle song-ideen in der gruppe umgesetzt wurden - die vorstufe zur aufloesung=, beendet Schlaumeier seinen redeschwall.
="Exile on main st." - Rolling Stones - yeah!=, ballt Rockgoere die faust, worauf Punkmieze aufspringt, ="mama says yes, papa says no"= ruft und wie wild durchs zimmer tanzt, worauf ihr Rockgoere mit der luftgitarre hinterherjagt. =Pink Floyd - "the wall"= fuegt sie atemlos an, nachdem sich die beiden beruhigt haben. ="Exile", das steuerflucht-album der Stones=, nuetzt Schlaumeier die atemnot, ="the wall", das von basssist wie saenger Roger Waters vorangetriebene konzept-epos, welches auch heute noch bestens funktioniert. Der finale einsturz der mauer uebertrug sich infolge auf die formation=.=Apropos konzept=, meldet sich Blumenkind zu wort, =da faellt mir "tommy" von The Who ein=. ="Ever since i was a young boy....=, gibt Punkmieze breitbeinig dastehend, mit dem kopf in den nacken geworfen, zum besten, als waere sie der rock & roll messias. Worauf Rockgoere die luftgitarre gegen den nicht vorhandenen verstaerker drischt und man dabei kurz das gefuehl hat, es haette das licht geflackert.
="Blood, sugar, sex, magik" von den Red Hot Chili Peppers=, verkuendet Alternativheini und macht dazu handbewegungen, als wuerde er fetzige baszlaeufe spielen, =und nicht zu vergessen=, faehrt er fort, =Sonic Youth´s "daydream nation", noise-gitarren der sonderklasse=. ="T0mmy"=, laeszt ihm Schlaumeier keine zeit zum atemholen, =die spaeter verfilmte wie auf die theaterbretter gebrachte rockoper, des anfangs british r&b quartetts - The Who. "Blood, sugar" und das andere zeugs, der erste megaseller des u.s. jazz-rock-funk-punk-vierers, danach stieg gitarrist John Frusciante zum ersten mal aus. Schluszendlich noch "daydream nation", das vielseitige meisterwerk der noise-rock-antwort auf The Velvet Underground=, rundet er seine ausfuehrungen ab.
=Geschenkt, plaudertasche=, bringt sich Metalkumpel ein. =Mir ist doch noch etwas schraeges eingefallen und zwar "the downward spiral" der Nine Inch Nails=, zischt er zwischen zwei schluck bier. =Super, mann=, klopft ihm Alternativheini auf den ruecken, worauf sich Metalkumpel ordentlich verschluckt, heftig hustet, zu ersticken droht und einen teil des gebraeus durch die nase ablaeszt. =Wohl bekomms=, ruft Punkmieze. ="London calling" von The Clash=, nuetzt sie das entstandene gespraechsvakuum, =punk fuer die massen und zusaetzlich haette ich noch etwas vom anderen ende der skala, naemlich "tago mago", der deutschen avantgarde-rockers Can, so richtig zum wegdriften=, teilt sie mit. =Cool=, kommt es von Blumenkind.
=Diese experimentiellen musiker=, ist Schlaumeier wieder am ruder, =wurden, wie einst auch ihre gleichgesinnten, deutschen kollegen, im ausland leicht abschaetzig als "krautrockers" bezeichnet, was heute als qualitaetssiegel gilt. "London calling" - punk und ein doppelalbum, ein streitpunkt in sich, doch dieser klassiker war nach mehreren seiten offen. "Layla and other assorted love songs", meine wahl=, faehrt er andaechtig fort, =von Derek And The Dominos=. ="Layla"=, ruft Blumenkind, worauf Rockgoere auf den knien herangerutscht kommt. =Wieder so ein on-/off- projekt von Eric Clapton=, setzt Schlaumeier seine asusfuehrungen ohne ruecksicht fort, =der damals von seiner kresativitaet wie spielfreude angetrieben wurde. In seiner besten zeit gleichfalls ein arbeitstier war Stevie Wonder, das einstige wunderkind stand mit "songs in the key of life voll im leben und.....=.
=Achtung, achtung, hier spricht die vinyl-polizei=, kommt es metallisch von Alternativheini, der mit den haenden einen sprechtrichter geformt hat, =dem zuletzt erwaehnten 2lp-set lag eine vier-song-e.p. bei, somit entspricht es nicht den regeln=. =Genau, du trickbetrueger=, donnert Metalkumpel die faust auf den tisch. =Abfuehren, inspektor=, hebt er anschlieszend drohend den zeigefinger. =Du hast doch von Stevie Wonder ueberhaupt keine ahnung=, kontert ihm Schlaumeier. =Doch=, retourniert Metalkumpel, =ist ein blinder piano- beziehungsweise keyboard-spieler und saenger wie Ray Charles oder Elton John=, zeigt er sein wissen. =Elton John ist doch nicht blind, er hat blosz eine sehschwaeche=, aergert sich Rockgoere, =und er hat bereits mehr tolle alben abgeliefert, als du saubere paar socken besitzt=. =Das ist leicht=, kichert Punkmieze. ="Goodbye yellow brick road" ist ein paradebeispiel dafuer=, setzt sich auch Blumenkind fuer den ehemals bunten vogel ein. =Welches er, wie so viele andere longplayer mit seinem songwriting-partner in crime, Bernie Taupin, erarbeitete. Elton spielte nich klavier, er rockte es=, springt auch Schlaumeier fuer den Liberace des rock & pop in die bresche.
Mit "mellon collie and the infinite sadness", wie allseits bekannt von den Smashing Pumpkins, versucht Alternativheini die wogen zu glätten. Bevor Punkmieze noch aufstehen und "here is no why" anstimmen kann, kommt aus Rockgoere´s ecke bereits "the river", was wiederum von Alternativheini mit "ok computer" ueberpinselt wird. ="Bitches brew" - Miles Davis= ruft Schlaumeier, was dazu fuehrt, dasz Punkmieze der runde den ruecken zudreht und in eine imaginaere trompete blaest. Das allgemeine staunen nuetzt Schlaumeier fuer "trout mask replica" von Captain Beefheart. Was wiederum dazu fuehrt, dasz sich teile der clique ueber sein permanentes geschwafel aufregen. Die erneute kritik veranlaeszt ihm ein schweigegeluebde abzulegen. Wie lange es haelt, wird sich naechste woche herausstellen.

Sonntag, 16. März 2014

Episode 13

=Interessant ist=, laeszt Alternativheini den ueblichen personenkreis an seinen gedanken teilhaben, =wonach die leute tontraeger kaufen=. =Am besten waere, ob es gefaellt oder nicht=, hat Metalkumpel die patentloesung parat. =Ja sicher=, zieht ersterer das thema wieder an sich, =doch oft auch einfach nach kuenstler oder -in, mitunter musikrichtung, eventuell label, manchmal entscheidet auch das cover, doch praktisch nie der produzent=. =Na vielleicht noch nach dem putztrupp des studios=, aetzt Metalkumpel. =Apropos studio=, mischt sich Blumenkind ein, =wie die dortige atmosphaere eventuell wirken kann, zeigt diese tolle "sound city" doku von Dave Grohl=. =Ein guter produzent=, verschafft sich Schlaumeier laut sprechend gehoer, =oder auch -in, doch dies ist ganz, ganz selten, ausnahmen waeren beispielweise Leanne Ungar sowie die einstige gitarristin wie studiobesitzerin Cordell Jackson, kann einen rohdiamanten zum juwel machen, verbindet die faeden so, dasz es funkt. Er bringt die lose masse in form=. =Wurden aber auch schon genug, auf den ersten blick vielversprechende, projekte in den sand gesetzt. Das ganze technisch zugekleistert und somit jegliche kreativitaet im keim erstickt, von deinen knoepfchendrehern=, kontert Metalkumpel.
=Jimmy Miller ist aber ein positives beispiel=, bringt sich Rockgoere in die diskussion ein. =Er holte das beste aus den Rolling Stones. Wo bei ihnen sein name im kleingedruckten steht, kann man zugreifen=. =Vielleicht war er ja an ihnen einfach zum richtigen zeitpunkt dran=, wirft Alternativheini die frage auf. =Oder umgekehrt=, kommt es von Rockgoere laechelnd retour. ="Gold coast slave ship...."=, singt Punkmieze, beugt sich dabei ueber den halben tisch und wackelt mit dem hinterteil, worauf Rockgoere die tiefhaengende luftgitarre bearbeitet und dabei einen blick draufhat, als waere sie gerade aus dem bett gekrochen. =Der new jorker Miller=, unterbricht Schlaumeier das rege treiben, =war stets aktiv an den von ihm betreuten produktionen beteiligt, kein sesselkleber. Er lernte das damalige "wunderkind" Stevie Winwood bei seiner taetigkeit fuer die Spencer Davis Group kennen als auch schaetzen und arbeitete infolge mit Traffic wie Blind Faith. Letzteres fuehrte wiederum zu Ginger Baker als auch Delaney & Bonnie. Unter anderen sasz er auch bei zwei Motörhead alben an den reglern=, hat Schlaumeier natuerlich alle details.
=Die absolute produzenten-legende ist aber Phil Spector=, zeigt Blumenkind mit dem finger in die runde. =Er ist Dr. Jekyll, Mr. Hyde und das "phantom der oper" in einer person. Ein genie jenseits von gut & boese, welches einen unverkennbaren sound erschaffen hat=, schwaermt sie von dem mann mit den 100 peruecken. =Der dirigiert ja jetzt lebenslaenglich den gefangenenchor vom California State Prison=, weisz Metalkumpel. =Mr. Hyde hat sich bei ihm durchgesetzt=, bestaetigt Schlaumeier. =Phil Spector, erfinder der "wall of sound" - hall, echo, spur auf spur - damit uebergosz er acts wie The Ronettes, The Crystals, The Beatles, John Lennon solo oder auch die Ramones=. ="Have i ever told you..."=, schmettert Punkmieze aus vollem herzen, waehrend Rockgoere breitbeinig dasteht und treilnahmslos an der imaginaeren gitarre herumschrammelt. =Uebrigens musz ich noch erwaehnen, dasz es einen fernsehfilm zu Spector gibt=, haengt Blumenkind noch an.
=Einen eigenen sound=, laeszt Schlaumeier nicht locker, =entwickelten aber auch Berry Gordy - der auf diesem das Motown-imperium begruendete, dub-producer Lee "Scratch Perry, Jim Steinman - der Richard Wagner des rock oder disco-produzent Nile Rodgers=.
=Halte den rand, plaudertasche=, dreht ihm Metalkumpel den hahn ab. =Haette da auch etwas und zwar Robert John "Mutt" Lange, ein namen so lange wie die erfolgsliste. Er veredelte unter anderem "back in black", "hysteria", "electric" wie auch "4" - also alles was rang & namen hat=, als draufgabe liefert Metalkumpel ein paar hektische luft-akkorde. =Aber fuer das wirken am werke seiner ex-frau, gibt es credibility-abzuege=, rechnet Alternativheini nach.
=Rick Rubin=, zieht Rockgoere ihr ass aus dem aermel, =der hat keine beruehrungsaengste, wahrscheinlich der beste produzent der gegenwart=. ="What i´ve got you´ve got...."=, gibt Punkmieze in einer art von sprechgesang, unterstuezt von ihren armen & beinen, zum besten, worauf Rockgoere, mit einem nicht vorhandenen saiteninstrument, am sofa auf & ab huepft. Angesteckt von dieser partystimmung tanzt Blumenkind ueber den tisch, waehrend Metalkumpel einen seiner alten, loechrigen socken beim hosenlatz raushaengen laeszt. Hierbei kann Schlaumeier nicht ruhig zusehen, er bringt seine infos ins spiel; =Richtig, Rubin produzierte die Red Hot Chili Peppers in, unter anderen, guten wie schlechten zeiten=. =Aber auch die letzte, massive Black Sabbath, davor schon Danzig wie System Of A Down=, ergaenzt Metalkumpel. =Sowie die Beastie Boys=, ist Schlaumeier wieder am zug, =Run DMC, weiters hob er damals Johnny Cash aus der versenkung=.
=Mein vorschlag waere Todd Rundgren=, macht Punkmieze klar. =Er produzierte die Patti Smith Group, Bad Religion, New York Dolls aber auch "straight up", von den Beatles-vertrauten Badfinger=.
=Genau=, klinkt sich Blumenkind ein, =die waren ja auch auf Apple Records und wenn es um die Fab Four sowie produktionen geht, dann musz man natuerlich den quasi fuenften Beatle - George Martin - erwaehnen. Er wich nicht von ihrer seite, liesz sie jedoch an der langen leine=. ="Tell me whyyyy you cry..." singen Punkmieze und Rockgoere im duett, wozu Metalkumpel den Ringo gibt und die imaginaeren drumsticks bedient, als wuerde er die suppe umruehren. Voll der entzueckung kreischen Blumenkind plus Alternativheini wie verrueckt. =George Martin=, ergaenzt Schlaumeier trocken, =arbeitete aber auch mit den soft-rockers America, ausnahme-gitarrist Jeff Beck, saengerin Cilla Black oder den fusion-jazzern Mahavishnu Orchestra, obwohl man ihn immer nur mit The Beatles assoziert=. =Danke, das genuegt=, bremst ihn Metalkumpel ein. =Moment=, weist ihn Schlaumeier in die schranken, =zu Todd Rundgren sei noch gesagt, er war bei Nazz, formierte Runt, hatte erfolge in eigener sache und mit Utopia=.
=Wie waere es mit Steve Albini=, greift Alternativheini abermals ins geschehen ein, =dem mann fuers grobe. Er war mit Nirvana, den Pixies oder auch PJ Harvey - als sie noch haare an den beinen hatte - im studio=. =War einst auch bei Big Black=, ergaenzt Punkmieze ehrfuerchtig. =Ist es wahr=, zischt Metalkumpel gelangweilt und oeffnet ein bier. =Es ist=, uebernimmt Schlaumeier, =sowie bei den kontroversiellen Rapeman, da redet er heute nicht mehr so gerne darueber und hat nun mit Shellac seinen dauerbrenner=.
=Butch Vig musz ich auch noch loswerden=, setzt Alternativheini nach. =Er kuemmerte sich erfolgreich um arbeiten der Smashing Pumpkins, von Sonic Youth, AFI oder Foo Fighters=. ="A million miles away...."=, singt Punkmieze, um in weiterer folge mit Rockgoere als auch Alternativheini wild rumzutanzen, worauf Metalkumpel seinen biervorrat in sicherheit bringt. =Garbage heiszt das steckenpferd von Butch Vig=, loest Schlaumeirer den rummel auf, =bei dem er gemuetlich am schlagzueug sitzt=. ="I´m only happy when it...." traellert ihm Punkmieze dafuer ins ohr, worauf er sich diese zuhaelt. =Alter miesepeter=, ruegt ihm Metalkumpel und zwickt ihm in die wange.
=Okay, okay=, ruft Schlaumeier und streckt, wie zur aufgabe, die haende in die hoehe, =doch ich moechte auch noch etwas einbringen=. =Du redest doch ohnehin die ganze zeit=, entgegnet Alternativheini. =Laszt ihn doch=, hat Blumenkind mitleid. =Sam Phillips=, platzt es aus Schlaumeier heraus, =ihm gehoerten nicht nur die legendaeren Sun Studios, sondern er produzierte dort gleichfalls die ersten schritte von Elvis Presley, Carl Perkins, Jerry Lee Lewis oder....=.
=Roy Thomas Baker, waere ebenso ein beispiel=, ruft Rockgoere dazwischen, =Stephen Street=, kommt es von Alternativheini, =Joe Meek=, wird von Blumenkind erwaehnt, =und dazu gibt es einen guten film - "telstar"=, legt sie nach, worauf Schlaumeier mit =Tony Visconti= antwortet, waehrend Metalkumpel das naechste bier unter dem sofa hervorzieht. Somit geht es hier wieder mal zu wie in einem huehnerstall - ende nie.

Sonntag, 9. März 2014

Episode 12

=Karneval ist fuer heuer geschichte und die ballsaison geht scheinbar auch zu ende=, stellt Punkmieze in den raum, als sie von einem magazin hochblickt. =Mir wird diese sogenannte spaszgesellschaft nicht abgehen=, fuegt Blumenkind hinzu. =Mir erst recht nicht=, erwidert Punkmieze. =Du bist ja ohnehin ganzjaehrig kostuemiert=, wendet sich Metalkumpel an diese. =Das sagst gerade du=, kontert Punkmieze, =mit deiner metal-kutte, die aussieht wie eine klassenarbeit des naehkurses auf der grundschule=. =Soll ich mich hier vielleicht mit frack und zylinder praesentieren=, fraegt Metalkumpel und tippt sich dabei an die stirn. =Gut, dies waere jetzt das andere extrem=, steigt Rockgoere ein, =damit koenntest du dann sogar auf einer dieser steifen society-veranstaltungen antanzen=. =Nein danke, lehnt Metalkumpel ab, =da veranstalte ich lieber selbst solch einen auftrieb=. =Gute idee, alter, das waere mal etwas, unser eigener hausball=, schwaermt Alternativheini.
=Blosz nicht wieder ein hirngespinst, welches nicht ueber die planungsphase hinauskommt=, ist Schlaumeier besorgt. =Bleib locker, spaszbremse=, rammt ihm Metalkumpel den ellbogen freundschaftlich in die seite. =Das ganze hat schon etwas, musz ich zugeben=, faehrt er fort. =Stelle mir dabei ungefaehr eine atmosphaere wie in AC/DC´s video zu "thunderstruck" vor=. =Oder noch besser=, wird Alternativheini konkreter=, aehnlich dem zu INXS´ - "listen like thieves"=. =Von mir aus=, meint Metalkumpel. =Jedenfalls soll die meute ordentlich mitgehen und nicht mit zugeklappten augen auf die mitternachts-tombola warten=.
=Es waere doch auch wuenschenswert, dasz alles angenehm, locker sowie streszfrei ueber die buehne geht=, befuerchtet Blumenkind schlimmeres. =Bitte keine picknick-stimmung=, ersucht Alternativheini. =Also eine relaxzone sollte definitiv vorhanden sein=, bleibt Blumenkind hartnaeckig. =Musik zum entspannen beziehungsweise leichtem wegdriften erwuenscht. Denke da an Santana, Moody Blues oder Fleetwood Mac. Zusaetzlich musz es eine raucher- als auch raucherinnen-ecke geben. Mit entspannenden sitz- oder liege-gelegenheiten=, fuehrt sie aus. =Eventuell noch mit separee, oder wie=, hakt Metalkumpel nach. =Himmel=, kommt es retour, =du bist immer so primitiv=. =Bevor das hier danebenlaeuft=, geht Schlaumeier verbal dazwischen, =sei noch angefuegt; Santana, einst eine band die, nach heftigen umbesetzungen, in eine solokarriere des namensgebers wie gitarren-meisters muendete. Musikalisch gesehen ein eintopf aus rock, latin, blues, jazz. Fleetwood Mac, in den 60ern im britischem blues verankert, wurden sie, nachdem sich ausnahme-gitarrist Peter Green ausgeklinkt hatte und in weiterer folge das paerchen Buckingham - Nicks dazukam, zur AOR-soapopera. Zuletzt noch.....=. =Schraube mal dein ventil zu, oberlehrer=, bremst Metalkumpel den redeflusz=, mir brennen bereits die ohren=. =Abgesehen davon, mischt sich Blumenkind ein, war "rumours" ein spitzenalbum=. =Oder "tusk"=, legt Rockgoere nach. ="Wait a minute baby..."=, singt Punkmieze und bewegt sich dabei, wie eine kreuzung aus primadonna und burlesque-taenzerin, um den tisch. Wobei die anderen rhythmusgetreu mitklatschen und Metalkumpel anerkennend pfeift. Nur Schlaumeier haelt sich raus, er will noch etwas loswerden - Moody Blues, begannen so mitte der 60er mit britischem r&b, um sich in folge symphonisch-progressiv weiterzuentwickeln, bis sie spaeter im pop-rock landeten=.
=Zurueck zum kernpunkt=, steuert Rockgoere auf kurs. =Als damenspende sollte es ein kleines tattoo nach wunsch geben=. =Und das erste fasz bier geht auf das haus=, ruft Metalkumpel und verschluckt sich dabei fast an seinem gerstensaft. =Das wird doch kein fuszballabend=, ist Blumenkind entzetzt. =Damit draengt man die besucher doch zu frueherem erscheinen=, erklaert er ihr wie der hahn laeuft. =Da lockt man doch nur alkoholiker an=, teilt sie diese meinung nicht. =Nicht jeder oder auch jede=, zeigt Metalkumpel auf die damen, =der oder die gerne alkohol trinkt, hat auch probleme damit=, relativiert Metalkumpel. =Ach nicht=, bohrt Rockgoere nach. =Laecherlich=, schuettelt dieser den kopf. =Egal jetzt=, faehrt Alternativheini dazwischen. =Auf die ausstattung sollte ebenso wert gelegt werden. Bevorzuge duenklere toene, weniger licht, duestere atmosphaere=. =In punkto garderobe waere lack oder leder erwuenscht=, setzt Rockgoere den dresscode fest. =Oder denim=, zieht Metalkumpel grenzen, =will ja schlieszlich auch rein und als mitternachtseinlage= und dabei trommelt er auf den tisch, =regnet es kunstblut von der decke. So wie bei der "still reigning tour" von Slayer, als sie nochmals ihren klassiker "reign in blood" betourten=.
=Das erinnert ja voll an Brian De Palma´s film "carrie"=, ist Blumenmkind erstaunlicherweise begeistert. =Davon gab es letztes jahr auch ein remake von Kimberly Peirce. =Zu deiner ball-ueberraschung=, beendet Schlaumeier die aufkeimende euphorie und zeigt dabei auf Metalkumpel, =wuerde, um ganz abzuheben, noch ein schuettbild von Hermann Nitsch passen=. =Bei welcher band spielt der=, will Metalkumpel wissen. =Also jedenfalls nicht bei Slayer, dem einfluszreichen, kalifornischen trash-metal-4er, welcher zugleich als teil der sogenannten Big Four des genres gehandelt wird - eben Slayer, Metallica, Megadeth plus Anthrax. Nun zu deiner frage; Nitsch ist ein oesterreichischer aktionskuenstler=, rundet Schlaumeier sein bildungsprogramm ab.
=Also deine fetten ausfuehrungen schlagen mir auf den magen=, nimmt Metalkumpel einen ordentlichen schluck. =Apropos=, faehrt er anschlieszend fort, =zum essen haette ich mir eine art ritterbuffet vorgestellt. Wo man sich einfach mit den haenden bedient und nach lust & laune schmatzen wie ruelpsen darf=. =Moeglicherweise auch noch gehoerig furzen=, ist Blumenkind angewidert. =Gasmasken gibt es an der garderobe gegen leihgebuehr=, haelt sich Alternativheini den bauch vor lachen. =Ha, da reicht ein streichholz und weg ist der stoerende geruch=, zitiert Metalkumpel aus groszmutter´s hausrezepte-buch. =Da waere bei dir die gefahr einer explosion zu grosz=, stichelt Punkmieze.
=Uebrigens=, meldet sich Schlaumeier zu wort, =wo soll die festivitaet den steigen?=. =Ich kenne den nachtportier vom pensionistenheim, ein alter headbanger=, laeszt Metalkumpel wissen, =der kann uns moeglicherweise den dortigen saal verschaffen=. =Da werden die oldies aber eine freude haben, wenn der gesunde schlaf gesichert ist=, spottet Schlaumeier. =Die muessen doch froh sein, wen mal etwas abgeht=, stellt der ideengeber klar. =Sollte es dennoch probleme geben=, fuehrt er weiter aus, =sagen wir einfach es waere fuer eine gute sache, was ja irgendwie stimmt=. =Am ende herrscht dort noch alkoholverbot=, spielt Rockgoere mit Metalkumpel´s daemonen. =Das waere ein desaster=, meint dieser, =dann mueszten wir uns etwas anderes ueberlegen=. =Worauf es schluszendlich wieder hinauslaufen wird, da ist ja noch nie etwas aus irgendwas geworden=, hat Schlaumeier die schwarz-weisze brille auf. =Aber man wird doch noch traeumen duerfen=, laechelt Blumenkind in richtung Metalkumpel. =Ich bin wieder im spiel=, ruft dieser und klatscht dabei in die haende.

Sonntag, 2. März 2014

Episode 11

=Aufgepaszt, freunde=, holt Schlaumeier die clique aus der lethargie, =diesmal haette ich ein thema zur diskussion=. =Alarmstufe dunkelrot, rette sich wer kann=, gibt Metalkumpel die parole aus. Schlaumeier verzieht das gesicht, als haette er eben einen darm-einlauf verpaszt bekommen. =Keine angst, alter langweiler, war nur ein spaeszchen=, baut ihn Metalkumpel wieder auf. =Was waere denn deine ueberidee=, schieszt er fragend nach, =mir platzt beinahe die halsschlagader voller neugier=.
=Na, dann bin ich mal so frei=, entgegnet der geneckte gequaelt. =Also, welche musiker oder -innen, die in einer formation, mehr oder weniger, erfolgreich waren, haben in weiterer folge eine ordentliche solokarriere hingelegt? Generell bin ich ja der meinung, dasz jene, die sich zum beispiel im bandgefuege bereits als kreativ erwiesen haben, zumeist auch auf eigenen beinen reuessieren koennen. Laszt mich doch zur demonstration The Beatles anfuehren=. Ein langgezogener ruelpser marke Metalkumpel stoert die ausfuehrungen. =Erzaehle weitere schwaenke aus deinem leben=, ziehtt Rockgoere den uebeltaeter auf. =Pardon, pardon=, tut dieser schockiert und oeffnet das naechste bier. =Nun, wo war ich stehengeblieben=, ueberlegt Schlaumeier kurz, =richtig - The Beatles. Beide haupt-songschreiber, Paul McCartney wie John Lennon, hatten auf eigene faust erfolg als auch als bandleader. Siehe im falle McCartney - Wings oder Lennon - Plastic Ono Band. Danach kam mit abstand George Harrison und schlieszlich Ringo Starr=, legt Schlaumeier seine sichtweise dar.
=Na bitte, damit du meinen guten willen siehst, trage ich ein passendes beispiel bei=, zeigt sich Metalkumpel groszzuegig. =Led Zeppelin - Robert Plant wie auch Jimmy Page konnten sich abseits des vierers einen namen machen. Wuerde sagen, ersterer hat bei den beiden die nase leicht vorne, danach folgt John Paul Jones. Schlagzeuger John Bonham soff sich ja bekanntlich bereits zu Zep-zeiten in die ewigen jagdgruende=, hebt Metalkumpel die bierdose zum finalen salute. =Da moechte ich doch einwaenden, laeszt Schlaumeier nicht locker, =dasz Page schon vor Zeppelin, als sessionmusiker, erfolgreich war und weiters bei den Yardbirds, immer noch davor, seine saiten-kuenste einbrachte=. ="Cars and girls are.....=, singt Punkmieze und klammert sich dabei an einen nicht vorhandenen mikrophon-staender, waehrend ihr Rockgoere mit der luftgitarre zur hand geht. =Rock me=, schreit Metalkumpel und faellt auf die knie, wogegen Blumenkind und Alternativheini blosz rhythmisch mitklatschen.
=Simon & Garfunkel wuerden mir hierzu noch einfallen, falls es jemanden interessiert=, sieht sich Schlaumeier im abseits. =Paul Simon, der liederschreiber, war schlieszlich auch ohne partner total erfolgreich und Art Garfunkel, die goldene kehle, kam ebenso gut weg, war aber eben nur guter zweiter=. =Ha, von beiden, nett formuliert=, schmunzelt Alternativheini. =Aber hier kommt mein beitrag - The Smiths, indie-rock fuer berufsmelancholiker & -innen. Saenger Morrissey hat mit seiner eigenen laufbahn, nach der trennung, die gemeinde auf seine seite gebracht. Fuer sie ist er mittlerweile die abgespeckte antwort auf Elvis in den 70ern. Gitarrist Johnny Marr haelt sich immer noch im sattel, taucht immer wieder auf, bassist Andy Rourke sowie drummer Mike Joyce warten hingegen auf die reunion. Dann, soviel zeit musz sein=, stellt Alternativheini klar, =sollte man noch die islaendische eisprinzessin Björk erwaehnen, welche ihre alten kumpels von den Sugarcubes - Einar, Siggi, Bragi und wie sie alle hieszen, laengst aus den augen verloren hat=. =Violently happy, `cause i....=, singt Punkmieze mit einer art von akzent, dasz man meint sie haette einen speiserest am gaumen kleben.
=Da musz ich unbedingt The Velvet Underground einbringen=, ist Blumenkind euphorisch. =Nico, die beim ersten album noch dabei war, gosz solo, mit ihren speziellen chansons, zu jeder depression das noetige oel ins feuer. Lou Reed, war alleine erfolgreicher als die band. Dann kam John Cale, der einst als erster ausstieg. Sterling Morrison als auch Moe Tucker hinkten mit abstand hinterher=, rundet sie mit einem laecheln ab. =White light goin´ messin´up..."=, murmelt Punkmieze, inzwischen zaubert Rockgoere riffs in die luft. =Bei John Cale sollte man unbedingt auch seine ausfuehrliche produzenten-taetigkeit erwaehnen=, fuegt Schlaumeier kurz an.
=Ich moechte zum thema erstens - The Clash beisteuern=, meldet sich Punkmieze zu wort, =wo Joe Strummer als kapitaen das sinkende schiff als letzter verliesz und danach, bis zu seinem tod, dem punk-rock treu blieb. Sein gegenpart, Mick Jones, ist vielseitig unterwegs und mittlerweile als fahnentraeger in seine fuszstapfen getreten. Paul Simonon folgt mit respektabstand und die verschiedenen schlagzeuger haben sich in luft aufgeloest. Zweitens will ich Iggy Pop anfuehren, der damals aus der asche von The Stooges aufgestiegen ist und mit hilfe seines unterstuetzers, David Bowie, eine ordentliche, wenn auch holprige, sololaufbahn auf schiene bekam und heute als haeuptling aller punks gilt=, schlieszt sie ihre ausfuehrungen ab.
=Neil Young=, laeszt sich Rockgoere diesen namen auf der zunge zergehen, waehrend Punkmieze auf den knien dahergerutscht kommt und ="there´s colors on the street...=, singt. Worauf erstere mit der imaginaeren sechssaitigen wie durchgeknallt herumrudert. =Koennten wir das thema vorantreiben=, wirkt Schlaumeier leicht genervt. =Lasz den maedels doch ihren spasz, du schlaftablette=, gibt Metalkumpel sich als frauenversteher.
=Mir faellt da noch Rod Stewart ein=, klopft Blumenkind auf den tisch. =Wo der ueberall dabei war, doch am erfolgreichsten unter eigenem namen=. =Rod the Mod, Rod the Rocker, mittlerweile Rod the Entertainer=, fuegt Alternativheini hinzu. =Das feuer ist laengst erloschen, der docht glueht noch=. =Niemand wird juenger=, rechnet ihm Schlaumeier vor, =doch Stewart hat wirklich einiges vorzuweisen. Er war zum beispiel bei Long John Baldry, Steampacket, der Jeff Beck Group oder den Faces. Als es solo bei ihm zu greifen begann, stieg er bei seiner letzten band-station, eben den Faces, aus=.
=Peter Gabriel= wirft Rockgoere nun diesen namen in die runde, =er liesz die damaligen progressive rockers, Genesis, hinter sich und startete unter eigenem namen durch=. =Kommerziell gesehen=, zeigt Schlaumeier auf, =war Phil Collins in eigener sache jedoch erfolgreicher=. =Dafuer aber zumeist kuenstlerisch weniger wertvoll=, geht Alternativheini der sache auf den grund. =Auch Mike Rutherford sowie Tony Banks hatten, mehr oder weniger, gleichfalls erfolge vorzuweisen und dies gilt auch fuer den als erster ausgestiegenen Steve Hackett=, ergaenzt Schlaumeier, =der........=.
=Hier sind drei namen zum nachdenken=, faellt ihm Blumenkind ins wort, =Diana Ross, Lionel Richie und Michael Jackson=. ="Skin head, dead head.....=, kreischt Punkmieze, greift sich dabei gehoerig in den schritt um anschlieszend rueckwaerts aus der stube zu wackeln. =Michael liesz seine brueder, die Jackson 5, weit hinter sich, Lionel die Commodores und Diana die Supremes=, hat Schlaumeier selbstverstaendlich die fakten.
=Billy Idol= ruft Punkmieze als sie wieder zurueckkommt und dazu zieht sie eine lippe, als waere sie am weg retour in eine schlaegerei geraten. ="Hey little sister, what have you....."=, singt ihr Rockgoere ins ohr, waehrend Metalkumpel seine ruebe zum headbanging in stellung bringt. Danach geht es schlag auf schlag. =Bryan Ferry plus Brian Eno=, wirft Alternativheini ein. Worauf Schlaumeier mit =Roxy Music - glam rock, art rock, kuschel rock=, antwortet.
=Deep Purple=, groehlt Metalkumpel schon leicht alkoholisiert, =da hat praktisch jedes mitglied etwas eigenes vorzuweisen=. =Joan Jett & Lita Ford, yeah=, jubelt Rockgoere. =Sting, George Michael, Robbie Williams=, schiezt Schlaumeier jene namen wie ein maschinengewehr durch die stube. =Scheisze=, hoert man darauf aus Metalkumpel´s ecke. Die runde befetzt sich mit immer mehr kuenstler/innen, das ganze wirkt wie eine verbale kissenschlacht - bis sich Metalkumpel in der hitze des gefechts uebergeben musz. Da war wohl das eine oder andere bier zu viel im magen. Die diskussion nimmt ein abruptes ende, betroffenheit breitet sich aus.
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