Episode 12

=Karneval ist fuer heuer geschichte und die ballsaison geht scheinbar auch zu ende=, stellt Punkmieze in den raum, als sie von einem magazin hochblickt. =Mir wird diese sogenannte spaszgesellschaft nicht abgehen=, fuegt Blumenkind hinzu. =Mir erst recht nicht=, erwidert Punkmieze. =Du bist ja ohnehin ganzjaehrig kostuemiert=, wendet sich Metalkumpel an diese. =Das sagst gerade du=, kontert Punkmieze, =mit deiner metal-kutte, die aussieht wie eine klassenarbeit des naehkurses auf der grundschule=. =Soll ich mich hier vielleicht mit frack und zylinder praesentieren=, fraegt Metalkumpel und tippt sich dabei an die stirn. =Gut, dies waere jetzt das andere extrem=, steigt Rockgoere ein, =damit koenntest du dann sogar auf einer dieser steifen society-veranstaltungen antanzen=. =Nein danke, lehnt Metalkumpel ab, =da veranstalte ich lieber selbst solch einen auftrieb=. =Gute idee, alter, das waere mal etwas, unser eigener hausball=, schwaermt Alternativheini.
=Blosz nicht wieder ein hirngespinst, welches nicht ueber die planungsphase hinauskommt=, ist Schlaumeier besorgt. =Bleib locker, spaszbremse=, rammt ihm Metalkumpel den ellbogen freundschaftlich in die seite. =Das ganze hat schon etwas, musz ich zugeben=, faehrt er fort. =Stelle mir dabei ungefaehr eine atmosphaere wie in AC/DC´s video zu "thunderstruck" vor=. =Oder noch besser=, wird Alternativheini konkreter=, aehnlich dem zu INXS´ - "listen like thieves"=. =Von mir aus=, meint Metalkumpel. =Jedenfalls soll die meute ordentlich mitgehen und nicht mit zugeklappten augen auf die mitternachts-tombola warten=.
=Es waere doch auch wuenschenswert, dasz alles angenehm, locker sowie streszfrei ueber die buehne geht=, befuerchtet Blumenkind schlimmeres. =Bitte keine picknick-stimmung=, ersucht Alternativheini. =Also eine relaxzone sollte definitiv vorhanden sein=, bleibt Blumenkind hartnaeckig. =Musik zum entspannen beziehungsweise leichtem wegdriften erwuenscht. Denke da an Santana, Moody Blues oder Fleetwood Mac. Zusaetzlich musz es eine raucher- als auch raucherinnen-ecke geben. Mit entspannenden sitz- oder liege-gelegenheiten=, fuehrt sie aus. =Eventuell noch mit separee, oder wie=, hakt Metalkumpel nach. =Himmel=, kommt es retour, =du bist immer so primitiv=. =Bevor das hier danebenlaeuft=, geht Schlaumeier verbal dazwischen, =sei noch angefuegt; Santana, einst eine band die, nach heftigen umbesetzungen, in eine solokarriere des namensgebers wie gitarren-meisters muendete. Musikalisch gesehen ein eintopf aus rock, latin, blues, jazz. Fleetwood Mac, in den 60ern im britischem blues verankert, wurden sie, nachdem sich ausnahme-gitarrist Peter Green ausgeklinkt hatte und in weiterer folge das paerchen Buckingham - Nicks dazukam, zur AOR-soapopera. Zuletzt noch.....=. =Schraube mal dein ventil zu, oberlehrer=, bremst Metalkumpel den redeflusz=, mir brennen bereits die ohren=. =Abgesehen davon, mischt sich Blumenkind ein, war "rumours" ein spitzenalbum=. =Oder "tusk"=, legt Rockgoere nach. ="Wait a minute baby..."=, singt Punkmieze und bewegt sich dabei, wie eine kreuzung aus primadonna und burlesque-taenzerin, um den tisch. Wobei die anderen rhythmusgetreu mitklatschen und Metalkumpel anerkennend pfeift. Nur Schlaumeier haelt sich raus, er will noch etwas loswerden - Moody Blues, begannen so mitte der 60er mit britischem r&b, um sich in folge symphonisch-progressiv weiterzuentwickeln, bis sie spaeter im pop-rock landeten=.
=Zurueck zum kernpunkt=, steuert Rockgoere auf kurs. =Als damenspende sollte es ein kleines tattoo nach wunsch geben=. =Und das erste fasz bier geht auf das haus=, ruft Metalkumpel und verschluckt sich dabei fast an seinem gerstensaft. =Das wird doch kein fuszballabend=, ist Blumenkind entzetzt. =Damit draengt man die besucher doch zu frueherem erscheinen=, erklaert er ihr wie der hahn laeuft. =Da lockt man doch nur alkoholiker an=, teilt sie diese meinung nicht. =Nicht jeder oder auch jede=, zeigt Metalkumpel auf die damen, =der oder die gerne alkohol trinkt, hat auch probleme damit=, relativiert Metalkumpel. =Ach nicht=, bohrt Rockgoere nach. =Laecherlich=, schuettelt dieser den kopf. =Egal jetzt=, faehrt Alternativheini dazwischen. =Auf die ausstattung sollte ebenso wert gelegt werden. Bevorzuge duenklere toene, weniger licht, duestere atmosphaere=. =In punkto garderobe waere lack oder leder erwuenscht=, setzt Rockgoere den dresscode fest. =Oder denim=, zieht Metalkumpel grenzen, =will ja schlieszlich auch rein und als mitternachtseinlage= und dabei trommelt er auf den tisch, =regnet es kunstblut von der decke. So wie bei der "still reigning tour" von Slayer, als sie nochmals ihren klassiker "reign in blood" betourten=.
=Das erinnert ja voll an Brian De Palma´s film "carrie"=, ist Blumenmkind erstaunlicherweise begeistert. =Davon gab es letztes jahr auch ein remake von Kimberly Peirce. =Zu deiner ball-ueberraschung=, beendet Schlaumeier die aufkeimende euphorie und zeigt dabei auf Metalkumpel, =wuerde, um ganz abzuheben, noch ein schuettbild von Hermann Nitsch passen=. =Bei welcher band spielt der=, will Metalkumpel wissen. =Also jedenfalls nicht bei Slayer, dem einfluszreichen, kalifornischen trash-metal-4er, welcher zugleich als teil der sogenannten Big Four des genres gehandelt wird - eben Slayer, Metallica, Megadeth plus Anthrax. Nun zu deiner frage; Nitsch ist ein oesterreichischer aktionskuenstler=, rundet Schlaumeier sein bildungsprogramm ab.
=Also deine fetten ausfuehrungen schlagen mir auf den magen=, nimmt Metalkumpel einen ordentlichen schluck. =Apropos=, faehrt er anschlieszend fort, =zum essen haette ich mir eine art ritterbuffet vorgestellt. Wo man sich einfach mit den haenden bedient und nach lust & laune schmatzen wie ruelpsen darf=. =Moeglicherweise auch noch gehoerig furzen=, ist Blumenkind angewidert. =Gasmasken gibt es an der garderobe gegen leihgebuehr=, haelt sich Alternativheini den bauch vor lachen. =Ha, da reicht ein streichholz und weg ist der stoerende geruch=, zitiert Metalkumpel aus groszmutter´s hausrezepte-buch. =Da waere bei dir die gefahr einer explosion zu grosz=, stichelt Punkmieze.
=Uebrigens=, meldet sich Schlaumeier zu wort, =wo soll die festivitaet den steigen?=. =Ich kenne den nachtportier vom pensionistenheim, ein alter headbanger=, laeszt Metalkumpel wissen, =der kann uns moeglicherweise den dortigen saal verschaffen=. =Da werden die oldies aber eine freude haben, wenn der gesunde schlaf gesichert ist=, spottet Schlaumeier. =Die muessen doch froh sein, wen mal etwas abgeht=, stellt der ideengeber klar. =Sollte es dennoch probleme geben=, fuehrt er weiter aus, =sagen wir einfach es waere fuer eine gute sache, was ja irgendwie stimmt=. =Am ende herrscht dort noch alkoholverbot=, spielt Rockgoere mit Metalkumpel´s daemonen. =Das waere ein desaster=, meint dieser, =dann mueszten wir uns etwas anderes ueberlegen=. =Worauf es schluszendlich wieder hinauslaufen wird, da ist ja noch nie etwas aus irgendwas geworden=, hat Schlaumeier die schwarz-weisze brille auf. =Aber man wird doch noch traeumen duerfen=, laechelt Blumenkind in richtung Metalkumpel. =Ich bin wieder im spiel=, ruft dieser und klatscht dabei in die haende.
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