Sonntag, 1. Mai 2016

Episode 50

=Jubilaeen soll man feiern wie sie fallen=, meint Metalkumpel und oeffnet schwungvoll das bereits fuenfte bier, waehrend Rockgoere im hintergrund ein paar luftakkorde greift, wozu Punkmieze =this is the end, beautiful friend......= intoniert. =Es musz ja nicht gleich endzeit-stimmung vorherrschen, da wird man doch nur depressiv=, mahnt Blumenkind in richtung der beiden. =Vollkommen richtig, meine liebe=, meldet sich Schlaumeier unterstuetzend, man kann ein ende auch positiv sehen=. ="Vollkommen richtig, meine liebe" - wie romantisch=, spottet Metalkumpel. =Geht doch einfach mal gemeinsam essen, ihr beiden turteltaeubchen, kuenftig haettet ihr ja zeit dazu=, faucht er. =Ende bedeutet nicht automatisch drama, =beruhigt Rockgoere. =Natuerlich nicht=, ist Metalkumpel wieder da, =immer das positive herausstreichen. Das beste von hier, top da, beautiful, amazing oder gar brilliant - und ueberhaupt, was will man mehr=, blickt er in die runde. =Vielleicht noch ......... ein kueszchen hier & ein kueszchen da, strippers, rock & roll, jede menge zu saufen, sado-maso - action eben=. Lasz deine schreckschusz-pistole im holster, cowboy=, beruhigt Punkmieze, =wir sind hier ja nicht beim speed-dating=. =Jetzt kriegt euch wieder ein=, wirkt Blumenkind nun genervt=, wir wollen doch kein ende in schrecken=.
=Geht es noch schrecklicher=, will Rockgoere wissen, =Prince ist tot, das kam total unerwartet, hat mich wirklich schockiert=, fummelt sie automatisch an ihrer imaginaeren gitarre `rum. =Okay, richtig, momentan ist es diesbezueglich wirklich extrem=, schuettelt Blumenkind den kopf, =Bowie, Glenn Frey von den Eagles, Paul Kantner, Dale Griffin von Mott The Hoople, George Martin und jetzt noch Prince - die musikgeschichte stirbt=, ist sie verzweifelt. Waehrenddessen schnallt sich Rockgoere eine ihrer imaginaeren gitarren um und greift darauf cool & laessig in die saiten. Hierbei haelt sie das nicht vorhandene instrument, als wollte sie sagen; =...............!=. Worauf Punkmieze mit =when you were mine, i.........= einsetzt. Kollektives abshaken ist angesagt, die runde ist wieder bei laune - zumindest der groszteil.
=Leider sind noch weitere verblichene zu beklagen=, zieht Schlaumeier die stimmung wieder hinunter, =naemlich country-legende Merle Haggard, Maurice White von den unverkennbaren Earth Wind & Fire oder rapper - Phife Dawg. Wo fuehrt das noch hin=, hebt er fragend die haende. =Da werden jetzt wahrscheinlich einige schon zittern=, scherzt Metalkumpel pietaetlos. =Du hast das feingefuehl eines roboters=, aergert sich Rockgoere. =Der kann nicht anders, so ist er eben=, blickt Schlaumeier kritisch. =Dafuer hast ja du zu allem die passende erklaerung, fuer alles wohl die richtige antwort und triffst scheinbar staendig die richtigen entscheidungen, mein freund=, aergert sich Metalkumpel. =Danke, partner=, kommt es retour=, und da wir eigentlich bei Prince waren, moechte ich klarstellen, dasz er in seinen besten zeiten eine mischung aus Jimi Hendrix, Little Richard als auch James Brown war sowie zusaetzlich stets innovativ. Kam bekanntlich aus Minneapolis, Minnesota und praegte den dortigen sound entschieden mit. Was natuerlich nicht heiszen soll, dasz es dort vor ihm nichts gab. Ebenso foerderte er immer wieder andere kuenstler wie -innen, so zum beispiel The Time, Wendy & Lisa, Sheila E. oder die ebenfalls kuerzlich verstorbene Vanity=, informiert Schlaumeier ausfuehrlich. =Plapper, plapper, plapper=, murmelt Metalkumpel in seine bierdose. =Bezueglich Minneapolis=, schmunzelt Punkmieze, =fallen mir sofort bands wie Motion City Soundtrack, Disembodied oder natuerlich Hüsker Dü ein=. =Nicht zu vergessen The Jayhawks=, meldet sich Alternativheini, =oder Tapes `N Tapes=. =Alles nichts gegen American Head Charge=, meint Metalkumpel, =die machen ordentlich dampf=, und dabei blaeszt er seine backen auf. =Babes In Toyland als auch Soul Asylum=, laeszt Rockgoere aufhorchen, =gehoeren in gleicher weise zur musikalischen geschichte der stadt=, spielt sie begleitend auf ihrer imaginaeren acoustic-gitarre herum, waehrend Punkmieze mit =call you up in the middle.......= loslegt. Die stimmung ist leicht beschwingt, man schunkelt hin & her, lachen fuellt den raum.
=Weiters musz selbstverstaendlich Lipps, Inc., eine ehemalige studioformation, die oft als one-hit wonder berzeichnet wurde, erwaehnt werden=, stoert Schlaumeier die eintracht, =und dies ist passend, denn Prince hatte auf seinem Paisley Park anwesen ebenfalls ein aufnahme-studio und betrieb sogar ein gleichnamiges record label, welches in weiterer folge von NPG Records abgeloest wurde=, laeszt er wissen. =Auch Frank Zappa goennte sich eine eigene plattenfirma=, faellt Blumenkind dazu ein, =dann gab es noch Apple Records von The Beatles=. =Elton John gruendete einst mit partnern The Rocket Record Company=, bringt Rockgoere vor, =und die Rolling Stones hatten eine zeitlang Rolling Stones Records, jedoch hauptsaechlich fuer den eigengebrauch=. =Swan Song Records hiesz es bei Led Zeppelin=, weisz Metalkumpel, worauf Alternativheini Big Brother Recordings von Oasis einbringt. =Brett Gurewitz von Bad Religion gruendete Epitaph Records=, erklaert Punkmieze, =und formte es von einer simplen postadresse zu einem kleinen punk-imperium=. =Somit ist letztgenanntes auf jeden fall eine ausnahme=, lobt Schlaumeier, =denn zumeist waren beziehungsweise sind, diese von Musiker wie -innen betriebenen plattenfirmen eine art liebhaberei, die kaum gewinn abwirft. Bevor jetzt noch jemand nachfraegt, wo denn nun die von musikerinnen betriebenen labels geblieben waeren=, und dabei blickt er in richtung der ladies, =haette ich auch noch The Goldmine Inc., Maverick Records oder Redneck Records=. =Und ich habe schon wieder kopfweh, von deinem dauer-gequatsche=, aergert sich Metalkumpel. =Dann lasz einfach mal drei bis vier buechsen weg=, laeszt die retourkutsche nicht lange auf sich warten.
=Um nochmals zu Prince zurueckzukommen=, ersucht Punkmieze um aufmerksamkeit, =was ihn betrifft, werde ich mich immer an die affaere zu "darling nikki" erinnern. Mit diesem song war er ausloeser fuer die sauberkeits-kampagne von Tipper Gore & co., da........=. =PMRC hiesz der verein damals=, wirft Schlaumeier unbarmherzig ein, =mit seiner stickers-kampagne=. =Den unerwuenschten soundtrack dazu nannten sie "filthy fifteen"=, grinst Alternativheini, =das war quasi die schwarze liste an tracks, die man eigentlich daheim haben sollte=. =Metal fanden die gleichfalls gefaehrlich - laecherlich=, schuettelt Metalkumpel den kopf=. =Bands wie W.A.S.P., Twisted Sister, Mötley Crüe oder Anthrax kamen in bedraengnis=, tippt er sich an die stirn. =Diese "parental advisory" stickers waren frueher auf vielen tontraegern=, kichert Punkmieze, =das war schon fast ein guetesiegel=.
=Dieser beanstandete Prince song stammte ja bekanntlich aus seinem film "purple rain"=, nimmt Blumenkind den faden auf, =weiters war der verstorbene aber noch in "under the cherry moon" plus "graffiti bridge" zu sehen. Bei den beiden letztgenannten fuehrte er sogar selbst regie. Vor als.........=. =Dies tat gleicherweise Drew Barrymore bei "whip it"=, toent es sofort aus Punkmieze´s ecke. ="Frailty" bescherte uns Bill Paxton in doppelfunktion=, zeigt Alternativheini auf, =und "the impostors" hatten Stanley Tucci an allen fronten=. =Nicht zu vergessen Chris Rock mit "top five"=, vermeldet Schlaumeier, =Mario Van Peebles bei "new jack city" sowie Martin Lawrence in "a thin line between love and hate"=, zaehlt er an den fingern runter. =Na, wie waere es mit diesem Bill ........... Bill Murray=, will Metalkumpel wissen, =und seinem "quick change"=. =Exakt=, bestaetigt Blumenkind, =vor als auch hinter der kamera waren aber auch film-persoenlichkeiten wie Robert Duvall - "the apostle", Ida Lupino - "the bigamist", Roman Polanski - "the fearless vampire killers", Abel Ferrara - "ms. 45" und Woody Allen in fast allen seinen filmen=, teilt sie mit. =Und hundert andere mehr=, zeichnet Metalkumpel mit seinem bierblech einen riesigen bogen nach, =doch wie sieht es aus mit top-, best-, worst-, underrated-, overrated- und was weisz ich noch, dazu kam von euch ueberhaupt nichts! Was soll denn das fuer ein jubilaeum sein=, kratzt er sich verzweifelt die ruebe. =Ein trauriges=, spricht Blumenkind nunmehr mit gedaempfter stimme, waehrend Rockgoere bereits mit ihrem nicht vorhandenen, akustischen sechs-saiter herumhantiert und Punkmieze dazu =what were all those dreams we.........= anstimmt. Alternativheini verzieht das gesicht zu einem gequaelten laecheln, Metalkumpel genehmigt sich zum trost ein weiteres gebraeu und prostet seinem sauf-kumpanen zu.
=Wenn ihr mir einmal noch kurz zuhoert, bitte=, unterbricht Schlaumeier die mittlerweile kollektive traurigkeit, =damit wir uns alle verstehen=, und dabei ist es jetzt wirklich still, =besser ein ende jetzt, als schrecken ohne ende - oder so aehnlich=, dazu streckt er seine arme ueber denn tisch und die runde faszt sich an den haenden.
logo

Musikstube

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Episode 61
=Endlich sieht man sich wieder einmal=, ist Blumenkind...
Musikstubenrocker - 23. Dez, 22:55
Episode 60
=Letztes jahr=, meldet sich Alternativheini, =da gab...
Musikstubenrocker - 26. Feb, 00:37
Episode 59
=Nun, film-maeszig hatte 2017 wirklich einiges zu bieten=,...
Musikstubenrocker - 12. Feb, 00:36
Episode 58
=Also, welches thema liegt heute an, wunderknabe=,...
Musikstubenrocker - 30. Jan, 01:33
Episode 57
=Liebe leute=, versucht Schlaumeier die muede wirkende...
Musikstubenrocker - 16. Jan, 02:59

Links

Suche

 

Status

Online seit 3802 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 23. Dez, 23:37

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren