Episode 4

=Also freunde, habe doch ersucht, dasz ihr euch ein paar gedanken bezueglich dem musikjahr 2013 macht. Was waren, in kuerze, die persoenlichen highlights=, wendet sich Schlaumeier an die versammelte truppe. =Wir sind bereit, mann, gib den startfurz=, meint Metalkumpel und klopft sich dabei vor lachen auf die schenkel. =Das ueberlasse ich lieber dir=, laechelt Schlaumeier gequaelt, um ungehend die notbremse zu ziehen und vorzuschlagen, =wir beginnen mit einer dame=. =Na klar=, motzt Metalkumpel, =welcher saenger hatte denn den tollsten arsch 2013, bitte die einzelheiten=. =Also wer hier das kleinste gehirn hat, ist kein geheimnis=, nimmt Rockgoere ihren favorten ins auge. =Macht bitte nicht schon wieder stresz=, klingt Blumenkind leicht genervt und entzeundet zur beruhigung eine kippe aus ihrer hausapotheke.
=Bitte sehr, damit der erste schritt getan ist, lege ich einfach mal los=, uebernimmt Rockgoere die initiative und erntet dafuer von Schlaumeier ein aufmunterndes nicken. =Die englische saengerin/songschreiberin Scout Niblett hat sich mit ihrem bereits sechsten longplayer "it´s up to emma" endgueltig in mein herz gespielt. Erinnert an die fruehe, rockigere PJ Harvey. Scout kam dieses jahr auch live super rueber=, schwelgt Rockgoere in positiven erinnerungen. =In punkto newcomer hatte das irische kleeblatt The Strypes, die auf ihrem erstling "snapshot" britischen rhythm & blues mit neuem anstrich praesentieren, die nase vorne. Zum abschlusz haette ich noch die londoner The Temperance Movement=, faehrt Rockgoere fort. =Wem The Black Keys mittlerweile bereits zu mainstream-maeszig daherkommen, also auftritt mit Johnny Depp, oeffentliche beziehungsprobleme, mehr schlagzeilen als musik, der oder dem sei ihr gleichnamiger erstling empfohlen=.
=Gut, soll so sein=, uebernimmt Metalkumpel nun begierig das ruder. =Meine scheibe des jahres kommt von Orchid, heißt "the mouths of madness und ist so eine typische 70er rumpelplatte. Da wird mit den riffs nicht gespart=. Um dies zu demonstrieren, faehrt er mit der linken hand an einem imaginaeren gitarrenhals auf & ab und schuettelt dazu kraeftig sein zotteliges, ungepflegtes haupthaar. Bei letzterer aktion musz man zweimal hinsehen, denn hierbei entsteht der eindruck, es wuerde sich das eine oder andere ungeziefer eine/n neue/n wirt/in suchen. =Comeback des jahres kommt ganz klar von Black Sabbath=, laeszt Metalkumpel unbeirrt die naechste schwarze katze aus dem sack. =Sie kehrten mit "13" zu ihren wurzeln zurueck und schlossen somit den kreis zu ihrem ersten werk. Konzertmaeszig moechte ich die jungs von Kadaver lobend erwaehnen, sie brachten maechtig dampf in die diversen huetten=.
Mit seinen letzten worten hebt Metalkumpel eine bierdose an, prostet der runde zu und genehmigt sich einen schier endlos scheinenden schluck. Waehrend die anderen mit offenen muendern dies schauspiel bestarren, nuetzt Schlaumeier die gelegenheit um ein paar details nachzureichen. =Orchid ist ein metal-quartett aus dem trippigen San Francisco und Kadaver ein stilverwandtes trio aus dem kuehlen Berlin. Die, aus heutiger sicht, metalpioniere Black Sabbath braucht man ja wohl nicht mehr extra vorzustellen=. ="Generals gathered in their masses....",= gibt Punkmieze zum besten und bewegt sich dazu wie ein tanzbaer, dem eben eine betaeubungsspritze verabreicht wurde.
=Okay, the show must go on=, gibt sich Schlaumeier international. =Punkmieze, wie waere es denn gleich mit dir als naechste rednerin=. =Meinetwegen=, erwiedert diese. =Bestes album war fuer mich "anonymous" und kam von Stray From The Path, eine hardcore-formation aus Long Island, NY. Das ganze kommt rueber wie eine packung naegel, die einer um die ohren fliegen. Beste Rage Against The Machine tradition. Neu entdeckt und gefreut habe ich mich ueber drei teenage-brueder aus dem u.s.-bundesstaat Missouri namens Radkey. Live war die hoelle los bei War On Women, eine feministisch eingestellte u.s. punk band sowie dem kalifornischen harcore-4er Letlive. Am Ende sei noch die durchaus gelungene wiederkehr von Iggy & The Stooges in der variante mit James Williamson und dem resultat "ready to die" erwaehnt=. Punkmieze verneigt sich und klatscht mit den anderen ladies ab.
=Wow=, ist Schlaumeier beeindruckt, du weiszt wovon du sprichst und die auswahl war total cutting-edge=. =Selber ätsch=, ist Metalkumpel erbost. =Die zieht irgenbwelche namen an ihren faerbigen haaren herbei, nach denen in drei wochen ohnehin kein schwein mehr grunzt=. =Alles klar, als naechster vielleicht du=, treibt Schlaumeier die runde voran und deutet dabei auf Alternativheini.
=Aufgepaszt=, mahnt dieser, =here are the results of the alternative jury; Meine lieblingslangrille kam von einem 4er aus Oklahoma City - Red City Radio und hieß "titles". Ein party-kracher vom ersten akkord weg. Das beste debuet kam von Savages, ein noise-rock-vierer, der in London sein quartier aufgeschlagen hat. Die wiederauferstehung, davon musz man sprechen, wenn zwischen zweitem wie dritten album mehr als zwie dekaden liegen, des jahres lieferte das bewaehrte, irische shoegaze-quartett My Bloody Valentine mit "mbv" ab. Konnten auch auf den buehnenbrettern ueberzeugen=, schlieszt Alternativheini seine wertung und breitet die arme nach anerkennung aus. =Saubere sache, danke=, gibt ihm Schlaumeier was er braucht und laedt zugleich Blumenkind ein, ihre selektion zu praesentieren.
=Positive, musikalische vibes in form eines liedes, gab es von den Imagine Dragons mit "on top of the world"=, eroeffnet besagte ihren reigen und spielt nebenbei mit ihrer glasperlenkette. =Als kuenstlerin hat mich Anna Von Hausswolff mit ihrem werk "ceremony" beeindruckt, welches sich vom atmosphaerischen beginn bis in ein bombastisches finale steigert. Hat mir auch live gefallen. Das grosze spektakel war jedoch zweifelsohne "the wall" von Roger Waters. Unbestritten in aller munde wie medien war die wiederkehr des wunderbaren David Bowie=.
=Also das "the next day" album truebte die freude des wiedersehens einigermaszen=, wird Blumenkind von Alternativheini aus ihren traeumen geholt. =Bowie ist der zaubermeister=, eilt ihr Rockgoere zu hilfe, =der hat oefter seinen stil gewechselt, als du deine unterhosen=. =Ja, doch diesmal hat auch er keine neue gefunden und muszte eine gebrauchte aus der waeschebox fischen=, kontert Alternativheini. =Da sind mir doch seine loechrigen liebestoeter lieber=, zeigt Metalkumpel auf Alternativheini, =als dieser Iggy Starrust=. =Time out, time out=, fordert Schlaumeier und formt mit den haenden ein T, =wir wollen hier das wesentliche nicht aus den ohren verlieren. Geschmaecker sind eben verschieden. Das war erstens mal Ziggy Stardust, Bowie´s alter-ego, welches er zu beginn der 70er aus der taufe hob und mitte `73 wieder entsorgte, weil es ihm ueber den kopf gewachsen war=. ="There´s a starman waiting in...."=, traellert Punkmieze und steht dabei, breitbeinig wie eine sternenkriegerin, hinter der stehlampe. =Roger Waters=, faehrt Schlaumeier unbeeindruckt fort, =war bassist, co-songschreiber und teilweise auch leader, der anfangs psychedelischen, dann progressiven rock-band Pink Floyd, bis ihm die anderen ausbremsten. Die 79er lp der formation, eben "the wall", war sein persoenlicher selbstfindungstrip. Die schwedin Anna Von Hausswolff veroeffentlichte heuer bereits ihren zweiten longplayer. Ihr debuet "singing from the grave" erschien anfangs nur in ihrer heimat. Zu beginn hatten wir noch Imagine Dragons, indie-vierer aus der spielerhauptstadt Las Vegas, brachten 2013 ihren erstling "night visions" in die laeden. Exzellente auswahl, Blumenkind=, gibt sich Schlaumeier charmant. =Alter schleimer=, kommt es aus Metalkumpel´s ecke und einen ruelpser gibt es hinterher.
=So, am ende noch meine abrechnung mit 2013=, ist Schlaumeier immer noch voller tatendrang. =Single des jahres kam ganz klar vom franzoesischen electro-duo Daft Punk, in zusammenarbeit mit hip-hop-tausendsassa Pharrell Williams als auch funkmeister Nile Rodgers. An diesem groove kommt einfach kein tanzbein vorbei=, waehrenddessen begutachtet Metalkumpel seine loechrigen socken. =Meine neuentdeckung männlich=, zieht Schlaumeier sein ding durch, =ist eindeutig Tom Odell. Der englische singer-songwriter hatte sein tolles debuet "long way down" am start. Ebenfalls aufgespuert habe ich Angel Olsen. Selbe sparte wie Odell, stammt aber aus Missouri und sie hatte bereits den zweitling "half way home in den geschaeften. Herrlicher indie-folk. Tour-maeszig konnten mich JJ Grey & Mofro, aus dem sueden der u.s.a., so richtig mitreiszen=, schlieszt Schlaumeier seine ausfuehrungen.
=Weisz nicht, was schrecklicher ist, deine auswahl oder warmes bier=, haelt Metalkumpel mit seiner meinung nicht hinter dem berg. =Lasz ihn doch mal, du miesmacher=, ergreift Blumenkind partei, =er liebt eben musik und spricht gerne darueber=. Dabei taetschelt sie Schlaumeier´s linkes knie. Eigentlich weisz dieser immer & ueberall etwas dazu, doch ironischerweise fehlen ihm hier die worte. Als waere sein hirn blockiert. Blumenkind zieht sich zurueck, nickt aber aufmunternd und laechelt ihm zu. =Na super=, zischt Bier- aeh Metalkumpel durch die zaehne und gieszt sich noch ordentlich einen hinter die binde.
logo

Musikstube

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Episode 61
=Endlich sieht man sich wieder einmal=, ist Blumenkind...
Musikstubenrocker - 23. Dez, 22:55
Episode 60
=Letztes jahr=, meldet sich Alternativheini, =da gab...
Musikstubenrocker - 26. Feb, 00:37
Episode 59
=Nun, film-maeszig hatte 2017 wirklich einiges zu bieten=,...
Musikstubenrocker - 12. Feb, 00:36
Episode 58
=Also, welches thema liegt heute an, wunderknabe=,...
Musikstubenrocker - 30. Jan, 01:33
Episode 57
=Liebe leute=, versucht Schlaumeier die muede wirkende...
Musikstubenrocker - 16. Jan, 02:59

Links

Suche

 

Status

Online seit 4264 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 23. Dez, 23:37

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren